beim Bau der sardischen Schmalspurbahnen wurde die Firma, die die Strecken plante und baute, nach Streckenkilometern bezahlt.
Daher vermied man soweit möglich jegliche kostenträchtigen Bauten, wie Dämme, Einschnitte, Brücken und Tunnel und baute nur mit sanften Steigungen indem man z.B. Seitentäler mit großen Schleifen ausfuhr. Durch die vielen Kurven und die unnötige Streckenlänge war die Bahn leider sehr langsam. Später hat man an einigen Stellen versucht, durch Begradigung eine höhere mögliche Geschwindigkeit und eine kürzere Strecke zu erreichen. Im folgenden Beispiel, das wir bei Verfolgung der Strecke Monserrato-Settimo nun erreichen, hat man die Strecke gleich 3 mal gebaut. Man kann sich dies heute noch sehr gut auf Google Earth ansehen. Hier zeige ich euch das Luftbild von meiner Anlage.
Von unten kommen gibt es direkt hinter dem Bahnübergang noch als Schotterspur zu sehen die nach links abbiegende 1. Strecke, die zunächst etwas abwärts führte und dann über eine kleine Brücke unter der nur im Winter Wasser fließt (davon sind nur noch die Rampen zu sehen, die Brücke gibt es nicht mehr). Die Strecke biegt danach nach rechts ab.
Die 2. Strecke hat man nach dem Bahnübergang gleich nach rechts gebaut. Dazu brauchte man einen kurzen Damm und eine größere Brücke. Danach führt die 2. Strecke wie die erste im Bogen rechts am Hang entlang sanft ansteigend nach Settimo. Wahrscheinlich wegen des Problems Schrott aus Sardinien zu entsorgen, liegen dort noch die Schienen.
Bei der 3. Strecke die heute befahren wird, hat man keine Kosten gescheut und sie einfach geradlinig auf einem Damm ansteigend ausgeführt, wozu man aber drei Brücken bauen musste.

Hier sehen wir den Bahnübergang und im Vordergrund ein kurzes Stück des Schotterdamms der 1. Strecke, die dann im Einschnitt verschwindet.
Die Bahnübergänge wurden früher durch weiße Steine mit schräg gestellten schwarzen Streifen markiert. Da wir solche Steine nicht haben,
habe ich die hier gezeigten verwendet. An diesem Bahnübergang gibt es mittlerweile automatische Schranken. Früher wurden wichtige Bahnübergänge mit handbedienten Schwenkschranken, Toren (diese zeige ich euch später bei anderen Übergängen) oder auch Ketten abgesperrt.

Hier sehen wir alle drei Brücken.

Hier der Abzweig der zweiten Strecke. Auch die beim Neubau herausgeschnittenen Schienen hat man einfach liegen gelassen.

Ein Stückchen weiter Blick von der alten auf die neue Strecke.

Viele Grüße
Oskar