Reale Bahnbilder von Benny

Bundesbahn, Reichsbahn und Co
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Benny
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 9. Türchen

#941 Beitrag von Benny »

Heute gibts ohne viele Worte einfach ein paar Impressionen des von der Abendsonne beschienenen Rangierbahnhofs Kornwestheim...

Bild Bild 42

Bild Bild 43

Bild Bild 44

Bild Bild 45

Fällt irgendjemandem etwas auf?
Die Auflösung gibt es morgen im nächsten Türchen.

Viele Grüße
Benny
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#942 Beitrag von Meterfan »

Hallo Benny,

habe alle Bilder längere Zeit betrachtet, um herauszufinden, was es besonderes gibt. Dann fiel mir beim letzten Bild plötzlich etwas auf, was doch sehr bedenklich aussieht.
Hast du das beim Fotografieren schon gesehen oder auch erst nachträglich?

Viele Grüße
Oskar
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Bummelzug
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#943 Beitrag von Bummelzug »

Moin Benny

warum steht der Güterwagen noch auf der Weiche? Oder rollt der Verband noch?
Gruss
Werner
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#944 Beitrag von Baureihe 62 »

Bummelzug hat geschrieben: 09.12.2020, 17:07 warum steht der Güterwagen noch auf der Weiche? Oder rollt der Verband noch?
Die Frage ist doch eher: WOHIN rollt er?

Oder fährt da einer etwa Zwei-Gleisig? :lol1:

Ich tippe mal auf 4 Wochen Weichenschmieren... shock

Gruß Dirk
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Benny
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 10. Türchen

#945 Beitrag von Benny »

Das letzte Bild ist am Ablaufberg entstanden. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass dort "führerlose" Waggons entlangrollen. Hier waren sie aber sogar führungslos unterwegs...
_______________________

Schon aus der Ferne war mir aufgefallen, dass die drei Wagen am Ablaufberg etwas komisch da standen. Bei näherer Betrachtung vom gestern gezeigten Bild 45 fällt auf, dass der vordere Wagen mit seinem vorderen Drehgestell etwas "neben der Spur" steht. Oder mit anderen Worten: Da ist wohl was entgleist.

Kurze Zeit später traf auch schon der "Notfallmanager" ein...
Bild Bild 46

... und schaute sich den Schlamassel aus der Nähe an:
Bild Bild 47

Der Rest des zu zerlegenden Zuges stand derweil noch auf der anderen Seite des Ablaufbergs:
Bild Bild 48

Hier nochmal eine Nahaufnahme der entgleisten Wagengruppe. Mittlerweile hatte sich auch das Personal des Rangierbahnhofs wieder in die Nähe der Unglücksstelle getraut:
Bild Bild 49

Offensichtlich hat das erste Drehgestell einen anderen Weg genommen als der Rest der Wagengruppe. Auf der Modellbahn habe ich es auch schon öfters "geschafft", eine Weiche zum falschen Zeitpunkt umzustellen, mit ähnlichen Folgen.
Was ich mir aber nicht erklären konnte: Die Holzwagen auf dem Nachbargleis (siehe Bild 47) werden offensichtlich von der dortigen Gleisbremse festgehalten, aber wie bzw. wann sind sie dahin gekommen? Wenn sie vor den entgleisten Wagen abgerollt wären, hätten sie schon längst an der Gleisbremse vorbei sein müssen, bis jemand als Reaktion auf die Entgleisung den "Notausschalter" hätte drücken können (falls es so einen Schalter überhaupt gibt). Nach den entgleisten Wagen können die Holzwagen aber auch nicht abgerollt sein, denn die entgleisten Wagen ragen ja noch ins Nachbargleis hinein (ebenfalls auf Bild 47 zu sehen).

Eine Antwort fand ich erst zwei Wochen später, als ich nochmal in Kornwestheim vorbeischaute. Zwischenzeitlich war der in obigem Bild sichtbare "Knick" in den Gleisen wieder begradigt worden, aber Entgleisungsspuren waren trotzdem noch zu sehen: An Kerben in den Holzschwellen konnte man gut sehen, welchen Weg der entgleiste Wagen genommen hatte. Die Entgleisungsspuren begannen schon deutlich vor der Weiche, auf der die Schiebeplanenwagen zum Stehen gekommen waren.
Deshalb lautet meine neue Theorie: Die je drei Holz- und Planenwagen waren zusammen abgelaufen. Während die Holzwagen an der ersten Weiche nach links fuhren, wurden die Planenwagen nach rechts geleitet. Dabei riss evtl. die Kupplung (auf meinen Bildern nicht genau zu sehen), der erste Planwagen verlor seinen linken Puffer (auf Bild 45 bei genauem Hinsehen definitiv zu erkennen) und entgleiste. Während die Holzwagen von der Gleisbremse gestoppt werden konnten, kamen die Planenwagen von alleine zum Stehen, nachdem sie sich an der nächsten Weiche verkeilt hatten.

Aber zurück zum Abend des 8. April:
Die Brücke, auf der ich die ganze Zeit gestanden und Bilder gemacht hatte, wurde von der tiefstehende Sonne in flachem Winkel angestrahlt. Dadurch kommt die Nietstruktur gut zur Geltung:
Bild Bild 50

Da die Bergungsarbeiten wohl nicht so bald beginnen würden, der Einbruch der Dunkelheit aber immer näher rückte, wartete ich nicht noch weiter am Rangierbahnhof Kornwestheim, sondern machte mich auf den Rückweg. Davon gibt es im nächsten Türchen noch ein paar Bilder.

Viele Grüße
Benny
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 11. Türchen

#946 Beitrag von Benny »

Im parallel zum Rangierbahnhof gelegenen Personenbahnhof Kornwestheim stand ein orange-silberner Vectron mit northrail-Logo abgestellt:
Bild Bild 51

Südlich des Bahnhofs führt eine Brücke über die Gleise, dort fuhr mir noch eine S4 nach Backnang vor die Linse. Während die zunehmend länger werdenden Belichtungszeiten beim still stehenden Vectron kein großes Problem waren, musste ich die Bewegungsunschärfe hier schon durch Mitbewegen der Kamera ausgleichen:
Bild Bild 52

Ein Nachschuss auf den selben Zug zeigt das Oberleitungsgewirr des Bahnhofs, eine entgegenkommende S5 links sowie zwei abgestellte GoAhead-Flirts rechts:
Bild Bild 53

Der weitere Rückweg führte mich durch das Feuerbachtal, unter dem dortigen Viadukt der Schusterbahn hindurch. Passenderweise kam sogar noch ein Güterzug darübergefahren:
Bild Bild 54
Und nein, der Zug hat nicht nur 9 Wagen. Danach kommen lediglich erst mal ein paar Flachwagen, die sich hinter der Brüstung verstecken.


Fazit: Umleitermäßig hat sich der Tag wieder nicht so richtig gelohnt (einige verpasste Güterzüge und zwei im Gegenlicht), aber immerhin habe ich eine für mich neue Gegend erkunden und abends in Kornwestheim noch ein paar schöne (9. Türchen) und interessante (10. Türchen) Bilder machen können.
Wie schon im 8. Türchen erwähnt, war die Rheintalbahn mittlerweile wieder befahrbar, somit war es mit der Umleiterei über die Gäubahn erstmal wieder vorbei.
Aber ist denn schon Weihnachten? Nein, ist es noch nicht. Lasst euch überraschen, womit ich die restlichen Türchen füllen werde (oder schaut nochmal in die Einleitung, da habe ich es schon ein bisschen verraten).

Viele Grüße
Benny
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#947 Beitrag von BR189 »

Info zur Vectron 193 922-2: Das die Lok Northrail-Logos hat liegt daran das die Lok Paribus, also Northrail gehört.
Der gelbe Streifen der etwas an Railpool erinnert ist so weil die Lok für Railpool in Schweden angeschafft wurde.
Im Dienst von Railpool waren die beiden Loks, 921 und 922 dann für "Skandinaviska Jernbanor AB" unterwegs.

Als eine der 5 erstgebauten Vectron überhaupt (2010), 921 ist die Nr.2, 922 die Nr.5, haben beide Loks eine lange Geschichte.
Die 921 noch mit der alten Front (922 bereits mit der heute bekannten Front) wurde 2010 an Siemens Mobility als Presentations- und Test-Lok geliefert.
Damals hatte die Lok eine Konfiguration für D/A (HU) und hatte eine Leistung von 6,4MW und eine V-Max von 200kmh.
Die 922 (Bild) wurde auch 2010 an Siemens Mobility ebenfalls als D/A (HU) geliefert und wurde auf der InnoTrans 2010 mit einer Beklebung mit Europa-Flaggen presentiert.
2012 hat die Lok kurzzeitig ein LastMile-Dieselmotor bekommen, wurde entsprechend mit Werbung beklebt und auf der InnoTrans 2012 presentiert.
Im Jahre 2013 wurden beide Loks von D/A (HU) in S umgebaut und wurden dann an Paribus verkauft die dann in Schweden für Railpool unterwegs waren.
2018 wurden beide Loks wieder vom Typ S in den Typ D/A umgebaut und sind seitdem wieder in Deutschland unterwegs.
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 12. Türchen

#948 Beitrag von Benny »

Im November wurde die Rheintalbahn nochmal für ein Wochenende gesperrt. Diese Sperrpause wurde wohl für irgendwelche Bauarbeiten an mehreren Orten genutzt. So genau habe ich das aber nicht verfolgt, denn mich interessierte eher etwas anderes: Die Güterzüge, die wieder über die Gäubahn umgeleitet wurden.
Ich hätte dieses lange vorher angekündigte Umleiterwochenende fast verschwitzt, aber durch eine E-Mail am Donnerstagabend wurde ich zum Glück nochmal dran erinnert. Für das Wochenende war gutes Wetter mit verhältnismäßig warmen Temperaturen vorhergesagt, und ich hatte auch sonst noch nichts geplant.

Am Samstag wollte ich der Rankbachbahn zwischen Böblingen und Renningen nochmal einen Besuch abstatten; im Gegensatz zum ersten Besuch im April aber etwas früher am Tag und somit bei besserem Sonnenstand. Nach einmal Ausschlafen, Frühstücken und Fertigmachen war es dann aber doch nicht mehr ganz so früh wie geplant.
Diesmal fuhr ich direkt zu der Brücke am nördlichen Ende von Sindelfingen, ohne unterwegs die Gäubahn zu queren. Die Wahl der Route war aber wohl doch nicht die Schlaueste: Es gab einiges an (unnötigem) Bergauf und Bergab, und manche Waldwege waren schon halb im Laub versunken.
Wirklich verfahren habe ich mich zwar nie, aber alle-paar-Meter-auf-die-Karte-gucken-müssen war dem zügigen Vorankommen trotzdem nicht dienlich.
Nachdem ich mich schließlich noch durch die Sindelfinger Stadtmitte durchgekämpft hatte, stand ich um halb zwölf endlich auf der Brücke, von der aus ich im Frühling meinen ersten Umleiter fotografiert habe.

Eine nach Böblingen fahrende S-Bahn hatte ich gerade verpasst. Aber noch bevor diese von dort zurückkam, sah ich in der anderen Richtung plötzlich ein grünes Signal, und wenige Sekunden später bog auch schon ein Güterzug um die Kurve. Und der hatte gleich drei Loks vorne dran hängen:
Bild Bild 55
Laut Live-Sichtung aus Nufringen haben die Loks die Hectorrail-Nummern 241 006, 241 002 und 182 516.

An dieser Stelle gibt es noch eine kleine Besonderheit, die ich sowohl im Frühling als auch jetzt wieder verpasst hatte: Weil es in Maichingen und Sindelfingen nur an einem Gleis einen Bahnsteig gibt, fahren die S-Bahnen nach Böblingen hier immer auf dem Gegengleis. Zurück geht es auf dem selben Gleis, aber da ist es nichts mehr Besonderes.
Zum Glück fahren die S-Bahnen im Halbstundentakt, also wartete ich noch ein bisschen.

Erstmal kam aber die S-Bahn aus Böblingen zurück, deren Hinfahrt ich verpasst hatte. Dabei stellte ich fest, dass so ein S-Bahn-Kurzzug gerade zwischen die Masten passt, wenn man den richtigen Auslösezeitpunkt erwischt (was beim ersten Versuch natürlich nicht der Fall war). Aber immerhin wusste ich jetzt, worauf ich achten muss.

Kurz vor der Planzeit der S-Bahn nach Böblingen bemerkte ich, dass das in Bild 55 hinten an der Kurve sichtbare linke Vorsignal nicht mehr gelb leuchtete (die grüne Lampe ist bei vielen Signalen viel schlechter zu sehen als die gelbe oder rote, wenn man etwas schräg draufschaut). Und wieder nur wenige Sekunden später tauchte unter der Brücke ein BLS-Vectron auf, der einen Güterzug nordwärts zog - wegen der entgegenkommenden S-Bahn ebenfalls auf dem linken Gleis:
Bild Bild 56

Noch während der Güterzug an mir vorbeirollte, tauchte hinten in der Kurve die erwartete S-Bahn auf.
Jetzt hatte ich extra auf die eine Besonderheit (S-Bahn auf dem linken Gleis) gewartet, und dann wird mir die von einer anderen Besonderheit (umgeleiteter Güterzug) zugefahren!?
Nein! Es wurde zwar sehr knapp, hat aber gerade noch gereicht:
Bild Bild 57
Puh, gerade nochmal Glück gehabt. Wäre der letzte Containerwagen beladen gewesen, hätte er die S-Bahn an dieser Stelle noch verdeckt. Und hätte ich mit dem Foto noch eine Sekunde länger gewartet, wäre die S-Bahn schon mit dem Oberleitungsmast "kollidiert".

Aus Korntal (ist auch auf der Karte eingezeichnet) war zwischenzeitlich noch ein Zug vorgemeldet worden. Lange warten musste ich nicht, nur sechs Minuten nach obigem Bild zog 482 042 eine langen Rübenzug um die Kurve:
Bild Bild 58

Während die braun-grau-blaue Wagenschlange vorbeirollte, lief ich auf der Brücke noch etwas näher zum Gleis, um die Ladung besser aufs Bild zu kriegen:
Bild Bild 59
Wer genau hinschaut, sieht im Hintergrund noch eine Lok. Dabei handelt es sich um 482 040, die den Zug von hinten schiebt.
Auf Youtube habe ich noch ein Video hochgeladen, das den Zug in voller Länge zeigt.
Und wo wir gerade schon beim Thema Rüben sind: Mein Video von der Zuckerrübenverladung in Würzburg von letztem Jahr wurde vor zwei Monaten vom Youtube-Algorithmus "neu entdeckt" und auf einmal wahnsinnig vielen Leuten angezeigt. Mittlerweile scheint der Hype aber wieder abgeflaut zu sein, kurz vor dem Erreichen der 30.000-Aufrufe-Marke.

Drei Güterzüge an der gleichen Stelle war erstmal genug, deshalb machte ich mich wieder auf den Weg.
Die nächsten Bilder gibts morgen im nächsten Türchen.

Viele Grüße
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 13. Türchen

#949 Beitrag von Benny »

Ich war gerade von der Brücke runter, als die S-Bahn von Bild 57 wieder aus Böblingen zurückkam:
Bild Bild 60
Das Senf(?)feld bildet einen schönen Vordergrund, und rechts im Hintergrund ist noch die Brücke zu sehen, von der aus die Bilder im letzten Türchen gemacht wurden.

Weitere Güterzüge waren momentan nicht vorgemeldet (bzw. noch sehr weit weg), also fuhr ich einfach weiter die Strecke entlang. Mitten in Machingen kam mir die nächste S-Bahn entgegen:
Bild Bild 61
Falls jetzt jemand an eine schlechte Fotomontage denkt, weil die Perspektive vom Zug nicht zur Strecke passt: Das liegt daran, dass der Zug hier gerade vom rechten aufs linke Gleis wechselt. Die Weichenlaterne im Vordergrund zeigt deshalb auch einen schrägen Balken (=Abzweig).

Über ähnliche Wege wie im Frühling (aber diesmal mit deutlich weniger Rumgesuche) ging es weiter bis zu der Stelle kurz vor Magstadt, wo ich im Frühling den Nudelzug im Gegenlicht fotografiert hatte (Bild 7). Diesmal wäre besseres Licht gewesen, es kam aber kein Güterzug.
Stattdessen gibts ein Bild von einer S60 nach Stuttgart:
Bild Bild 62

Zwei Minuten später kam der Gegenzug nach Böblingen:
Bild Bild 63

Anschließend folgte ich dem Straßenverlauf bergauf und bog spontan in einen Feldweg ein. Das dort wachsende Grünzeug verdeckte die Landstraße und bot gleichzeitig noch einen interessanten Vordergrund.
Jetzt war es genau 13 Uhr. Bis zur nächsten S-Bahn-Begegnung (immer um viertel vor und viertel nach) blieb also noch ein bisschen Zeit, die ich dem mitgebrachten Vesper widmete. Und vielleicht kommt zwischendrin ja noch ein Güterzug?

Nein, kein Güterzug, sondern "nur" die nächste S-Bahn an ziemlich genau der selben Stelle wie auf dem vorherigen Bild (jetzt aber auf dem anderen Gleis):
Bild Bild 64
Die Vorsignale von Bild 62 sind ein paar Meter weiter hinten auch noch gut zu erkennen.

Für die Gegen-S-Bahn kurze Zeit später lief ich noch ein paar Meter weiter (jetzt gibt es gelbe Blüten im Vordergrund) und zoomte etwas heraus:
Bild Bild 65

So, das war erstmal genug S-Bahn für heute, im nächsten Türchen geht es weiter (mit noch mehr S-Bahnen, aber anderen Motiven).

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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 14. Türchen

#950 Beitrag von Benny »

Zwischen Magstadt und Renningen reihen sich gleich vier S-Kurven aneinander. Anscheinend sind den Gleisbauern die geraden Schienen ausgegangen, wie uns damals auf der Modellbahn :-D

In einer dieser S-Kurven kam mir auch schon die nächste S-Bahn nach Böblingen entgegen:
Bild Bild 66

Einmal nach rechts gedreht und zwei Minuten gewartet, dann fuhr auch schon der Gegenzug direkt auf mich zu:
Bild Bild 67

Die Bahnlinie orientiert sich hier ungefähr an den Höhenlinien der Landschaft, für die Bundesstraße wurden ganz neue Höhenlinien geschaffen (in Form eines tiefen Einschnitts). Die Feldwege, auf denen ich unterwegs war, orientieren sich zwar auch an der Landschaft, aber nicht an den Höhenlinien. Mit anderen Worten: Es ging hoch und runter. Auf einer hohen Brücke querte ich den tiefen Einschnitt der Bundesstraße, ein Stückchen weiter unterquert die Bundesstraße noch die Bahnstrecke. Hier liegt alles im Bogen, was ein schönes Fotomotiv abgibt.
Da die Stelle nur einen halben Kilometer vom letzten Bild entfernt liegt, blieb bis zur nächsten S-Bahn wieder etwas Zeit, die ich dem Rest meines Vespers widmete. Und vielleicht kommt zwischendrin ja noch ein Güterzug?

Selbe Frage wie im letzten Türchen, selbe Antwort: Nein, kein Güterzug, sondern "nur" die nächste S-Bahn. Die macht sich in der Kurve aber auch sehr gut, wie ich finde:
Bild Bild 68

Zwei Minuten später war ich noch nicht viel weiter gekommen, als der Gegenzug über die Brücke rauschte:
Bild Bild 69

Der Feld-/Wald-/Wirtschaftsweg folgt nun in etwa dem Streckenverlauf, schwingt sich dabei aber in kühne Höhen empor. Vom höchsten Punkt kann man gut auf die Bahnstrecke herabschauen, die hier – Achtung, mal ganz was neues ;-) – in einer S-Kurve verläuft. Das gäbe sicher auch ein schönes Fotomativ, leider lag die Stelle schon im Bergschatten. Deshalb, und weil die nächste S-Bahn wieder erst in einer knappen halben Stunde gekommen wäre, wollte ich eigentlich gleich weiterfahren. Ich wollte nur noch schnell ein Belegfoto machen (auch im Sinne von "da muss ich später nochmal hin"), als mir plötzlich ein Güterzug ins Bild fuhr:
Bild Bild 70
Huch, damit hatte ich nach der langen güterzuglosen Zeit gar nicht mehr gerechnet. Aber mit so einem langen Güterzug kommt die Schlängelei natürlich deutlich besser zur Geltung als mit einem kurzen S-Bahn-Triebwagen.

Im Hintergrund ist bereits Renningen zu sehen, in die Richtung geht es im nächsten Türchen weiter.

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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 15. Türchen

#951 Beitrag von Benny »

Im Hintergrund von Bild 70 ist eine Brücke zu sehen, auf der die B295 die Gleise (und den daneben verlaufenden Weg) überquert. Dahinter verläuft die Bahnstrecke schnurgerade durch die Felder.
Als ich unter der Brücke hindurchfuhr, sah ich oben am Straßendamm einen Mann stehen – offensichtlich auch ein Eisenbahnfotograf, der vermutlich kurz zuvor den Güterzug in der Sonne ablichten konnte.
Ich fuhr die Gleise noch ein bisschen weiter, fand dort aber keine wirklich brauchbare Stelle (alles zugewachsen). Als ich zur Brücke zurück kam, war der andere Fotograf verschwunden, und ich nahm seine Position ein.
Die Sonne war zwar schon etwas zu weit rumgewandert, als dass es noch für Licht auf der Stirnseite der Züge gereicht hätte, aber den Blick über die leuchtenden Felder wollte ich mir (und euch) nicht entgehen lassen.
Bis zur nächsten S-Bahn dauerte es wieder etwas (hier gibt es einfach zu viele gute Fotostellen kurz hintereinander), aber vielleicht käme vorher ja noch ein Güterzug?

Die Antwort lautete natürlich wieder nein, aber bei dem Motiv macht auch eine S-Bahn eine gute Figur:
Bild Bild 71

Der schon vor langer Zeit vom südlichen Ende der Gäubahn vorgemeldete leere Tonerdezug war mittlerweile auch in Nufringen gesichtet worden, dürfte also bald auch bei mir vorbeikommen. Da ich so einen Zug bisher noch nie selbst gesehen hatte, wollte ich von dem unbedingt ein brauchbares Foto haben.
Für nordwärts fahrende Güterzüge war die Stelle, an der ich noch stand, aber denkbar ungeeignet. Von meiner "Erkundungsfahrt" kurz zuvor wusste ich, dass vom Weg parallel zu den Gleisen auch kein vernünftiges Foto zu machen war. Da blieb eigentlich nur eine Alternative: Ein eher seitliches Foto von einem Standpunkt, von dem aus man auch nach rechts schauen kann. Oder mit anderen Worten: Vom Straßendamm aus, aber einen halben Kilometer weiter.

Durch Einzeichnen einer Güterzuglinie in den vorbereiteten Bildfahrplan war ich mir ziemlich sicher, dass der Zug erst hinter der nächsten S-Bahn aus Böblingen kommen würde – aber die war nur noch wenige Minuten entfernt. Jetzt wurde es ein bisschen hektisch: Schnell (aber trotzdem unfallfrei) die Böschung wieder runterklettern, den Asphaltweg entlang fahren bis zur auf Bild 71 hinten links sichtbaren Baumgruppe, dort nach links abbiegen auf einen Wiesenweg und noch ein paar Meter von der Strecke wegfahren, dann kam die S-Bahn auch schon. Zum Verstecken hinter der Bauminsel ist übrigens selbst ein sogenannter Kurzzug zu lang:
Bild Bild 72
Der schwarze Vordergrund liegt bereits im Schatten des Berges hinter mir. Obwohl es noch nicht mal 15 Uhr war, stand die Sonne schon ziemlich tief – November halt.

Nachdem die S-Bahn durch war, fuhr ich noch schnell weiter bis zum Straßendamm, kletterte die Böschung hoch und befestigte das Handy zum Filmen am Geländer vom Durchlass. Keine fünf Minuten nach der S-Bahn kamen dann auch schon zwei rote DB-Vectrons mit 21 braun-bunten Hochbordwagen unter der Straßenbrücke hervor. Von der Länge her passte der Zug perfekt zur gewählten Stelle:
Bild Bild 73
Die zweite Lok trägt die Werbebeschriftung #DBCargofährt.

Fünf Minuten nach Durchfahrt des Tonerdezugs hatte ich gerade wieder Asphalt unter den Rädern, als ich von 185 087 mit einem südwärts fahrenden Güterzug überrascht wurde:
Bild Bild 74
Sicherlich nicht die perfekte Stelle, aber immer noch besser als zehn Meter weiter - da hätte man auch von der Lok nur noch so viel gesehen wie hier vom Zug: nämlich gar nichts mehr.

Nachdem ich noch eine Sichtungsmeldung für den Güterzug abgesetzt hatte, fuhr ich weiter die Rankbachbahn entlang, die in weitem Bogen um Renningen herumführt, und landete schließlich kurz vor Renningen "Hauptbahnhof" (der offiziell nur "Renningen" heißt, aber es gibt ja auch noch den Haltepunkt Renningen Süd) im Zwickel zwischen den zusammenführenden Strecken aus Weil der Stadt und Böblingen (an letzter war ich gerade langgefahren).
Beim Blick auf den virtuellen Ankunfts- und Abfahrtsplan von Renningen habe ich mich wohl verguckt, zumindest kamen die Züge anders als ich es erwartet hatte. Nach kurzer Wartezeit kam eine S6 aus Weil der Stadt von links ins Bild gefahren:
Bild Bild 75
Zweieinhalb Minuten später fuhr eine S60 nach Böblingen nach rechts aus dem Bild (anhand der Oberleitungsmasten am rechten Bildrand ist der Streckenverlauf gut zu erkennen).
Wenn man sich ein bisschen nach rechts dreht, kann man ihr noch hinterherfotografieren:
Bild Bild 76

So, genug Text und Bilder für heute, weiter gehts im nächsten Türchen.

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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 16. Türchen

#952 Beitrag von Benny »

Was nun? Im Frühling war ich von Renningen aus in Richtung Leonberg weitergefahren, hatte dort aber kaum noch vernünftige Motive gefunden. Jetzt fiel mein Blick auf die verlockend beleuchteten Äcker westlich von Renningen, entlang der Strecke nach Weil der Stadt. Da gerade eh keine Güterzüge mehr vorgemeldet waren, machte ich mich mal auf den Weg in diese Richtung.

Sehr weit war ich noch nicht gekommen, als ich es hinter mir Rumpeln hörte. Nur fünf Minuten nach der S-Bahn von Bild 76 folgte ein blauer Schweiz-Vectron mit grau-braunen Tankcontainern:
Bild Bild 77
Tatsächlich war dieser Zug vorgemeldet worden, aber erst eine Minute vorher. Ich war wohl ganz offensichtlich dicht am nördlichen Ende der "Meldekette".

Die folgende S6 nach Weil der Stadt nahm ich dann auf den Feldern unweit eines ehemaligen Bahnwärterhäuschens(?) auf:
Bild Bild 78

Dann entschied ich mich doch nochmal um: Nicht mehr weiter Richtung Weil der Stadt, sondern zurück an die Güterzugstrecke. Etwas weiter südlich waren nämlich doch noch einige Züge in meine Richtung unterwegs. Die würden sich an der Stelle bei Magstadt bestimmt ganz gut machen.
Zur Abwechslung nahm ich diesmal einen anderen Weg, nördlich der Bahnstrecke durch die Orte. Dort kommt man nicht überall so einfach durch, wie man es gerne hätte. Auf diese Weise verpasste ich die eine oder andere S-Bahn. Das war aber zu verschmerzen, schließlich habe ich von denen schon viele Bilder machen können.

Um kurz nach vier war ich wieder an den Gleisen, am südlichen Ortsrand von Magstadt. Um 16:13 Uhr kam mir im letzten Sonnenlicht eine S60 von Böblingen nach Stuttgart-Schwabstraße entgegen:
Bild Bild 79

Als nur drei Minuten später der Gegenzug kam, war die Sonne bereits hinter den Hügeln versunken:
Bild Bild 80

Gut einen Kilometer weiter, in der großen S-Kurve in Maichingen, schien dagegen auch um 16:25 Uhr noch die Sonne:
Bild Bild 81
Wenn ich noch auf den nächsten Zug gewartet hätte, wäre die Sonne aber auch hier schon längst weg gewesen.

Von den vorgemeldeten Güterzügen habe ich übrigens keinen mehr gesehen.
Aber am Daimlerwerk in Sindelfingen entdeckte ich noch etwas: Eine große LED-Wand, auf der ab und zu ein Foto der Werkslok gezeigt wurde.
Und ich habe dieses Foto fotografiert:
Bild Bild 82

Von Sindelfingen fuhr ich dann durch die einbrechende Dunkelheit zurück nach Stuttgart. Diesmal orientierte ich mich mehr an den Radwegweisern und kam dadurch wesentlich schneller und stressfreier ans Ziel als auf dem Hinweg.
Am Ende des Tages hatte ich 66 Kilometer und 876 Höhenmeter mehr aufm Tacho, und viele schöne Bilder auf der Speicherkarte. Der Samstag hat sich schonmal gelohnt, finde ich. Aber dann gab es ja noch den Sonntag. Diesen vorraussichtlich letzten Umleiter-Tag des Jahres wollte ich nochmal richtig ausnutzen. Mehr dazu im nächsten Türchen.

Viele Grüße
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 17. Türchen

#953 Beitrag von Benny »

Am Samstagmorgen hatte ich die zahlreichen Güterzugsichtungen von der Gäubahn gelesen und mich geärgert, dass ich noch nicht dort war.
Das wollte ich am Sonntag besser machen, und auch schon die Morgenstunden zum Fotografieren nutzen. Um rechtzeitig in Eutingen im Gäu zu sein, fand ich mich schon vor Sonnenaufgang (was zu dieser Jahreszeit gar nicht so schrecklich früh ist) am Stuttgarter Hauptbahnhof ein.
Während um 7 Uhr bereits der Morgen über der Uhlandshöhe dämmert, wartet am anderen Ende des Bahnhofs auf Gleis 15 ein in Frankfurt gestarteter Railjet auf die Weiterfahrt nach Budapest:
Bild Bild 83
Und wer genau hinschaut, kann auch noch einen ICE entdecken.

Ich war extra etwas früher zum Bahnhof gefahren, um dort noch ein paar Züge zu fotografieren. Um diese Uhrzeit tat sich aber noch nicht viel, deshalb stieg ich schon relativ bald in den bereitstehenden RE4 nach Konstanz ein.
Vorher machte ich aber noch ein Bild; 3442-703 wird wegen Bauarbeiten heute nur bis Radolfzell fahren:
Bild Bild 84

Kurz hinter Herrenberg begegnete mein Zug schon dem ersten nordwärts fahrenden Güterzug. Laut Live-Sichtungen waren zuvor bereits zwei Güterzüge nach Süden gefahren.

Der letzte Halt im Geltungsbereich meines VVS-Tickets war Bondorf, und dort stieg ich auch aus.
Ich war gerade vom Mittelbahnsteig runter gekommen, als schon ein Stadtbahn-Triebwagen der AVG angefahren kam:
Bild Bild 85
So eine "Straßenbahn" aus Karlsruhe würde man nicht unbedingt südlich von Stuttgart erwarten, aber alle zwei Stunden gibt es tatsächlich eine planmäßige Verbindung von Karlsruhe über Freudenstadt nach Bondorf und wieder zurück.
Mit dieser Straßenbahn hätte ich noch eine Station bis Ergenzingen weiterfahren können (mittlerweile reicht das VVS-Gebiet bis dorthin, der RE fährt dort aber durch), aber ich entschied mich für Fotos von außen. Auf diese Weise konnte ich vier Minuten später auch noch den Hamster-RE nach Stuttgart bei der Einfahrt nach Bondorf aufnehmen:
Bild Bild 86
Braucht jemand noch ein Herzstück einer Weiche?

Im Umleiter-Adventskalender 2017 habe ich gezeigt, wie der Bahnhof Bondorf umgebaut wird. Damals gab es Spekulationen, ob der Bahnhof wirklich ohne Aufzüge bleibt. Jetzt kann ich sagen: Nein, mittlerweile gibt es welche (und der eine, den ich probiert habe, funktionierte auch). Hier ein "Beweisbild":
Bild Bild 87

Wenige Sekunden nach obigem Bild wurde bei der Straßenbahn das Spitzenlicht umgeschaltet, und gleich darauf gings auch schon wieder los.
Hier hat der Triebwagen 919 die ersten 400 Meter der ca. 120 Kilometer langen Strecke nach Karlsruhe schon hinter sich gebracht:
Bild Bild 88

Wie auf den Bildern unschwer zu erkennen ist, war die Sonne mittlerweile aufgegangen, nur bis auf die im Einschnitt laufenden Gleise reichte es leider noch nicht.

Nachdem alle Züge des 8-Uhr-Knotens durch waren, machte ich mich auf den Weg Richtung Eutingen. Bilder von dort gibt es aber erst im nächsten Türchen.

Viele Grüße
Benny
Zuletzt geändert von Benny am 17.12.2020, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Korrektur: Die Strecke nach Karlsruhe ist keine 180, sondern "nur" 120km lang
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 18. Türchen

#954 Beitrag von Benny »

Von Bondorf fuhr ich die Gäubahn entlang nach Ergenzingen. Von den Gleisen sah ich dabei aber nur wenig, weil die meist entweder hinter dichtem Gestrüpp verborgen waren oder der Weg abseits der Gleise verlief.
In Ergenzingen schaute ich auf dem Handy, wie bzw. wo es weitergeht, und bei der Gelegenheit auch nochmal in die Live-Sichtungen. Es gab eine frische Meldung aus Herrenberg über einen südwärts fahrenden Güterzug. Leider hatte ich die Strecke zu dem Zeitpunkt nicht im Blick, und gerade als ich die Strecke wieder sah, fuhr der Zug auch schon vorbei. Hrmpf.

Aber aus Herrenberg war schon der nächste Zug vorgemeldet. In Ergenzingen gab es keine gute Stelle, deshalb fuhr ich schnell weiter in Richtung Eutingen im Gäu. Der Feldweg verläuft neben der Bahnstrecke etwas im Zickzack. Am Bahndamm wuchsen zu viele Bäume, um ein gutes Foto machen zu können. Für einen Notschuss hätte es wohl gereicht, aber ich fuhr lieber noch weiter, in der Hoffnung auf eine bessere Stelle. Kurz vor Eutingen fand ich dann auch eine etwas größere Lücke im Bewuchs. Ich konnte gerade noch in einen kleinen Nebenweg reinfahren, als der Zug (nur acht Minuten nach der Meldung aus Herrenberg) auch schon auftauchte:
Bild Bild 90
Diesmal hatte ich mehr Glück als drei Jahre zuvor an der selben Stelle (letztes Bild in Teil 4).
Das war mein erstes richtiges Sonnenbild des Tages - und vorerst auch das letzte, denn in der Folgezeit trieben sich ziemlich viel Wolken vor die Sonne herum.

Jetzt war aber erstmal wieder Zeit für den Personenverkehr. Ich fuhr am heutigen Eutinger Bahnhof vorbei und stellte mich zwischen heutigem und früherem Bahnhof an den Straßenrand. Lange warten musste ich nicht, um 8:45 Uhr kam der erwartete Hamster angeschlichen - sogar mit einem Hauch von Sonne:
Bild Bild 91

Ich musste nur ein paar Meter zurückgehen, dann konnte ich ins Eutinger Gleisdreieck hineinschauen. Dort kam nur fünf Minuten später schon der nächste Hamster um die Kurve gerollt:
Bild Bild 92
Normalerweise werden in Eutingen die Zugteile aus Rottweil (Bild 91) und Freudenstadt (Bild 92) für die Weiterfahrt nach Stuttgart zusammengekuppelt. Um diese Uhrzeit musste aber umgestiegen werden, da der Zugteil aus Freudenstadt in Eutingen endet (was man so auch auf der Zugzielanzeige erahnen kann). Um auf Gleis 2, am selben Bahnsteig gegenüber, halten zu können, ist der Zug auf Bild 91 übrigens schon auf dem linken Gleis unterwegs.

Um 9 Uhr sollte der Gegenzug nach Rottweil kommen, und kurz darauf auch der Zug nach Freudenstadt zurückfahren.
Für das Foto vom Rottweiler Hamster (sind wir hier in einem Haustierforum gelandet?) fuhr ich etwas weiter nach Süden, bis hinters Einfahrsignal. Statt dem Hamster kam aber erstmal ein Regioshuttle aus der anderen Richtung angedieselt:
Bild Bild 93
Über den noch nicht gezeigten dritten Schenkel des Gleisdreiecks ging die Fahrt weiter in Richtung Pforzheim.
Dieses Gleisdreieck war auch "Schuld", dass ich mich mit der Reihenfolge der Züge vertan hatte: So ein Gleisdreieck lässt sich im Bildfahrplan (=Weg-Zeit-Diagramm) nur unterbringen, wenn man den Folgebahnhof am dritten Ende irgendwo auf der durchgehenden Strecke positioniert. Und dann stimmen die Fahrzeiten bzw. Begegnungspunkte nicht mehr.

Zum Glück musste sich die DB nicht mit meinem zu stark vereinfachten Bildfahrplan rumschlagen, sondern konnte, nachdem das Regioshuttle die kreuzende Fahrstraße geräumt hatte, den Hamster nach Rottweil losschicken. Als er an mir vorbeifuhr, gab es sogar nochmal ein bisschen Sonne:
Bild Bild 94

Das waren jetzt ziemlich viele gelb-weiße Züge auf einmal, man könnte fast von einer "Hamsterplage" sprechen. Im nächsten Türchen kommen aber mal wieder andere Fahrzeuge zum Zug (bzw. sind der Zug).

Viele Grüße
Benny
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#955 Beitrag von MK69 »

Leider gibt es die "Hamsterplage" nicht im EEP 6 (Wink an die Kon) :-o
Viele Grüße aus München Meinhard (MK 69) und Toleranz ist Trumpf!
Miteinander ist immer besser wie gegeneinander!!!! FRIEDEN auf der Welt ohne Hass und Gewalt!!!

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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 19. Türchen

#956 Beitrag von Benny »

Schon eine Stunde zuvor war aus Korntal eine südwärts fahrende MRCE-189 mit KLV-Zug vorgemeldet worden. Ich nahm an, dass dieser Zug ab Böblingen hinter dem Hamster von Bild 94 herfahren würde. Ich fuhr den Weg noch ein bisschen weiter die Gleise entlang, durch die markante Senke hindurch, und stellte mich dahinter auf die Wiese. Da es noch keine Meldung aus Herrenberg gab, ließ ich mir etwas Zeit.
Und dann kam der Zug plötzlich schon angerollt shock Zum Handy-Ausrichten blieb keine Zeit mehr, deshalb ist das Video etwas schräg geworden. Das muss euch aber nicht stören, denn das Foto klappte:
Bild Bild 95
Die Schleierbewölkung vor der Sonne sorgt irgendwie für eine ganz besondere Stimmung.

Dann war erstmal Pause. Der nächste Personenzug würde erst in über einer halben Stunden kommen, und Güterzüge waren auch nicht mehr vorgemeldet.
Ich nutzte die Zeit, um mir in Ruhe eine Stelle für den nächsten Zug zu suchen. Rund um Eutingen gab es zum Glück genügend Platz für das geschätzte Dutzend Fotografen, das zusammen mit mir unterwegs war.

Irgendwann war die Zugpause aber endlich vorbei, und kurz nach der erwarteten Zeit kam ein Regioshuttle angerollt. Während in den Minuten zuvor noch die Sonne geschienen hatte, schob sich gerade jetzt wieder eine Wolke vor die Sonne. Ich konnte aber noch rechtzeitig ein Foto machen, kurz bevor das Regioshuttle in den Wolkenschatten eintauchte:
Bild Bild 96

Zehn Minuten später stand ich etwas weiter in Richtung Eutinger Bahnhof am Rand einer Böschung, als 147 553 mit einem IC2 nach Stuttgart vorbeizog:
Bild Bild 97

Ich wechselte schnell die Position auf die andere Seite der Straßenunterführung, denn nur vier Minuten später kam schon der Gegenzug. Normalerweise werden die Doppelstock-ICs nach Singen geschoben, doch diese Garnitur wurde von 147 579 gezogen:
Bild Bild 98

Weitere zehn Minuten später rollte schon wieder ein Regioshuttle über die prächtig beleuchtete "Bühne" in Richtung Pforzheim:
Bild Bild 99
Die im Vordergrund verlaufende Straße (siehe Bild 97) wird durch die Böschung gnädigerweise verdeckt. Nur ein Leitpfosten spitzt noch ein wenig hervor.

Im Fahrplan klaffte nun wieder eine halbstündige Lücke. Wie die gefüllt wurde, zeige ich euch im nächsten Türchen.

Viele Grüße
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 20. Türchen

#957 Beitrag von Benny »

Ich hatte vor einiger Zeit auf Drehscheibe Online ein Bild gesehen, das einen Zug am Ende des Eutinger Tals zeigt, kurz bevor er die Gäuhochfläche erreicht. Weil die Strecke hier in einer langgezogenen Kurve liegt, eignet sich das Motiv besonders für einen nordwärts fahrenden Güterzug - die hier fahrenden Personenzüge sind einfach zu kurz, um in der Kurve gut zur Geltung zu kommen.
Ich hatte an dieser Stelle bereits in der ersten längeren Zugpause (zwischen Bild 95 und 96) vorbeischaut, aber da lag die Strecke noch fast vollständig im Schatten. Jetzt, eine Stunde später, war die Sonne etwas höher gestiegen. Zwar warfen immer noch einige Baumwipfel Schatten auf die Gleise, aber noch viel länger warten wollte ich nicht, denn die Sonne war auch jetzt schon fast "rumgewandert".
Passenderweise war zwischenzeitlich auch der erste nordwärts fahrende Güterzug gemeldet worden. Zehn Minuten nach dem vorherigen Bild begann es im Tal zu rauschen, kurz darauf donnerten die beiden SBB-Schwestermaschinen 482 012 ("ChemOil") und 013 ("Alpäzähmer") mit 19 grauen Containerwagen und doppelt so vielen blauen Planen-Containern vorbei:
Bild Bild 100
Da es keinen besseren Standplatz gab, durfte mein Fahrrad auch mal mit aufs Bild :-)

Auch aus Norden war schon wieder ein Güterzug vorgemeldet worden. Nachdem bei meinem Fahrrad die Kette gleich doppelt abgesprungen war (vorne und hinten), schaffte ich es immerhin noch knapp 200 Meter zurück bis zu einer Stelle, an der kein Gestrüpp die Sicht auf die Strecke Richtung Norden verdeckte. Zehn Minuten nach dem letzten Bild tauchte der ebenfalls für SBB Cargo fahrende ELL-Vectron 193 258 mit dem angekündigten Zug auf:
Bild Bild 101
Die schattige Lokfront habe ich nachträglich etwas aufgehellt, sonst hättet ihr buchstäblich "schwarz gesehen".

Auf obigem Bild als einzelner Pixel zu sehen (auf Höhe der Containeroberkante, durch einen Oberleitungsmast hindurch) ist ein Vorsignal für die Gegenrichtung, das auch schon wieder Grün zeigte. Ich vermutete, dass das schon dem nächsten Hamster nach Stuttgart galt, wurde aber schnell eines besseren belehrt: Kaum war der südwärts fahrende Zug vorbei, tauchte auch schon 482 001 mit großer "cargo"-Beschriftung auf, die einen KLV-Zug nordwärts zog:
Bild Bild 102
Wäre der erste Wagen nicht beladen gewesen, hätte man dahinter vermutlich noch den letzten Wagen des anderen Zugs sehen können.

Während ich die Kette unter Zuhilfenahme einiger Stöckchen wieder auf die Ritzel bugsierte, kam der Hamster nach Stuttgart vorbeigefahren. Ein Bild zeige ich hier nicht, weil ich diese Zügen schon oft genug gezeigt habe, und dieses Bild außerdem noch überbelichtet wurde. Gleiches gilt mit fast den gleichen Gründen auch für das Regioshuttle nach Horb, das eine knappe Viertelstunde später vorbeikam. Hier war aber nicht zu viel Licht das Problem, sondern zu wenig Licht auf der Front (wie auch bei Bild 101).

Noch gar nicht gezeigt (zumindest nicht in diesem Umleiter-Adventskalender) habe ich hingegen einen Taurus-bespannten IC mit Schweizer Wagen. Nicht, weil ich die bisher unterschlagen habe, sondern weil diese Züge während der ersten Corona-Welle im Frühling gar nicht fuhren, ich am Tag zuvor nicht an der Gäubahn (sondern an der Rankbachbahn) unterwegs war, und das hier am Sonntag der erste Zug des Tages (von diesem Typ) ist - mit ein paar Minuten Verspätung um Punkt 11 Uhr.
Und da das Bild von 1116 266 auch halbwegs gelungen ist, will ich es euch nicht vorenthalten:
Bild Bild 103

Fünf Minuten später war ich wieder an der gleichen Stelle wie bei Bild 95, als ein Regioshuttle nach Pforzheim vorbeikam:
Bild Bild 104
Diesmal bin ich noch ein bisschen weiter in die Wiese reingelaufen, um den Zug etwas seitlicher draufzukriegen. Für Bild 95 hatte ich das auch schon probiert, das macht aber nur bei kurzen Zügen Sinn - das Regioshuttle war dafür der perfekte Kandidat.

Weitere zweieinhalb Minuten später gabs nochmal ein Bild vom selben Standort mit dem selben Zug. Dieser hat über das Gleisdreieck fast eine 180°-Kurve gemacht und erreicht nun gleich den erst letztes Jahr in Betrieb gegangenen Haltepunkt Eutingen Nord:
Bild Bild 105

Im nächsten Türchen gehts dann von der Gäuhochfläche runter ins Neckartal.

Viele Grüße
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 21. Türchen

#958 Beitrag von Benny »

Die Schweizer ICs begegnen sich immer zur vollen ungeraden Stunde in Herrenberg. Da vor kurzem ein solcher Zug hingefahren war (Bild 103), dauerte es auch nicht mehr lange (zwischen Bild 105 und 106 vergingen exakt 70 Sekunden), bis der Gegenzug auftauchte:
Bild Bild 106

Und zumindest auf der Gäubahn gilt: Wo ein Stier ist, ist meist auch ein Hamster nicht weit, denn in Eutingen wird der Hamster vom IC überholt, während der Zugteil von/nach Freudenstadt an- bzw. abgekuppelt wird.
Der Bahndamm von BIld 106 geht nahtlos in einen Einschnitt über, dort konnte ich sieben Minuten später 3442-705 auf dem Weg nach Rottweil ablichten:
Bild Bild 107

Nachdem ich mich nun zweieinhalb Stunden rund um Eutingen rumgetrieben hatte, wurde es langsam Zeit für einen größeren Stellenwechsel. Ich wollte nämlich nicht den ganzen Tag auf der Gäuhochfläche verbringen, sondern die Gäubahn entlang noch weiter neckaraufwärts fahren.
Also machte ich mich auf den Weg, runter ins Neckartal nach Mühlen bei Horb, und von dort entlang der Dieselstrecke aus Tübingen weiter nach Horb.

Auf der Brücke über die Horber Bahnhofseinfahrt standen bereits zwei Fotografen, die auf einen Rübenzug warteten. Der war schon eineinhalb Stunden zuvor in Ludwigsburg gesichtet worden - das liegt aber noch nördlich von Stuttgart. "Demnächst" (was auch immer genau das bedeutet) könnte er in Horb sein, hieß es.
Leider ist der Oberleitungsberührschutz auf dieser Brücke als hohe Glaswand ausgeführt. Durchfotografieren kann man da nicht gut, und drüberfotografieren konnte ich mangels Leiter auch nicht. Der Bahnhof Horb lag (um die Mittagszeit!) im Bergschatten, lediglich im Weichenvorfeld gab es etwas Sonne. Dort stellte ich mich auf eine Schotterfläche neben den Gleisen und wartete, was denn so kommen würde.
Erst kam ein IC2 Richtung Stuttgart, bei der Ausfahrt begegnete diesem ein aus Pforzheim ankommendes Regioshuttle. Wenig später kam auch ein Regioshuttle aus Tübingen angefahren, das hier ebenfalls endete. Zeigenswerte Bilder von IC und Regioshuttles gibt es wegen der beschrieben Schattensituation leider nicht.
Früher fuhren die Regioshuttles teilweise von Tübingen nach Pforzheim durch, heute muss in Horb umgestiegen werden (wenn man denn von Tübingen nach Pforzheim fahren will).

Ich war gerade dabei, meinen Standort ein paar Meter zu verschieben, als um 11:58 Uhr der erwartete Rübenzug unerwartet die Gäubahnsteige herabgerollt kam. Die Videoaufnahme lief aufgrund des Standortwechsels leider nicht, aber für Fotos hat es noch gereicht. Wie am Tag zuvor (siehe Bild 58 und 59) wurde der Rübenzug im Sandwich gefahren: Vorne zog 482 036, ...
Bild Bild 108

... während hinten 482 047 schob. Die hat eine interessante Seitenwerbung ("Wir sind zwar nicht Jim Knopf, aber von den Alpen bis zum Meer sind wir die Profis im Eisenbahnverkehr"), deshalb zeige ich hier auch eine Seitenansicht:
Bild Bild 109

Um 12:04 Uhr hätte das zuvor angekommene Regioshuttle von Gleis 1 aus zurück nach Pforzheim fahren sollen. Tat es aber nicht, auch das Ausfahrsignal blieb auf Halt. Dafür gab es eigentlich nur eine Erklärung: Es kommt gerade noch ein Zug die Gäubahn herab, dessen Fahrstraße hätte gekreuzt werden müssen. Dieser Zug hätte laut Fahrplan ein IC2 sein sollen, doch der wurde in der App bereits als Ausfall gemeldet. Dann vielleicht ein Güterzug?
So war es, um 12:08 Uhr rollte 185 104 mit einer langen Schlage offener Güterwagen durch den Bahnhof:
Bild Bild 110

Kurz darauf klappte ein Signalflügel hoch und einer runter (=Hp2, Langsamfahrt), und das wartende Regioshuttle konnte endlich losfahren. Hier hat es gerade die Brücke unterquert und wechselt nun über eine Weichenverbindung aufs rechte Streckengleis:
Bild Bild 111

Von Horb hatte ich nun erstmal genug gesehen, deshalb machte ich mich wieder auf den Weg. Dazu mehr im nächsten Türchen.

Viele Grüße
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#959 Beitrag von BR189 »

Zu Bild 108 und 109 kann ich mal wieder etwas "knowledge droppen".

Auch wenn die SBB-Lok so aussieht, gehören tut sie SBB Cargo nicht mehr. Denn die SBB Cargo hat all ihre 15 Re482 (Traxx AC2) verkauft.
Die Re482 036 gehört nun "Nordic Re-finance AB", wurde vorher an "WRS Widmer Rail Services AG" vermietet.
Die Re482 047 gehört seit Februar 2020 "IRSI - International Rolling Stock Investment GmbH"
und ist an "IGE - Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG" vermietet.

Wie bereits gesagt, SBB Cargo besitzt keine Traxx AC2 mehr.
Die einzigen Traxx2 die SBB Cargo noch hat sind die 21 Re484 (Traxx MS2) die allerdings nur in der Schweiz und Italien einsetzbar sind.
Mainboard: ASRock B760 Pro RS
CPU: Intel Core i7-13700KF
Grafik: SAPPHIRE Radeon RX 7900 XTX NITRO+ Vapor-X 24GB
RAM: G.Skill DIMM 32 GB DDR5-6000 (2x 16 GB) Gesammt 64GB

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#960 Beitrag von Benny »

Hallo Dennis,
danke für die Zusatz-Infos!
Die Jim-Knopf-Lok 482 047 hat als Halterkennzeichen tatsächlich "CH-IRSI" angeschrieben, das IGE-Logo am Führerstand ist ja sogar auf meinem Bild zu erkennen.
Bei allen anderen von mir fotografierten Re 482 steht seitlich aber noch(?) "CH-SBBC" dran...
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass die SBB laut WIkipedia auch einige Traxx1 hat(te?), die ebenfalls als Re 482 geführt werden (als 482 000 bis 034).
_______________________________

Nachdem ich in Horb dem Gewirr aus Einbahnstraßen und Umleitungsschildern entronnen war, kam ich auf dem Neckartalradweg gut voran. Der läuft von Horb bis zum nächsten Ort (Dettingen) direkt neben den Gleisen, allerdings leider auf der Schattenseite. Wenn dann ein Hamster entgegenkommt, sieht das so aus:
Bild Bild 112

Wie schonmal erwähnt, kommen Hamster und Taurus auf der Gäubahn meistens im Doppelpack. In Dettingen wird die Strecke fast durchgängig durch Gestrüpp verdeckt, aber hinter Dettingen führt eine Straßenbrücke über die Schienen, von der aus es sich runterfotografieren ließ. Frontlicht konnte man bei nordwärts fahrenden Zügen eh nicht erwarten, aber immerhin eine seitliche Beleuchtung war hier gegeben.
Ich hatte mich extra beeilt, schnell auf die Brücke zu kommen, und was kam? Nichts! Dabei war aus dem keine zehn Kilometer entfernten Sulz kurz zuvor sogar noch ein ebenfalls nordwärts fahrender Güterzug gemeldet worden.
Erst nach einigen Minuten Wartezeit (als er laut Fahrplan schon in Horb hätte abfahren sollen) fuhr der von 1116 171 gezogene IC aus Zürich unter mir durch:
Bild Bild 113

Nur vier Minuten später tauchte in der Ferne der angekündigte Güterzug auf:
Bild Bild 114
Nach einer mutmaßlichen Überholung durch den IC im Betriebsbahnhof Neckarhausen (hinten rechts ist das Einfahrsignal zu sehen) müht sich 185 282 jetzt ab, den Zug langsam wieder auf Touren zu bringen.

In Dettingen wechselt der Radweg die Neckarseite, durch den Uferbewuchs sieht man von der Strecke nicht mehr viel. Passenderweise war aber sowieso erstmal wieder eine halbe Stunde Ruhe auf den Gleisen. Erst hinter Neckarhausen kann man wieder Fotos (fast) vom Radweg aus machen, weil die Strecke hier die "Kurve schneidet" und dadurch dem Radweg sehr nahe kommt.

Zwischenzeitlich hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, einen Abstecher zum nahegelegenen Wasserschloss Glatt zu machen. Im dortigen Schlosscafé gibt es erfahrungsgemäß sehr leckeren Kuchen in üppigen Portionen. Aber im November herrschte ja "Lockdown light", das hatte ich bei dem schönen Wetter in freier Natur fast schon wieder vergessen. Also gab es keinen Kuchen, sondern das mitgebrachte Vesper. Das konnte ich immerhin direkt an den Gleisen an einer guten Fotoposition verspeisen (das reimt sich!), und somit die Wartezeit auf den nächsten planmäßigen Zug sinnvoll füllen. Und vielleicht kommt zwischendrin ja noch ein Güterzug?
Na gut, das mit dem "Güterzug zwischendrin" hatten wir jetzt oft genug, geklappt hat es bisher nie, und diesmal war auch keine Ausnahme.
Der nächste Zug war also der planmäßige IC nach Zürich, der hier von 1116 186 gerade über den Neckar gezogen wird:
Bild Bild 115
Leider steht genau in der Vegetationslücke ein Mast, sonst hätte ich den Zug auf dem Bild noch ein paar Meter "weiterfahren lassen" können.
Zum Glück gibt es an der Stelle noch einen anderen Bildausschnitt, der nicht so vom Gestrüpp dominiert wird: Rausgezoomt, denn rechts vom weinroten Busch ist freie Sicht.

Da ich eh noch nicht fertig gevespert hatte, wartete ich die fünf Minuten bis zum dem IC hinterherfahrenden Hamster an der selben Stelle, und kann euch somit den anderen Bildausschnitt auch mit einem anderen Zug präsentieren:
Bild Bild 116

Bis Neckarhausen war ich vor einem Jahr schonmal "vorgedrungen". Im nächsten Türchen wage ich mich dann in für mich (fotografisch) unbekanntes Terrain vor.

Viele Grüße
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