Hallo Meinhard,
über längere Zeit offene Türen kommen mir bei so einem "Luxuswagen" zwar komisch vor, kann ich aber natürlich auch nicht ausschließen. Vom Nachmittag habe ich zwar Bilder mit geschlossenen Türen, aber das war die andere Seite, hat also keine Aussagekraft.
Aber wenigstens jetzt am Wochenende dürften die Türen geschlossen worden sein, da war
der Luxon laut DSO nämlich auf Reisen quer durch Deutschland.
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Gut dreieinhalb Stunden später stand ich wieder auf der Donnersbergerbrücke, diesmal auf der anderen Straßenseite.
Hier biegt die Strecke Richtung Österreich in einer 120°-Linkskurve vom geradeaus weiter führenden Gleisgewirr ab. Noch bevor ich oben auf der Brücke angekommen war, kam die "Leonardo-Lok" mit einem ÖBB-EC um diese Kurve gefahren. Wäre sicher ein nettes Foto gewesen, aber die Kamera war noch im Rucksack verstaut.
Als "Ersatz" gibt es ein Bild von 9 Doppelstockwagen im 218-Sandwich, die durch diese Kurve Richtung Mühldorf fahren:
Bild 10
Sechs Sekunden zuvor wurde noch ein BOB-Talent von einer S-Bahn "überfahren":
Bild 11
Im Regen macht das Fotografieren keinen Spaß, deshalb fuhr ich mit der nächsten S-Bahn zurück zum Hauptbahnhof. Dort sah ich gerade noch, wie die Leonardo-Lok aus ihrem Ankunftsgleis verschwand.
Dass die Leonardo-Lok nach München kommt, war mir aus der
Werbelokvorschau bereits bekannt. Ich wusste zum entscheidenden Zeitpunkt nur nicht mehr, wann genau sie kommt.
Wenige Minuten später fuhr einen Bahnsteig weiter ein IC nach Basel ab. Mit dem hätte ich bis Plochingen fahren können, tat ich aber nicht. Stattdessen fotografierte ich die Abfahrt von außen:
Bild 12
Der 120 108 kam dabei ein ICE 3 und noch ein Doppelstockzug in Sandwichbespannung entgegen.
Warum ich nicht den nächsten Zug nach Hause genommen habe? Weil ich aus der Werbelokvorschau wusste, dass in der nächsten Stunde noch zwei Werbeloks in München abfahren würden: Der schon gesehene (aber noch nicht fotografierte) Leonardo-Taurus, und die "Zeit für Gold"-101.
Letztere sollte einen EC Richtung Stuttgart ziehen, das wäre meine dritte Fahrtmöglichkeit gewesen. Zwanzig Minuten vorher gab es noch eine Verbindung, mit Umsteigen in Ulm (von ICE auf RE) und Plochingen. Ich wählte diese zweite Verbindung, aber bis zu deren Abfahrt war noch etwas Zeit totschlagen.
Weil ich sah, wie ein schwarzer MRCE-Taurus eine Schlange blau-weißer n-Wagen in den Holzkirchener Flügelbahnhof (München Hbf Gl.5-10) zog, stiefelte ich nochmal da hin.
850 Meter Fußmarsch später konnte ich den Wittenberger Steuerwagen an der Spitze des auf Gleis 7 stehenden Meridian-Ersatzzugs nach Kufstein fotografieren:
Bild 13
Wie der Titel schon sagt: Man sieht sich immer zweimal. Jetzt war es die Leonardo-Lok, die ich ein zweites Mal sah, als sie die Wagen des EC 287 an den Bahnsteig schob. Eine halbe Stunde später sollte es dann Richtung Innsbruck losgehen. Im Gegensatz dazu war der Beethoven-Taurus eine Woche zuvor erst am Bahnsteig an den Zug gekoppelt worden; auf die damals benötigte Bereitstellungslok konnte jetzt verzichtet werden.
Jetzt habe ich oft genug von der Leonardo-Lok geschrieben, jetzt gibts endlich mal ein Bild:
Bild 14
1216 019 der ÖBB wurde von Gudrun Geiblinger mit Leonardo da Vinci-Motiven gestaltet; warum, weiß ich nicht.
Aber das Ergebnis gefällt mir, deshalb schiebe ich noch eine Seitenansicht der Lok hinterher:
Bild 15
Und gleich noch ein Bild mit dem Leonardo-Taurus, wenn auch nur als Beiwerk im Hintergrund:
Bild 16
Der Fokus liegt auf dem nur teilweise gewaschenen ICE 3, in den ich kurz darauf (weiter hinten im 2.-Klasse-Bereich) eingestiegen bin.
Ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber, dass das der selbe Zug ist, der auf Bild 12 gerade einfuhr.
Links fährt gerade noch ein IC aus, der von 120 105 nach Ulm geschoben wird.
Die oben schon erwähnte "Gold-Lok" wollte ich nicht in München abwarten, sondern in Plochingen bei der Durchfahrt fotografieren. Weil mein ICE in Plochingen ebenfalls durchfuhr, stieg ich schon in Ulm aus und um in einen RE, der ein paar mehr Unterwegshalte im Filstal bedient.
Ich war in Ulm gerade ausgestiegen, als ich einen Bauzug ankommen sah:
Bild 17
Laut Live-Sichtungen handelt es sich dabei um die V100-SP-027 von Spitzke, die mit dem Kranwagen "Oskar" mehr als sechs Stunden zuvor in Immendingen gestartet war.
Das niedrige Signal rechts erlaubt "meinem" ICE schon die Ausfahrt in Richtung Stuttgart.
Kommen wir nochmal zum Beitrags-Titel zurück: Den IC von Bild 16 mit 120 105 sah ich in Ulm noch ein zweites Mal, als er von 365 143 herumrangiert wurde:
Bild 18
Das Bild ist sicher nicht optimal, aber nach der bereits verstrichenen Abfahrtszeit wollte ich nicht nochmal aussteigen. (Es hätte auch nichts genützt, weil der Bahnsteig auf der anderen Seite war.)
Der RE war etwas verspätet in Ulm angekommen, und wegen dem Traktionswechsel von Diesel- auf E-Lok ging es trotz zwölf Minuten planmäßigem Aufenthalt auch mit Verspätung weiter.
Während es in München noch geregnet hatte, war es in Ulm immerhin schon wieder trocken. In Geislingen wurde die gesamte Landschaft in goldenes Licht getaucht, bis Plochingen war die Sonne leider schon wieder in einer Wolkenschicht versunken.
Der Anschluss-RE nach Tübingen wurde in Plochingen nur noch erreicht, weil dieser noch etwas auf die umsteigenden Fahrgäste wartete.
Ich wollte in Plochingen aber nicht nur umsteigen, sondern noch ein bestimmtes Foto machen.
Lange warten musste ich nicht, denn nur drei Minuten nach Abfahrt des REs kam 101 071 mit einem EC nach Saarbrücken ohne Halt durch Plochingen gerauscht:
Bild 19
Im Übergang von der "goldenen" zur "blauen Stunde" wurde das Licht zwar schon deutlich weniger, aber mit dem Ergebnis bin ich trotzdem zufrieden.
Die goldene Folierung mit "Zeit für Gold"-Schriftzug soll wohl darauf hinweisen, dass die DB die deutschen Olympia- und Paralympics-Teams in irgendeiner Form sponsert.
Jetzt musste ich nur noch irgendwie nach Hause kommen. Der RE hatte natürlich nicht noch länger gewartet, allerdings kam kurz darauf - genau passend für mich - der abendliche IC nach Tübingen mit einer Dreiviertelstunde Verspätung an. Normalerweise ist das der einzige Zug auf der Strecke, den ich nicht nutzen darf (das Semesterticket gilt nur im Nahverkehr). Aber ich hatte ja von München aus eine ICE-Fahrkarte, auf der der Fernverkehrsanteil nicht auf eine bestimmte Strecke eingeschränkt war.
Bei der Einfahrt des Zuges schaute ich mir von außen die Fenster an, und entdeckte ganz hinten am Steuerwagen Übersetzfenster, die man noch öffnen kann. Das allerletzte Fenster befand sich bereits im Fahrradabteil, wo sich niemand am Fahrtwind stören konnte. So konnte ich die Fahrt in die einbrechende Nacht am offenen Fenster genießen.
In der 90°-Kurve nach der Streckenverzweigung habe ich noch ein Bild gemacht:
Bild 20
Die Zuglok des ICs ist zwar nicht zu sehen, dafür aber die auf einem Ausziehgleis abgestellte 363 137.
Wer nochmal zu Bild 2 hochscrollt, findet einen weiteren Grund, warum ich den Titel "man sieht sich immer zweimal" gewählt habe.
Viele Grüße
Benny