Noch ein Nachtrag zu den Schotterwagen: Die stehen jetzt alle - 23 an der Zahl - wieder als eine lange Schlange im hinteren Teil des Güterbahnhofs, zwei Gleise von der Ladestraße entfernt. Direkt an der Ladestraße steht noch der Flachwagen, die Diesellok ist verschwunden.
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Am Abend machte ich mich gegen 18 Uhr auf den Weg ins Tal. Der Plan war, die Abendsonne noch für ein paar Bilder an der Strecke Richtung Rottenburg zu nutzen.
Auf dem Weg dorthin kam ich am Bw Tübingen vorbei, wo auf dem Außengleis "hinter der Halle" ein Regioshuttle stand.
Bild 6
Es war 650 015, bei dem (kaum zu sehen, obwohl nachträglich aufgehellt) eine Pufferverkleidung verdreht war.
Etwas überrascht war ich von der Tatsache, dass die Sonne schon hinterm Berg verschwunden war, zumindest auf diesem Abschnitt. Ich musste erst noch weiter Richtung Weilheim und Kilchberg fahren. Ich hatte es gerade bis zu dem Punkt geschafft, wo die Sonne hinterm Berg wieder langsam "aufging" (bzw. der Bergrücken flacher wurde), als der LINT mit der Nummer 705 von vorne kam:
Bild 7
Zwischen dessen Ankunft in Tübingen und der Abfahrt des nächsten Zuges in Richtung Horb lagen zehn Minuten - eigentlich etwas komisch für diese Strecke, normal ist eher ein "fliegender Wechsel".
Aber ich nutzte die Zeit, um noch weiter Richtung Kilchberg zu fahren und mir die Baustelle der neuen Bundesstraße anzuschauen, die die ehemaligen Felder zusehends in eine Mondlandschaft verwandelt.
Der Brückenneubau (den ich euch erst
vor einem halben Monat gezeigt hatte (Bild 12), auch wenn das Bild schon fast ein Jahr alt ist) ist nun vom Baugerüst befreit. Sieht so zumindest deutlich schlanker aus:
Bild 8
Als ich gerade Weilheim auf dem holperigen Feldweg entlang der Bahntrasse in Richtung Kilchberg verlassen wollte, sah ich plötzlich einen Bahnübergang blinken. Der nächste Zug sollte doch erst in fünf Minuten in Tübingen abfahren!?
Wie sich herausstellte, hatte ich nicht genau genug in den Fahrplan geschaut. Es kam nämlich erst noch ein Zug
nach Tübingen. Zwischen dessen Ankunft und der nächsten Abfahrt lagen dann auch nur die gewohnten zwei Minuten.
Es war 650 307, der schon seit über eineinhalb Stunden von Pforzheim aus unterwegs ist, und hier von der tiefstehenden Sonne seitlich angestrahlt wird:
Bild 9
Auf dem weiteren Weg nach Kilchberg wurde der Feldweg entlang der Strecke zusehends von der Straßenbaustelle bedrängt bzw. "überwuchert". Irgendwann wurde der wenige verbliebene Platz zwischen Gleis und Straßengraben von einem aufgeschütteten Erdwall komplett in Anspruch genommen. Da half dann nur noch der Wechsel auf das dort weitgehend fertig gestellte Straßenplanum.
So langsam wurde es knapp mit dem Licht für den nächsten Zug. Die Sonne berührte schon den Horizont, als in der Ferne hinter mir endlich ein Spitzenlicht auftauchte:
Bild 10
Besagter Erdwall diente als erhöhter Standpunkt, auch wenn das auf dem Bild kaum zu erkennen ist.
Ich stand auf Höhe des Einfahrsignals, das die Ein- und Ausfahrt für Kilchberg erlaubt. Im Rahmen des Führerstandsfenster vom zurückgekehrten LINT 705 spiegelt sich noch der letzte Rest Sonne:
Bild 11
An dieser Stelle habe ich bisher glaube ich erst ein einziges anderes Foto gemacht (
das vierte Bild in diesem Beitrag). Damals war die Landschaft dort noch grün...
Am Bahnübergang in der Bahnhofseinfahrt von Kilchberg wechselte ich wieder auf die andere Seite (den Holperweg wollte ich nicht zurückfahren).
Dort wird auch schon ordentlich gebuddelt. Soweit ich das in den
Planungsunterlagen sehe, soll der Bahnübergang durch einen Feldwegunterführung von B28 und Bahnstrecke ersetzt werden. Eine Lärmschutzwand zwischen Straße und Bahnstrecke wird dafür sorgen, dass man dort nicht mehr fotografieren kann.
Zehn Minuten nach den letzten Dokumentationsfotos in Kilchberg war ich zurück am Bw Tübingen. Ich sah von hinten schon den IRE herannahen, schaffte es aber noch über den Bahnübergang, bevor dieser zu blinken und bimmeln anfing.
Dann schnell das Fahrrad abgestellt und die Kamera gezückt, bevor 612 111/611 durchrauscht:
Bild 12
Nach Sonnenuntergang war es recht schnell dunkler geworden, was sich in den Belichtungszeiten bemerkbar machte...
Auch wenn vom Fotopunkt bis nach Tübingen Hbf noch 1,5km und ein Bahnsteigwechsel zu bewältigen waren, schaffte ich es noch, eben diesen Zug zu erwischen, mit dem ich dann zurück nach Reutlingen fuhr.
Geholfen hat, dass in Tübingen noch ein anderer Zugteil davorgekoppelt wurde, der mit der üblichen leichten Verspätung ankam.
Viele Grüße
Benny