Potsdamer Bahnhof, Berlin, Epoche II
Verfasst: 05.07.2013, 17:55
moin zusammen,
eigentlich nur als randkulisse für den anhalter bahnhof gedacht, baue ich nun doch den in unmittelbarer nähe gelegenen potsdamer bahnhof, berlin, komplett nach, also personen- und güterbahnhof bis zum schöneberger dreieck. deshalb koppel ich den jetzt auch aus und beginne einen eigenen beitrag. :)
jedenfalls ist der potsdamer bahnhof in berlin ein nicht minder faszinierender, war er doch der erste 1838 eröffnete berliner bahnhof und gehörte zur dritten, nach nürnberg - fürth und dresden - leipzig, in deutschland gebauten und betriebenen bahnstrecke berlin - potsdam. in der wechselvollen geschichte hatte er die gleichen platzprobleme wie der benachbarte anhalter und musste mit nur 4 bahnsteiggleisen einen umfangreichen fern- und nahverkehr bewältigen. das führte dazu, dass er 1891 zwei weitere bahnhöfe zur seite bekam, den potsdamer ringbahnhof und den potsdamer wannsee-bhf. der erstere diente dem vorortverkehr nach süden und war teil (als spitzkehre) der berliner ringbahn, der zweite sollte die bahnhofshalle vom vorortverkehr vom/zum südwesten entlasten. auf dieser trasse und auch auf den gleisen der fernbahn berlin - potsdam - magdeburg verkehrten die sog. bankierszüge, erst mit dampf- dann mit elektr. betrieb, um ohne zwischenhalt besagte klientel von den villen am wannsee morgens mit der s-bahn ('s' steht für schnell-bahn) mit bis zu 140 km/h ins zentrum der hauptstadt zu katapultieren.
durch die fertigstellung des nord-süd tunnels für die s-bahn in den dreissiger jahren verloren beide flankenbahnhöfe schlagartig ihre bedeutung. der stark zerstörte fernbahnhof (überflug potsdamer beginnt ab 5:48, bis 7:15 ist auch der anhalter 2x zu sehen) wurde mit kriegsende geschlossen und nicht mehr eröffnet. bis 1958 stand die ruine noch, das gesamte bhfs-gelände gehörte zu ostberlin, wurde aber 1961 nicht ummauert. 1972 kam es zu west-berlin, dämmerte im niemandsland vor sich hin, um nach der wende gänzlich in vergessenheit zu geraten. der wannsee-bhf wurde bereits 1939 geschlossen, der ringbahnhof nach kriegsende nochmal kurz für die wannsee-bahn geöffnet und im juli 1946 auch endgültig dicht gemacht.
hier, im eep-land, wird aber wiedereröffnet! auch deshalb, um vielleicht eine v6-serie 'die alten berliner kopfbahnhöfe in ep II' aufzulegen ... schaunmermal
trotz der spärlichen unterlagen (z.b. wg. fehlender maßstäbl. gleispläne) hoffe ich aber dennoch, mittels alter fotos, historischen luftfilmen und -bildern und einem schematischen gleisplan eine halbwegs originalgetreue rekonstruktion hinzubekommen. das ganze hatte bis jetzt oft, mehr als noch beim anhalter, was von detektivarbeit, wenn man z.b. nur mit der lupe auf einem kleinen, aber wichtigen, foto die lage der weichen und radien nachzuvollziehen sucht. ich demonstriere das mal am innenbahnhof, von dem bis heute nicht weniger als 5
varianten entstanden sind.
a. zunächst wurden per head-up-tool die lage der drei bahnhöfe mit bodenplatten markiert. der ringbahnhof ließ sich sehr gut mit pauls bahnsteighäuschen nachbauen. für die fernbahnhalle musste mal wieder provisorisch die kölner ran, flankiert von zwei wassertürmen aus der karow-anlage.

b. mit der hochbahn (die richtung potsdamer platz) zur u-bahn wird, der ringbahn und den fernbahn-bahnsteigen samt gleisen ging es weiter. außerdem wurden schon mal versand- und empfangsgebäude + schuppen des güterbahnhofs postiert.

c. in dem luftfilm sah ich zum ersten mal, dass am ende des gleisvorfeldes ein reiterstellwerk stand und habe mich dann für dieses modell entschieden. diese erste version des gleisvorfelds entstand ohne konkrete vorlage (wie oben beschrieben) unter der aufgabe, alle 4 bahnsteiggleise mit allen brückengleisen zu verbinden. das ergebnis entsprach zwar der aufgabe, war jedoch aufgrund der schon über dem kanal beginnenden weichen nicht optimal. dann ruhte lange still der see und die anlage, um weiter nach brauchbaren gleisplänen zu fahnden.

d. die zweite version enstand nach plänen, die ich in der datenbank des architekturmuseums der tu gefunden hatte. endlich ein konkreter gleisplan innenbahnhof!! im jw-editor nachgebaut und versucht, in die anlage zu integrieren. ergebnis: unbefriedigend!

e. kurzerhand alles wieder rausgerissen, geblieben ist allerdings der hosenträger der linken abfahrtsgleise, den ich auf einem foto zuordnen konnte.

f. nun habe ich immer und immer wieder alle fotos abgegrast, immer und immer wieder den luftfilm angeschaut und die kaum sichtbaren gleise nachgezeichnet, und dabei entstand version 3, die schon sehr gut alle kriterien (die verbindungen der äußeren bhf- und brückengleise untereinander plus die auf den fotos erkennbare weichenart- und lage) erfüllte.

g. nach feintuning der dkw-lagen (version 4) ...

f. ... entstand nun die vorläufig letzte version, bei der am ende des breiten mittelbahnsteigs noch eine dkw eingebaut wurde. von der war auf einem der wenigen bilder nur der laternenkasten zu sehen.
die anschließenden fahr- und rangierproben verliefen positiv,


sodass ich nun beim güterbahnhof weitermachen kann. ausgestaltung, signalisierung etc. erfolgt nach und nach.

fortsetzung folgt
eigentlich nur als randkulisse für den anhalter bahnhof gedacht, baue ich nun doch den in unmittelbarer nähe gelegenen potsdamer bahnhof, berlin, komplett nach, also personen- und güterbahnhof bis zum schöneberger dreieck. deshalb koppel ich den jetzt auch aus und beginne einen eigenen beitrag. :)
jedenfalls ist der potsdamer bahnhof in berlin ein nicht minder faszinierender, war er doch der erste 1838 eröffnete berliner bahnhof und gehörte zur dritten, nach nürnberg - fürth und dresden - leipzig, in deutschland gebauten und betriebenen bahnstrecke berlin - potsdam. in der wechselvollen geschichte hatte er die gleichen platzprobleme wie der benachbarte anhalter und musste mit nur 4 bahnsteiggleisen einen umfangreichen fern- und nahverkehr bewältigen. das führte dazu, dass er 1891 zwei weitere bahnhöfe zur seite bekam, den potsdamer ringbahnhof und den potsdamer wannsee-bhf. der erstere diente dem vorortverkehr nach süden und war teil (als spitzkehre) der berliner ringbahn, der zweite sollte die bahnhofshalle vom vorortverkehr vom/zum südwesten entlasten. auf dieser trasse und auch auf den gleisen der fernbahn berlin - potsdam - magdeburg verkehrten die sog. bankierszüge, erst mit dampf- dann mit elektr. betrieb, um ohne zwischenhalt besagte klientel von den villen am wannsee morgens mit der s-bahn ('s' steht für schnell-bahn) mit bis zu 140 km/h ins zentrum der hauptstadt zu katapultieren.
durch die fertigstellung des nord-süd tunnels für die s-bahn in den dreissiger jahren verloren beide flankenbahnhöfe schlagartig ihre bedeutung. der stark zerstörte fernbahnhof (überflug potsdamer beginnt ab 5:48, bis 7:15 ist auch der anhalter 2x zu sehen) wurde mit kriegsende geschlossen und nicht mehr eröffnet. bis 1958 stand die ruine noch, das gesamte bhfs-gelände gehörte zu ostberlin, wurde aber 1961 nicht ummauert. 1972 kam es zu west-berlin, dämmerte im niemandsland vor sich hin, um nach der wende gänzlich in vergessenheit zu geraten. der wannsee-bhf wurde bereits 1939 geschlossen, der ringbahnhof nach kriegsende nochmal kurz für die wannsee-bahn geöffnet und im juli 1946 auch endgültig dicht gemacht.
hier, im eep-land, wird aber wiedereröffnet! auch deshalb, um vielleicht eine v6-serie 'die alten berliner kopfbahnhöfe in ep II' aufzulegen ... schaunmermal

trotz der spärlichen unterlagen (z.b. wg. fehlender maßstäbl. gleispläne) hoffe ich aber dennoch, mittels alter fotos, historischen luftfilmen und -bildern und einem schematischen gleisplan eine halbwegs originalgetreue rekonstruktion hinzubekommen. das ganze hatte bis jetzt oft, mehr als noch beim anhalter, was von detektivarbeit, wenn man z.b. nur mit der lupe auf einem kleinen, aber wichtigen, foto die lage der weichen und radien nachzuvollziehen sucht. ich demonstriere das mal am innenbahnhof, von dem bis heute nicht weniger als 5

a. zunächst wurden per head-up-tool die lage der drei bahnhöfe mit bodenplatten markiert. der ringbahnhof ließ sich sehr gut mit pauls bahnsteighäuschen nachbauen. für die fernbahnhalle musste mal wieder provisorisch die kölner ran, flankiert von zwei wassertürmen aus der karow-anlage.

b. mit der hochbahn (die richtung potsdamer platz) zur u-bahn wird, der ringbahn und den fernbahn-bahnsteigen samt gleisen ging es weiter. außerdem wurden schon mal versand- und empfangsgebäude + schuppen des güterbahnhofs postiert.

c. in dem luftfilm sah ich zum ersten mal, dass am ende des gleisvorfeldes ein reiterstellwerk stand und habe mich dann für dieses modell entschieden. diese erste version des gleisvorfelds entstand ohne konkrete vorlage (wie oben beschrieben) unter der aufgabe, alle 4 bahnsteiggleise mit allen brückengleisen zu verbinden. das ergebnis entsprach zwar der aufgabe, war jedoch aufgrund der schon über dem kanal beginnenden weichen nicht optimal. dann ruhte lange still der see und die anlage, um weiter nach brauchbaren gleisplänen zu fahnden.

d. die zweite version enstand nach plänen, die ich in der datenbank des architekturmuseums der tu gefunden hatte. endlich ein konkreter gleisplan innenbahnhof!! im jw-editor nachgebaut und versucht, in die anlage zu integrieren. ergebnis: unbefriedigend!

e. kurzerhand alles wieder rausgerissen, geblieben ist allerdings der hosenträger der linken abfahrtsgleise, den ich auf einem foto zuordnen konnte.

f. nun habe ich immer und immer wieder alle fotos abgegrast, immer und immer wieder den luftfilm angeschaut und die kaum sichtbaren gleise nachgezeichnet, und dabei entstand version 3, die schon sehr gut alle kriterien (die verbindungen der äußeren bhf- und brückengleise untereinander plus die auf den fotos erkennbare weichenart- und lage) erfüllte.

g. nach feintuning der dkw-lagen (version 4) ...

f. ... entstand nun die vorläufig letzte version, bei der am ende des breiten mittelbahnsteigs noch eine dkw eingebaut wurde. von der war auf einem der wenigen bilder nur der laternenkasten zu sehen.

die anschließenden fahr- und rangierproben verliefen positiv,


sodass ich nun beim güterbahnhof weitermachen kann. ausgestaltung, signalisierung etc. erfolgt nach und nach.

fortsetzung folgt
