An diesem Tag wollte ich eigentlich nur warten, bis Nicci auftaucht, und mich um 13:27 Uhr (Abfahrt Bus am Möbelhaus) auf den Rückweg machen. Mit dieser Verbindung sollte ich zwei Stunden später in Reutlingen sein.
Nun ja, Nicci kam nicht (den ganzen Tag nicht, er war krank), und das Mittagessen dauerte etwas länger, so wurde es nichts mit 13:27 Uhr. Die nächste gleich schnelle Verbindung gab es erst vier Stunden später. Aber bis dahin gab es genug zu tun, der Besucheransturm war an diesem Tag enorm.
Den Bus um 17:27 Uhr bekam ich problemlos. Bis Ulm sammelte der Bus bei der Fahrt über die Dörfer Minute für Minute mehr Verspätung auf. Mein Anschluss-IC nach Plochingen hatte zwei Minuten Verspätung. Das reichte zwar, dass er noch auf der großen Anzeigetafel in der Bahnhofshalle angezeigt wurde, auf dem Bahnsteig (Gleis 1) war aber kein Zug mehr zu sehen. Der nächste Zug Richtung Plochingen fuhr erst eine Dreiviertelstunde später (und war natürlich kein IC, sondern "nur" ein RE).
Es war dunkel, meine Laune nicht gerade die beste, da wollte ich keine Fotos machen.
Das änderte sich jedoch, als ein paar Bahnsteige weiter eine E 03 mit einem IC aus München auftauchte. Ein paar Minuten hatte ich noch, so war noch ein Bahnsteigwechsel drin, näher hin zur Lok:
Eine Seitenansicht ohne Dachstützen war nur von der anderen Seite möglich:

Dort war es aber noch dunkler, sodass für obiges Bild selbst bei ISO 1600 noch 1/10s Belichtungszeit nötig war. Zudem dauerte es nicht lange, bis auf dem vorderen Gleis ein weiterer Zug einfuhr und somit die Sicht blockierte. Links sieht man schon die Spiegelung der Scheinwerfer.
Mein RE kam mit sechs Minuten Verspätung an und fuhr trotz langem planmäßigen Aufenthalt verspätet weiter. Wie sollte es anders sein, wuchs die Verspätung bis Plochingen wieder an. Die Umsteigezeit zum RE nach Reutlingen sank dementsprechend bis auf null Minuten. Und in der Bahnhofseinfahrt kam er dann schon entgegen. Also setzte ich mich wieder hin, um bis Stuttgart weiter zu fahren. Die nächste Verbindung wäre nämlich ein IRE gewesen, und der fährt von Stuttgart ohne Halt nach Reutlingen.
Ich war gerade am schauen, wann in Reutlingen Busse fahren, als mir dort auch ein IRE nach Stuttgart angezeigt wurde, der da nicht hin gehörte - weil er fast eine Stunde Verspätung hatte. Deshalb sollte die Fahrt auch nicht bis Stuttgart gehen, sondern in Plochingen enden. Als ich nochmal nachschaute, war nun auch die Rückleistung (mit der ich fahren wollte) von Stuttgart bis Reutlingen als Ausfall eingetragen. Aber ich wusste: Wenn der Zug bis Plochingen fährt, muss er von dort auch wieder zurück.
Problem war nur, dass ich gerade in einem Zug saß, der von Plochingen weg fuhr. Beim nächsten Halt in Esslingen stieg ich aus, rannte auf einen anderen Bahnsteig und verpasste knapp eine S-Bahn, die mich wieder nach Plochingen gebracht hätte. Zum Glück war es bis zur voraussichtlichen Ankunftszeit des IRE in Plochingen (die stand im DB Navigator) noch ein bisschen hin. Die nächste S-Bahn nach Plochingen sollte eine Viertelstunde später kommen, zeitgleich mit einem RE. Ich stellte mich an den Bahnsteig vom RE, und der kam sogar ein paar Sekunden früher:

Links sieht man auch schon die Scheinwerfer der S-Bahn.
Im RE wurde ich dann das erste und einzige Mal auf der Rückfahrt kontrolliert, natürlich genau in dem Zug, für den ich am wenigsten eine Fahrkarte hatte. Mein Wortschwall aus "Verspätung", "verpasst" und "Ausfall" hat die Schaffnerin aber soweit überzeugt, dass sie weiterging.
In Plochingen kam kurze Zeit später auch die S-Bahn an, die ich nicht genommen hatte. Von meinem IRE war aber noch nichts zu sehen.
Dafür stand ein paar Gleise weiter ein Quietschie (425 303-5) abgestellt, der im Zugzielanzeiger "Jugendnahverkehrstag" stehen hatte:

Google kennt den Begriff nur im Zusammenhang mit den Horber Schienentagen. Die letzten sind aber schon ein paar Monate her...
Wenig später kamen dann auch zwei gelb-weiße 612er an, einer hatte bereits die bwegt-Logos.
Nachdem ich zusammen mit dem Lokführer, der beim Führerstandswechsel nochmal durch den Zug ging, noch einen in Kopfhörern versunkenen Fahrgast (der nach Stuttgart wollte) aus dem Zug gescheucht hatte, war ich komplett alleine in diesem Zugteil.
Nachdem ich schon eingestiegen war, wurde am Zugzielanzeiger am Bahnsteig noch ein (scheinbar manuell eingegebener) Hinweis zur Abfahrtszeit eingeblendet:

Wie an der Uhr daneben zu sehen ist, war diese aber bereits vorbei.
Einige Minuten nach der planmäßigen Abfahrtszeit, die in keinem (öffentlichen) Fahrplan steht, ging es dann los.
Ich nutzte den leeren Zug, um Fotos vom redesignten Innenraum zu machen - andere Leute würden dabei nur stören bzw. sich gestört fühlen. Auch vom Führerstand war ein Foto drin:

Die restlichen 53 Innenraum-Fotos zeige ich hier lieber nicht - das wird sonst zu viel und zu langweilig.
Mit acht Minuten Verspätung (trotz der Wende auf "halber Strecke" in Plochingen) kam der Zug in Reutlingen an - und mit ein bisschen Rennerei erwischte ich sogar noch den Bus nach Eningen.
Zu den geplanten zwei Stunden Fahrtdauer waren noch eineinhalb Stunden Verspätung dazu gekommen. Aber ich bin noch am selben Tag zu Hause angekommen :)
Viele Grüße
Benny