Verwandte Baureihe, die 139

Nachdem die Höllentalbahn von 20 kV/50 Hz auf 15kV 16 ²/³ Hz umgestellt wurde, mussten die bisher eingesetzten Lokomotiven ersetzt werden. Da die Höllentalbahn einige Steilrampen aufweist, entschloss man sich, ein paar Loks der Baureihe E40 auf dieser Strecke einzusetzen. Dadurch entstand aber ein neues Problem. Die Lokomotiven der Baureihe E40 hätten aufgrund des großen Gefälles (die E40 hat keine E-Bremse) einen hohen Bremsklotzverschleiß mit sich gebracht. Aus diesem Grund wurden ab 1959 elf der geplanten Loks der Baureihe E40 (E40 131-E40 136 und E40 163-E40 166) ab Werk mit einer E-Bremse ausgestattet (1. Serie). Durch diesen Umbau bekamen sie die neue Bezeichnung Baureihe E40.11 (E40 1131-E40 1136, E40 1163-E40 1166) und ab 1968 Baureihe 139 (139 131-136, 139 163-166). Auch eine Wendezugsteuerung beinhaltete der Umbau bei diesen Loks. Knapp 5 Jahre später kamen 20 weitere Maschinen (E40 1309-E40 1316 und E40 1552-E40 1563 bzw. 139 309-316, 139 552-563) als Verstärkung dazu (2. Serie). Unter anderem kam die E40.11/139 auch auf den Steilstrecken Erkrath - Hochdahl und Altenhundem - Welschen Ennest zum Einsatz.

1985 wurde 139 134 aus dem Dienst genommen und im AW Opladen zur 110 511 umgebaut. Die Lok musste als Lückenbüßer für die in Groß Königsdorf verunglückte 110 477 herhalten. Für den Umbau zur 110 soll sie auch von dieser Lok die Drehgestelle bekommen haben. Im Jahr 2000 wurde sie ausgemustert, 2005 im AW Dessau reaktiviert und verkehrt nun als Werkslok für das AW Dessau. Regelmäßig wird sie an Privatbahnen im Güterverkehr vermietet.

Aufgrund der gestiegen Nachfrage an Steilstreckenloks wurde ab 1993 der Lokpool der 139er nochmals verstärkt, durch den Umbau von 18 Kasten-110er (110 122, 139, 145, 157, 172, 177, 213, 214, 222, 246, 250, 255, 260, 262, 264, 283, 285 und 287) (3. Serie). Bei dem Umbau bekamen die 110er, die Drehgestelle von ausgemusterten 140er und die Übersetzung wurde geändert. Sie haben nun eine höhere Zugkraft, aber eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit, nämlich 110 km/h.
Alle Loks waren vor Personenzüge anzutreffen. Dies ist aber seit spätestens 2002 Geschichte, weil die Loks endgültig durch die Baureihen 111, 425 und 426 verdrängt wurden. Wegen ihrer E-Bremse kamen sie langsam in den Güterzugdienst. Einer der Vorreiter war der Schiebedienst auf den Brenner.

Zwischen 2004 und 2007 kaufte Lokomotion von der damaligen DB Railion Deutschland AG 5 Loks und diese bekamen das auffällige Zebra-Kleid (139 177, 213, 260, 310 und 312). 2011 hob die DB AG ihr Verkaufsverbot auf und so kamen 139er zur BayernBahn (139 287), zur Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP) (139 285), zu RailAdventure (139 558) und nochmals zur Lokomotion (139 135 und 555). Ebenfalls wurde zwischenzeitlich die 139 132 an die SaarRail in Völklingen vermietet. Seit 2010 begang die Verschrottung und Anfang 2013 wurden fast alle Maschinien z-gestellt.