Reale Bahnbilder von Benny

Bundesbahn, Reichsbahn und Co
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René
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#1041 Beitrag von René »

Danke Benny für deine tollen Bilder :daho
Grüßle vom René

EEP sechser mit viel Zubehör :grins:

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Benny
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Umleiter-Adventskalender 2021, 15. Türchen

#1042 Beitrag von Benny »

Tonio1044 hat geschrieben: 14.12.2021, 18:38Hätte nie gedacht das es die Schiebewandwagen die Dennis gebaut hat als Ganzzug gibt :love
Hättest du mal in die anderen Umleiter-Adventskalender geschaut ;-) 2017 als unnummerierte Serie aus kleinen Bildern und 2020 auf Bild 28
_________________________________________

Nachdem ich bei Sommerau die 875 Meter überm Meer gelegene Europäische Hauptwasserscheide überwunden hatte (die Bahn fährt in einem 1,7km langen Tunnel drunter durch), ging es bergab. Erst nach Sankt Georgen rein, und dann am anderen Ende wieder raus. Die sich begegnenden REs hatte ich knapp verpasst (einen immerhin noch gesehen), danach war erstmal wieder eine Stunde Pause. Güterzüge kamen jedenfalls nicht (und waren auch nicht vorgemeldet).

Hinter Sankt Georgen führt die Schwarzwaldbahn durch das nur noch leicht hügelige Groppertal. Die Bundesstraße verläuft woanders, und die schwach befahrene Landstraße kann die Idylle auch nicht stören; dementsprechend beliebt ist dieser Streckenabschnitt bei Fotografen.
Hier im Groppertal wollte ich die abendliche Rückfahrt des EfZ-Dampfzugs fotografieren, aber zuvor kamen noch zwei Schwarzwaldbahnen. Für die fuhr ich ein Stückchen den Hang hoch. Und weil sich die Bilder wieder stark ähneln, zeige ich wieder nur den zweiten Zug. Das ist diesmal der RE nach Konstanz, der wie üblich von einer (aus der Entfernung unbekannt gebliebenen) Lok der BR 146 gezogen wird:
Bild Bild 66

Runter geht es zum Glück immer schnell, denn nur sieben Minuten später kam der Sonderzug angedampft:
Bild Bild 67

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich an diesem Tag nicht der einzige Fotograf an der Schwarzwaldbahn war? :-D
Bild Bild 68

Da die Strecke hier in einer langgezogenen Kurve liegt, war eine für nordwärts fahrende Züge lichttechnisch passende Stelle nicht weit entfernt. Ein solcher Zug war der Nachtexpress, der eine Viertelstunde später lang pfeifend an mir (und einem halben Dutzend weiterer Fotografen) vorbei rollte:
Bild Bild 69

Zum Tagesabschluss wollte ich noch einen Nightjet fotografieren, der von der Rheintalbahn ebenfalls durch den Schwarzwald umgeleitet werden sollte. Der wird seinem Namen aber eher gerecht als der "Nacht"express. Die Südfahrt am Morgen war für mich unerreichbar gewesen (ich hatte ja schon die erste Zugverbindung des Tages genommen, war damit aber immer noch deutlich zu spät im Schwarzwald), aber die abendliche Fahrt nordwärts war zeitlich noch im Rahmen. Da aber auch im Sommer die Sonne irgendwann untergeht, wollte ich den Nightjet möglichst früh fotografieren - in Singen am Hohentwiehl.
Für den Weg nach Singen wollte ich wieder den Zug nehmen. Dazu musste ich aber erstmal wieder an eine Stelle kommen, wo der Zug auch hält. Die Strecke nach Villingen ist zwar landschaftlich schön, aber mit 10km auch nicht ganz kurz. Nachdem mich die Radwegweiser in Villingen noch einmal kurz in die Irre geführt hatten, schaffte ich es gerade noch rechtzeitig auf den Bahnsteig, als 146 230 mit dem Schwarzwaldbahn-RE nach Konstanz schon einfuhr:
Bild Bild 70

Im morgigen Türchen melde ich mich aus Singen - wieder von der anderen Seite der Europäischen Hauptwasserscheide.

Viele Grüße
Benny
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Umleiter-Adventskalender 2021, 16. Türchen

#1043 Beitrag von Benny »

Nach einer Dreiviertelstunde Zugfahrt stieg ich in Singen wieder aus, und begab mich ans Ende des Hausbahnsteigs mit Blick auf das westliche Bahnhofsvorfeld. Von dort würden umgeleitete Züge aus der Schweiz ankommen, und nach einmal Kopfmachen würden sie auch in diese Richtung wieder ausfahren (und dann gleich nach rechts auf die Schwarzwaldbahn abbiegen).

Auf einem Abstellgleis hinterm Hausbahnsteig war 245 006 mit drei Doppelstockwagen abgestellt:
Bild Bild 71

Kurze Zeit später fuhr ein gelb-weißer RegioSwinger nach Basel ab. Der Bahnhof lag schon im Schatten, aber das markante Maggi-Werk strahlte noch in der Sonne:
Bild Bild 72

Als kurz danach auch die Schwarzwaldbahn nach Karlsruhe abfuhr, konnte ich mit 146 238 und 101 065 zwei "ungleiche Schwestern" nebeneinander aufnehmen:
Bild Bild 73
Auf den ersten Blick wirken die beiden Loks sehr ähnlich, aber je länger man hinschaut, desto mehr Unterschiede erkennt man.

Ich vermutete, dass die 101 darauf wartet, den per Diesellok aus Basel kommenden Nightjet anschließend in Richtung Hamburg bzw. Berlin weiterzubefördern. Zumindest habe ich ein sehenswertes Bild gefunden, auf dem die selbe Lok am Morgen des selben Tages den Gegenzug nach Singen befördert hat.

Dieser Schwarzwaldbahn-RE wäre übrigens der letzte gewesen, mit dem ich an diesem Tag über Karlsruhe zurück nach Stuttgart hätte fahren können. Aber wenn man schon in Singen ist, ist die Gäubahn eh die direktere Verbindung nach Stuttgart, und da gab es noch zwei Reisemöglichkeiten an diesem Tag.

Mit sieben Minuten Abstand zum RE machten sich auch zwei Vectrons mit einem Containerzug auf den Weg in den Schwarzwald. Da das Geschlängele in der Weichenstraße auf einem Standbild nicht gut rüberkommt, zeige ich hier nur die beiden Loks, wie sie vor dem Stellwerk vorbeifahren:
Bild Bild 74
Das blieb dann auch der einzige fahrende Güterzug, den ich in Singen an diesem Tag zu Gesicht bekam.

Zehn Minuten später rollte 147 577 mit einem IC2 am Hausbahnsteig ein:
Bild Bild 75

Auch wenn ich den Nightjet dann nicht mehr fotografieren konnte, sprach viel dafür, mit diesem Zug mitzufahren:
  • Der Nightjet hätte zu diesem Zeitpunkt schon abfahren sollen, war aber noch nicht einmal angekommen.
  • Die Sonne war schon weg, tolle Bilder waren also eh nicht mehr zu erwarten.
  • Die Akkus von Kamera und Handy waren beide schon fast am Ende.
  • Ich wollte nicht auf die allerletzte Verbindung angewiesen sein, um nach Hause zu kommen, zumal diese drei Umstiege mit 3, 4 und 5 Minuten Umsteigezeit (mit Fahrrad!) beinhaltet hätte.
Auf dem Weg vom Bahnsteigende zum IC2 (da der Zug in Singen startet, blieb noch ein bisschen Zeit) machte ich noch ein Singen-typisches "Abschiedsfoto": Maggi-Schriftzug, Bahnhofsschild und eine Re 4/4 II, die bald einen IC nach Zürich ziehen wird:
Bild Bild 76

Da es in den Doppelstock-ICs nur sechs nicht-reservierungspflichtige Fahrradstellplätze gibt, ist es immer Glückssache, ob man noch mitkommt. Diesmal hatte ich Glück, im Steuerwagen war nur ein weiteres Fahrrad.
So rollte ich wenig später durch die hereinbrechende Nacht Richtung Stuttgart. Bis dort kam der Zug aber nicht, in Horb war die Fahrt schon wieder zu Ende. Nördlich von Horb war die Gäubahn gesperrt (das war ja mit ein Grund, warum ich die Schwarzwald-Tour überhaupt gemacht habe), deshalb ging es von Horb in einem gut gefüllten Regioshuttle nach Tübingen, und von dort in einem geräumigen Abellio-Hamster über die Neckar-Alb-Bahn nach Stuttgart.

Zum Schluss noch die Statistik von meinem Fahrradtacho: 75km Fahrstrecke und 1200 Höhenmeter hat er an diesem Tag registriert.

Das war's an dieser Stelle mit Schwarzwald; im nächsten Türchen gibt es wieder Bilder, für die ich (bei weitem) nicht so weit fahren musste.

Viele Grüße
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#1044 Beitrag von Benny »

Dass Gäu- und Rheintalbahn in den Sommerferien zeitweise gesperrt waren (was zu Umleitungen durch den Schwarzwald geführt hat), hatte ich ja schon erzählt.
Aber auch der S-Bahn-Stammstreckentunnel von Stuttgart Hbf nach Vaihingen war aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt, und zwar die gesamten Sommerferien lang (und in den Sommerferien 2022 und 2023 soll es noch weiter gehen).
Von der Stammstreckensperrung waren alle S-Bahn-Linien betroffen (es ist ja nicht umsonst die Stammstrecke): Manche S-Bahn-Linien endeten in Stuttgart Hbf (oben), andere wendeten dort und fuhren über die Panoramabahn nach Vaihingen. Teilweise wurden auch neue "Baustellenlinien" eingerichtet, die den Hauptbahnhof gar nicht berührten. Trotzdem fielen auch einige andere Züge aus (z.B. die IREs nach Tübingen), um im Kopfbahnhof genug Gleiskapazitäten für die (w)endenden S-Bahnen zu schaffen. Auch der reguläre Personenverkehr (ICs und REs) wurde von der Panoramabahn verbannt, und endete von Süden kommend spätestens in Vaihingen (wenn die Gäubahn gerade mal nicht gesperrt war).

Für Abwechslung vom Normalbetrieb bin ich immer zu haben, und so wollte ich natürlich auch die S-Bahnen auf der Panoramabahn ausführlich dokumentieren. Aber die Sommerferien sind lang, und morgen ist ja auch immer noch ein Tag...

So kam es, dass ich die ersten Bilder der umgeleiteten S-Bahnen erst am Abend des 13. August (passenderweise ein Freitag) machte, zwei Wochen nach Beginn der Sommerferien.
Und der Grund dafür waren auch gar nicht die S-Bahnen, sondern die Sichtungsmeldung eines Kesselwagenzugs, der am Morgen mit zwei privaten 111ern nach Vaihingen gefahren war. Kesselzüge nach Vaihingen fahren meistens am Abend über die Panoramabahn wieder zurück nach Kornwestheim. Da ich die genauen Fahrzeiten dieser Züge aber nicht kenne, hatte es bisher erst einmal mit einem Foto geklappt.

An diesem Abend wartete ich eine Stunde lang an meiner Lieblingsfotostelle auf den Kesselzug. Der kam nicht (soviel kann ich schon verraten), dafür aber sehr viele S-Bahnen (durchschnittlich alle 5 Minuten eine). Da die S-Bahnen aber auch alle gleich aussehen, zeige ich hier nur eine kleine Auswahl und bemühe mich dabei, über die Bildmotive etwas Abwechslung reinzubringen.

Los gehts mit dem "Standardmotiv" und einer S15 nach Bietigheim (das ist eine der Baustellen-Sonderlinien, die am Hauptbahnhof vorbeifährt):
Bild Bild 77

Den Blick zum gegenüberliegenden Hang habe ich auch schon ein paar Mal gezeigt, aber normalerweise sieht man da keine S-Bahn:
Bild Bild 78

Da die Schatten immer länger wurden, schlug ich mich durch das (seit der Rodung im Frühling wieder in die Höhe geschossene) Gestrüpp weiter nach vorne, näher an den Neigungswechsel heran.
Hier sehen wir eine S23 nach Backnang:
Bild Bild 79

Ein Blick zurück durchs Gestrüpp auf eine S1 nach Herrenberg:
Bild Bild 80

Zum Abschluss gab es dann doch noch etwas Abwechslung in Form einer BR 423 (statt BR 430), die eine Stunde nach Bild 77 ebenfalls als S15 nach Bietigheim fährt:
Bild Bild 81

Wie unschwer zu sehen ist, lag die Strecke jetzt, um 19:30 Uhr, schon weitestgehend im Schatten. Deshalb brach ich das Warten auf den Güterzug ab und ging nach Hause.
Dass das auch schon die letzten S-Bahn-Bilder sein würden, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.


Bisher gab es in diesem Adventskalender schon umgeleitete Güterzüge, Schienenbusse, Nachtzüge und S-Bahnen zu sehen. Wenn im morgigen Türchen ein neues "Umleiter-Kapitel" beginnt, kommt noch eine weitere Zugart dazu. Welche? Lasst euch überraschen :-D

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Umleiter-Adventskalender 2021, 18. Türchen

#1045 Beitrag von Benny »

Hier kommt ein weiterer Eintrag für die lange Baustellenliste: Die Filstalbahn zwischen Stuttgart und Ulm war in den Sommerferien ebenfalls für drei Wochen gesperrt, was dazu führte, das einige ICEs von Stuttgart nach München über die Murrbahn umgeleitet wurden. Von den ICs, die zweieinhalb Monate zuvor ebenfalls über die Murrbahn umgeleitet wurden, hatte ich damals schon berichtet.

Am Samstag, dem 21. August stieg ich am frühen Morgen in Stuttgart Hbf in den Zug, um nach Fichtenberg zu fahren. Bei der Ausfahrt sah ich zwei blaue Ost-V100 auf der S-Bahn-Rampe stehen:
Bild Bild 82
Ich vermute, die Loks hatten einen Bauzug für die Tunnelsanierung am Haken.

Nach einer knappen Stunde Fahrzeit stieg ich um 7:46 Uhr in Fichtenberg aus dem Zug. Der erste umgeleitete ICE würde zwar erst über eine Stunde später kommen, aber der nächste Regionalzug (ca. eine Stunde später, also kurz vor dem ICE) fuhr in Fichtenberg ohne Halt durch.

Da am Stellwerksvorbau des Fichtenberger Empfangsgebäudes die Tür offenstand, fragte ich mal vorsichtig nach, ob die ICEs wirklich hier vorbei kommen würden, und ob eventuell noch andere (Güter-)Züge zu erwarten waren.
Der Stellwerker gab bereitwillig Auskunft: Zumindest der erste ICE aus Stuttgart würde über die Murrbahn fahren, und zwei Stunden später ein ICE nach Stuttgart. Die anderen ICEs wurden wohl über die parallele Remsbahn umgeleitet. Mit Güterzügen war auch zu rechnen: Um 8:01 Uhr sollte einer aus Stuttgart kommen, und gut eine Stunde später war noch ein Güterzug zu erwarten.

Bis 8:01 Uhr dauerte es nicht mehr lange, also machte ich mich auf den Weg ans Bahnsteigende. Ich war noch gar nicht ganz angekommen, als 187 116 (um 7:55 Uhr) mit einem gemischten Güterzug durch den Bahnhof rauschte:
Bild Bild 83
Das Bild ist aus zwei Fotos zusammengesetzt (eins mit kleiner Lok und beiden Signalen, und eins mit großer Lok und abgeschnittenem Zug. Beim Zusammensetzen haben sich vier der fünf roten Schüttgutwagen verdoppelt...

Aufgrund der Vielzahl der Bilder werde ich auch von diesem Tag nicht alle Züge zeigen. Das hier ist der Zug aus Stuttgart, der eine Stunde nach meiner Ankunft in Fichtenberg ohne Halt durchfährt:
Bild Bild 84
Bergeweise Rindenreste zeugen von der regen Holzverladung an der Ladestraße.

Um kurz vor neun hieß es dann: Moderner Zug trifft auf alte Signaltechnik:
Bild Bild 85

Zwanzig Minuten später zeigt eins der beiden Signale Fahrt für den RE19 nach Stuttgart, der Fichtenberg ebenfalls ohne Halt passiert:
Bild Bild 86

Nach eineinhalb Stunden in Fichtenberg machte ich mich auf den Weg nach Osten. Die nächsten Bilder gibt's im morgigen Türchen.

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#1046 Beitrag von Benny »

Von Fichtenberg fuhr ich weiter an die bekannte Fotokurve bei Mittelrot.
Dort kam nach kurzer Wartezeit die nächste Hamsterbacke (die dann kurz danach auch in Fichtenberg hielt). Leider hat sich die Belichtungsautomatik meiner Kamera mehr am dunklen Grünzeug als am hellen Zug orientiert, sodass das Bild zu hell geworden ist. In der Nachbearbeitung hätte ich vermutlich noch etwas retten können, aber weil ich von der Stelle schon zwei schöne Bilder gezeigt habe (Bild 4 und 17 im ersten Murrbahn-Bericht), spare ich mir die Mühe jetzt mal.

Da erfahrungsgemäß an dieser Stelle immer (drei von drei mal) kurz nach einem Personenzug noch ein Güterzug kommt, wartete ich noch ein paar Minuten - vergebens :-(
Stattdessen flatterte mir ein Schmetterling vor die Linse, den Google als Geißklee-Bläuling identifiziert:
Bild Bild 87 (draufklicken zum Vergrößern)

Nachdem ich über einen kleinen Hügel zurück Richtung Stuttgart gewandert war, ergab sich folgender Blick auf zwei Go-Ahead-Flirts nach Nürnberg:
Bild Bild 88

Ich war gerade auf dem Rückweg über den Hügel zurück zum Weg, als eine rote Lok mit viel Schnittholz (und dahinter noch diversen anderen Wagen) um die Kurve bog:
Bild Bild 89
Geht doch mit den Güterzügen ;-)

Ich erkundete noch ein bisschen die Gegend, und konnte zwanzig Minuten später den genauen "Gegenschuss" zum vorherigen Bild anfertigen. Auslösegrund waren wieder zwei Go-Ahead-Flirts, die diesmal nach Stuttgart unterwegs sind:
Bild Bild 90

Auf der anderen Seite des Höhenzugs liegt Gaildorf. Die Bahn fährt durch den 415m langen Kappelesberg-Tunnel, ich musste oben drüber (außen rum wäre auch gegangen, aber das ist ein ziemlicher Umweg; außerdem war ich vom letzten Bild schon halb oben).
Der nächste Hamster ließ nicht lange auf sich warten, hier fährt er gerade in den Bahnhof Gaildorf West ein:
Bild Bild 91
Falls sich jemand bei dem Bahnhofsnamen "Gaildorf West" fragt, ob es in Gaildorf noch einen anderen Bahnhof gibt: Nein, gibt es nicht (mehr), gab es aber mal. Von Gaildorf West führte die Obere Kochertalbahn (Wikipedia-Link) über Gaildorf Stadt nach Untergröningen. Die Strecke hat dieses Jahrtausend noch erlebt, ist mittlerweile aber stillgelegt und abgebaut. Auf obigem Bild sieht man links aber noch, dass auf der Brücke mal mehr als ein Gleis gelegen hat (wobei das laut alten Luftbildern wohl nur ein Ziehgleis war; das Streckengleis nach Untergröningen befand sich noch weiter links).

Der Hamster endete in Gaildorf West, nach einer Wendezeit von fünf Minuten sollte es wieder zurück nach Backnang gehen. Zur planmäßigen Abfahrtszeit war das Ausfahrsignal aber noch rot. Der Grund dafür kam nur wenige Sekunden später aus dem Tunnel gefahren: Ein IC2 mit Zielanzeige "nicht einsteigen", der von 147 570 nordostwärts geschoben wird:
Bild Bild 92

Nördlich der Bahnsteige gibt es noch eine lange Ladestraße, wo gerade Schnittholz verladen wurde (aktiv verladen wurde am Samstag nichts, aber es standen einige Wagen mit heruntergeklappten Bordwänden herum). Der direkte Weg war mit Schnittholzstapeln verstellt, also musste ich einmal ganz außen rum unten an der Kocher entlang über eine Bundesstraße zum anderen Ende fahren.
Dort wollte ich den nächsten Hamster nach Schwäbisch Hall-Hessental fotografieren, wie er hinter den Schnittholzwagen hervorkommt.
Noch bevor das der Fall war, schlich sich aber von hinten ein umgeleiteter ICE an:
Bild Bild 93

Bei der Ausfahrt des Hamsters hatte ich so drei Züge im Bild:
Bild Bild 94

Im morgigen Türchen geht es noch weiter die Strecke entlang.

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#1047 Beitrag von Benny »

Von Gaildorf West folgt die Murrbahn dem Kochertal nordwärts bis Schwäbisch Hall(-Hessental). Hier gibt es zwar ein paar schöne Fotomotive, aber eine Radtour entlang der Gleise ist auf diesem Abschnitt nahezu unmöglich. Die ausgeschilderte Radroute verläuft weitab der Bahnstrecke; als einzige durchgehende Verbindung in Gleisnähe gibt es eine Bundesstraße. Zwar gibt es stellenweise mehr oder weniger parallele Feldwege, die fröhlich bergauf und bergab führen, aber die stellten sich am Ende mehrfach als Sackgasse heraus.
Die nicht sehr dichte Zugfolge ("jede Stunde, jede Richtung") machte es nicht einfacher; meistens kamen die Züge gerade dann, wenn gerade kein passendes Motiv "zur Hand" war, und wenn ich an einer schönen Stelle war, kam gerade kein Zug.
Eine Ausnahme bildete diese schöne Stelle, wo ich nicht lange auf einem Hamster nach SHA-Hessental warten musste:
Bild Bild 95

Wenige Minuten zuvor hatte in dem Zug noch meine Schwester drin gesessen, mit der ich mich zu einer Radtour verabredet hatte (nach dem Motto "Vormittags in Ruhe Züge fotografieren, nachmittags gemeinsam Strecke machen"). Weil ich aber noch mitten zwischen Gaildorf und Schwäbisch Hall war (und zumindest diesen einen Zug noch fotografieren wollte), hatten wir ausgemacht, dass sie in Gaildorf West aussteigt und von dort nach Schwäbisch Hall radelt.
Dieser Plan wurde von einem Playstation-Controller durchkreuzt, den jemand am Gaildorfer Bahnhof verloren hatte, und den meine Schwester irgendwo abgeben wollte. Am Bahnhof war niemand, das Fundbüro hatte am Samstag zu, auf die Polizeidienststelle traf das gleiche zu. Das festzustellen dauerte über eine Stunde, da war der nächste Zug Richtung SHA-Hessental auch schon gerade weg.
Ich erwischte den Zug kurz vor Hessental noch mit meiner Kamera:
Bild Bild 96

Die beiden rechten Gleise gehören zur Hohenlohebahn über Schwäbisch Hall nach Heilbronn. Die Murrbahn lässt die tief unten im Tal der Kocher liegende Stadt nämlich buchstäblich "links liegen" und führt nur durch den Stadtteil Hessental. Da dort der Verknüpfungspunkt zwischen Hohenlohe- und Murrbahn ist, ist der Bahnhof Schwäbisch Hall-Hessental deutlich größer als der "Hauptbahnhof" von Schwäbisch Hall.

Die Straßenbrücke, auf der ich stand, hat eine Besonderheit: Auf der einen Seite kommen drei Gleise an (siehe oben), auf der anderen Seite führt aber nur noch eins weiter:
Bild Bild 97
Die Lösung des "Rätsels" ist recht einfach: Die tiefer gelegenen beiden Gleise der Hohenlohebahn führen in diesem Bereich durch einen Tunnel, nur für das höher gelegene Gleis der Murrbahn wurde ein Einschnitt gegraben.

Ein paar Minuten später stand ich immer noch auf der Brücke und besprach mit meiner Schwester übers Telefon das weitere Vorgehen, als plötzlich ein Güterzug unter der Brücke auftauchte:
Bild Bild 98

Mir blieb nur ein Nachschuss, aber als der Zug wenig später in Gaildorf West einfuhr, konnte meine Schwester noch ein Bild für mich (und euch) machen, auf dem die Lok problemlos als 185 383 zu identifizieren ist:
Bild Bild 99


Von "meiner" Straßenbrücke bis zum Bahnhof SHA-Hessental brauchte ich nicht lang. Deutlich länger brauchte der nächste Zug, mit dem meine Schwester kommen würde.
Was tun in der Zeit? Züge fotografieren schied mangels Zügen aus, aber immerhin die Schienen lagen noch ;-) Von Hessental geht es die ersten drei Kilometer Richtung Crailsheim schnurgerade den Berg hoch:
Bild Bild 100
Hier sieht man auch gut, wie sich hinter dem Signal der Gleisabstand von 4,5m im Bahnhof auf 4,0m auf der freien Strecke verengt.

Irgendwann näherte sich der Minutenzeiger der 12, und damit auch (wie jede Stunde) ein Zug aus jeder der drei Richtungen. Da sich alle drei Züge zur selben Zeit im Bahnhof treffen, gibt es immer Umsteigemöglichkeiten in alle Richtungen.
Zwei der Züge fahren immer durch, der dritte wendet. Zur geraden Stunde wendet der Zug von der Hohenlohebahn, und auf der Murrbahn fahren zwei Flirts als RE 90 von bzw. nach Nürnberg durch (die hatte ich auf Bild 96 und 97 fotografiert).
Jetzt, zur ungeraden Stunde, trafen sich zwei Desiros der Linie RE 80 Heilbronn ↔ Crailsheim:
Bild Bild 101

Wenig später kam auch der dritte Zug, ein Hamster aus (und wieder zurück nach) Stuttgart, der viele Leute und Fahrräder ausspuckte:
Bild Bild 102


Ursprünglich hatte ich geplant, weiter die Bahnstrecke Richtung Crailsheim entlang zu fahren. Dort schien es aber ebenso wenig Radwege zu geben wie zwischen Gaildorf und Schwäbisch Hall. Zum Züge-Fotografieren kann man sich immer irgendwie durchschlagen, aber für eine entspannte Radtour ist das eher ungeeignet.
Schwäbisch Hall liegt aber im Kochertal, und dort führt der Kocher-Jagst-Radweg durch. Auf dem ließ es sich entspannt fahren (auch wenn es gerne etwas kühler hätte sein dürfen).
Ist es eine gute Idee, um 15 Uhr noch eine 80-Kilometer-Radtour zu starten? Wir haben es jedenfalls getan (und nicht bereut).

Unterwegs sind wir noch auf ein paar Eisenbahnrelikte gestoßen. Wie üblich habe ich mich erst hinterher informiert, was ich da gesehen haben.
Mittlerweile weiß ich, dass es gleich drei Stichstrecken im Kochertal gab, die heutzutage aber alle stillgelegt und abgebaut sind. Von der Oberen Kochertalbahn (Gaildorf West - Untergröningen) hatte ich im letzten Türchen schon erzählt. Die Kochertalbahn ohne Namenszusatz (Wikipedia-Link) führte von Waldenburg nach Forchtenberg, und die Untere Kochertalbahn (Wikipedia-Link) von Bad Friedrichshall nach Ohrnberg.
Dort stand neben einigen holzverkleideten Personenwagen noch ein ehemaliger Beiwagen herum:
Bild Bild 103
Abgesehen von ein paar Fotos (eins davon im oben verlinkten Wikipedia-Artikel) habe ich über dieses ungewöhnlich asymmetrische Gefährt leider keine Informationen gefunden.

Einen Ort weiter in Möglingen gab es noch ein kleines "Denkmal-Sammelsurium", dessen Zusammenstellung man sich als Eisenbahnkenner am besten nicht zu genau anschaut...
Bild Bild 104


Pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit erreichten wir schließlich Bad Friedrichshall, wo a) der Kocher in den Neckar mündet und b) wieder Züge zurück nach Stuttgart fuhren.

Auch wenn jetzt kein einziger Umleiter mehr vorkam, wollte ich den Tag noch "zu Ende erzählen". Dafür (und damit es am Ende aufgeht) habe ich heute mal etwas mehr Bilder ins Türchen gesteckt :-)

Viele Grüße
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#1048 Beitrag von Benny »

Dass in den Sommerferien der Stammstreckentunnel in Stuttgart saniert wurde, hatte ich im 17. Türchen schon erzählt. Dass deswegen die S-Bahnen über die Panoramabahn umgeleitet wurden, hatte ich ebenfalls erzählt.
Noch nicht erzählt hatte ich, dass dieses Umleitungskonzept keine drei Wochen lang gut ging. Am 18. August wurde an einigen S-Bahnen "erhöhter Radsatzverschleiß" festgestellt, am 20. August wurde die Panoramabahn für S-Bahnen gesperrt. Anscheinend waren die Kurven für die S-Bahnen zu eng, was dann im Laufe der Tage die Spurkränze deutlich stärker abgenutzt hat als üblich.
Als Ersatz für die ausfallenden S-Bahnen wurde am nächsten Tag ein Doppelstockzug besorgt, der im Stundentakt vom Hauptbahnhof nach Vaihingen pendelte (wo dann wieder S-Bahnen fuhren). Ein paar Tage später kam noch ein zweiter Doppelstockzug dazu, sodass immerhin ein Halbstundentakt angeboten werden konnte. Trotzdem kein Vergleich zu den S-Bahnen, die alle fünf Minuten gefahren waren...

Man kann sich jetzt sicherlich streiten, ob Ersatzzüge in den Umleiter-Adventskalender gehören. Aber ich zeige lieber einfach ein paar Bilder ;-)

Mein erstes Bild mit roten Doppelstockwagen unterm Hochhaus entstand am Abend des 24. August, als 146 202 vier Doppelstockwagen zum Hauptbahnhof schob:
Bild Bild 105

Zwei Tage später war 146 211 mit drei Dostos als zweite Garnitur unterwegs:
Bild Bild 106
Anscheinend ist "Vaihingen" nicht im Zielspeicher der Züge eingetragen. Während die Züge auf der Talfahrt meistens korrekt mit "Stuttgart Hbf" beschriftet waren, zeigten die Zielanzeigen auf der Bergfahrt immer "Sonderfahrt" oder (wie hier) "Ersatzzug".

Ab und zu kam auch die Garnitur des Radexpress Bodensee II zum Einsatz. Das bot die seltene Gelegenheit, eine Lok der BR 111 (hier 111 169) im guten Licht an meiner Lieblingsstelle zu fotografieren:
Bild Bild 107
Wenn der Zug als Radexpress unterwegs ist, kommt er (auch im Sommer) immer erst im Dunkeln zurück nach Stuttgart.

EInfach nur ein Mitzieher...
Bild Bild 108

Und nach mehreren wolkenbedingten Fehlversuchen klappte es schließlich auch noch mit einem Sonnenfoto in der Kurve:
Bild Bild 109

Im morgigen Türchen warten noch mehr Bilder von den selben Zügen, dann aber an anderen Stellen.

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#1049 Beitrag von Benny »

Zu meinem "Standardmotiv" am Westbahnhof habe ich es nicht weit, deshalb konnte ich dafür auch zwischendrin mal die Arbeit im Home-Office unterbrechen. Auf diese Weise sind die meisten Bilder im letzten Türchen entstanden.
Um nicht immer nur an der gleichen Stelle zu fotografieren, machte ich am 1. September etwas früher Feierabend und fuhr auf die andere Seite des Hasenbergs zum ehemaligen Haltepunkt Heslach. Dort führen die Gleise ein Stück schnurgerade durch einen tiefen Einschnitt, und abends scheint die Sonne dort genau hinein.

Der nach meiner Ankunft erste bergwärts fahrende Zug nach Vaihingen hatte ein paar Minuten Verspätung, was die Sonne nutzte, um hinter einer Wolke zu verschwinden. Der Gegenzug kam kurz danach ebenfalls im Schatten :-|
Danach war erstmal wieder Ruhe auf den Gleisen, bis eine halbe Stunde später die nächsten beiden Züge kamen. Da war dann keine Wolke mehr im Weg, aber der Bergschatten war schon deutlich vorgerückt und hatte die beiden Vorsignalwiederholer im Vordergrund "verschluckt". Aber der Zug und die beiden Brücken bekamen noch genügend Sonne ab:
Bild Bild 110

Den Gegenzug wollte ich mit viel Zoom durch die beiden Brückenbogen hindurch fotografieren, wenn er am Ende der geraden Strecke um die Kurve verschwindet.
Dieser Plan wurde von einer S-Bahn (ich dachte, die fahren nicht mehr über die Panoramabahn!?) vereitelt, die genau im falschen Moment entgegenkam:
Bild Bild 111
Als die S-Bahn vorbei war, sah ich im Hintergrund gerade noch die schiebende Lok um die Kurve verschwinden.

Da die Schatten immer länger wurden, machte ich mich langsam wieder auf den Nachhauseweg. Unterwegs legte ich nochmal einen Stopp ein und lief runter zum Südportal des Hasenbergtunnels. Ich hatte genug getrödelt, sodass ich auf den nächsten Zug nicht mehr lange warten musste.
Im Bergschatten war es schon so dunkel (und dadurch die Belichtungszeiten so lang), dass die Bewegungsunschärfe wieder eine Rolle spielte. Dank Mitzieher und Serienaufnahme kann ich aber immerhin ein Bild präsentieren, auf dem die Lokfront scharf abgebildet ist:
Bild Bild 112
Der Plan, den Gegenzug an einer anderen Stelle zu fotografieren, hatte sich nur wenige Sekunden später erledigt, da sich die beiden Züge genau hier begegneten.

Knapp eine Woche später hörte ich vom Home-Office aus durchs geöffnete Fenster einen Zug vorbeifahren, der nicht nach der üblichen BR 146 klang.
Mein Verdacht wurde eine halbe Stunde später bestätigt, als sich 111 169 vor meiner Kamera in die Kurve legte:
Bild Bild 113

Im morgigen Türchen gibt's noch einen letzten großen Schwung roter Züge auf der Panoramabahn.

Viele Grüße
Benny
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Ingo
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#1050 Beitrag von Ingo »

Mein Lieblingsbild ist das Bild 100, weil das Tele das Drahtgewirr noch mehr betont. Die Oberleitung sieht übrigens recht neu aus.
Und alle Bilder mit 147ern (die es bei uns nur selten gibt)

Ingo

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#1051 Beitrag von Benny »

Da ich die letzte halbe Woche der Sommerferien in Eningen verbrachte, war Mittwoch, der 8. September für mich die letzte Gelegenheit, die Ersatzzüge auf der Panoramabahn zu fotografieren. Deshalb machte ich noch etwas früher Feierabend als eine Woche zuvor, und fuhr los Richtung Vaihingen. Dabei kam ich am Nordportal des Hasenbergtunnels vorbei, wo aufgrund der Topografie und Vegetation so gut wie nie die Sonne scheint. Diesmal warfen die spiegelnden Scheiben der Gebäude an den Gleisen aber doch noch etwas Licht auf 146 211, die ihre drei Doppelstockwagen als "Sonderfahrt" nach Vaihingen zieht:
Bild Bild 114

Exakt eine halbe Stunde später stand ich auf einer der Brücken in Österfeld, und konnte den selben Zug bei der Rückfahrt ablichten:
Bild Bild 115
Wie am hellen Schotter zu erkennen ist, wurde die Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke auch zur Sanierung der oberirdischen Gleise genutzt.

Spazierenfahrenlassen vom Zweiwegebagger:
Bild Bild 116

Die andere Garnitur bestand ebenfalls aus drei Doppelstockwagen, die heute von 111 131 traktioniert wurden. Das hier ist ein Nachschuss auf den Zug nach Vaihingen, der kurz zuvor aufs Gegengleis gewechselt war:
Bild Bild 117
Warum der Zug auf dem Gegengleis durch Österfeld fährt? Vermutlich, weil es in Vaihingen keine Weichenverbindung von "ganz rechts" nach "ganz links" gibt.
Interessantes Detail am Rande sind die auf dem Bahnsteig aufgestellten Baucontainer. Aber wo keine S-Bahnen fahren, gibt es auch keine Fahrgäste auf den Bahnsteigen, die sich dran stören könnten (und für neugierige Fotografen wie mich gab es schon oben an den Treppentürmen Absperrungen).

Während der Wendezeit des Ersatzzugs fuhr ich am Vaihinger Bahnhof vorbei auf die Fußgängerbrücke am südwestlichen Ende des Bahnhofs. Von dort hat man die an den Bahnsteigen wartenden Züge gut im Blick (auch wenn das Oberleitungsgewirr den Blick etwas einschränkt, aber das ist laut Ingo ja interessant ;-) )
Bild Bild 118
Links am Hausbahnsteig auf Gleis 1 steht sich ein Doppelstock-IC von und nach Singen für eine Stunde die Räder platt. Normalerweise würde er in der Zeit bis zum Hauptbahnhof weiterfahren, aber in den Sommerferien ist die Panoramabahn ja mit umgeleiteten S-Bahnen ausgelastet (oder doch nicht? Egal...).
Auf Gleis 2 kommt gerade eine S30 vom Flughafen an (und endet wegen der Radsatzproblematik hier), auf Gleis 3 startet bald eine S23 über den Flughafen nach Filderstadt.
Auf Gleis 4 steht der Ersatzzug vom und zum Hauptbahnhof am dieses Jahr neu errichteten Bahnsteig.
Auf der anderen Seite des neuen Bahnsteigs (Gleis 6, weil der Bahnhof auf dem ehemaligen Gleis 5 gebaut wurde) kam etwas später eine S1 aus Herrenberg an, mit direkter Umsteigemöglichkeit (oder -pflicht; normalerweise würde die S-Bahn ja durchfahren) zum Hauptbahnhof. Die planmäßige Umsteigezeit beträgt nur eine Minute, die S-Bahn hatte aber vier Minuten Verspätung. Netterweise wartete der Ersatzzug aber so lange, bis alle umgestiegen waren.

Ich wartete währenddessen auf der Brücke am anderen (nordöstlichen) Ende des Bahnhofs, um die Ausfahrt des Doppelstockzugs zu fotografieren. Dummerweise meldete die Kamera im entscheidenden Moment einen Speicherkarten-Fehler, sodass die Ausfahrt unfotografiert blieb.
Vom Gegenzug wurde ich nur wenige Minuten später in der Kurve zwischen Nesenbach-Viadukt und Bahnhof Vaihingen überrascht, sodass es davon auch kein gutes Bild gibt.

Das nächste zeigenswerte Bild entstand daher erst wieder eine halbe Stunde später, als der kantige Steuerwagen durch die "grüne Hölle" der hier panoramalosen Panoramabahn gen Vaihingen geschoben wurde:
Bild Bild 119

Keine vier Minuten später konnte ich endlich das Bild machen, das eine Woche zuvor durch eine S-Bahn vereitelt worden war:
Bild Bild 120

Als ich den Zug eine knappe halbe Stunde später bei der Rückfahrt von der hinteren Brücke nochmal mit Panoramablick auf Stuttgart-Süd fotografieren wollte, war die Stelle leider schon zu stark verschattet.
Aber im Einschnitt lagen die Gleise noch in der Sonne, und so entstand wenige Minuten später zum Abschluss des Tages noch eine Streiflichtaufnahme mit dem von 111 131 gezogenen Gegenzug:
Bild Bild 121


Zusammen mit den Sommerferien endeten auch die allermeisten Streckensperrungen, dementsprechend mussten auch keine Züge mehr umgeleitet werden.
Was euch dann im letzten Türchen des Umleiter-Adventskalenders erwartet? Lasst euch überraschen :grins:

Viele Grüße
Benny
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#1052 Beitrag von Benny »

Anfang November war eine Brücke gesperrt, mit der die Rankbachbahn zwischen Sindelfingen und Böblingen die Autobahn überquert. Das bescherte der Panoramabahn nochmal ein paar Umleiter, insbesondere auch den ALPEN-SYLT Nachtexpress, der am 7. November das letzte Mal in diesem Jahr verkehren sollte.

Aber ignorieren wir die Umleiter erst noch einmal.
Schon zwei Wochen zuvor war ich am Sonntagmorgen früh aufgestanden, um den lokbespannten Radexpress Bodensee II kurz vor dem Kriegsbergtunnel zu fotografieren. Damals war die Sonne aber erst kurz zuvor aufgegangen, was sich negativ auf Schattensituation auswirkte. Jetzt, nach der Zeitumstellung, wollte ich es nochmal probieren.
Auf dem Weg zur geplanten Fotostelle konnte ich noch den zehn Minuten vor dem Radexpress fahrenden Solohamster aufnehmen, der den Kriegsbergtunnel gerade hinter sich gelassen hat:
Bild Bild 122

Zehn Minuten später stand ich auf der anderen Seite des Kriegsbergs, als 111 131 mit drei Doppelstockwagen unter mir vorbeizog:
Bild Bild 123

Auch wenn man es dem Bild nicht ansieht, ist der Blickwinkel hier sehr beschränkt, weil man durch einen Treppenabgang hindurch fotografieren muss. Mit Zoom von der Kamera geht das, aber auf dem Handy (ohne Zoom) hätte man überwiegend Betonmauern gesehen. Das Handy hatte ich deshalb 30 Meter weiter rechts aufgestellt, wo man zwar auch nur einen kleinen Ausschnitt der Gleise sieht, statt Betonmauern aber ein Stadtpanorama im Bild hat.
Ich war gerade dort, als ein Hamster aus dem Tunnel gefahren kam und Richtung Hauptbahnhof fuhr:
Bild Bild 124

Planmäßig hätte der Nachtzug kurz nach dem Radexpress fahren sollen. Und tatsächlich sah ich kurz darauf auch etwas rotes in der Kurve. Dabei handelte es sich aber "nur" um zwei Loks der BR 185 mit einem langen Kohlezug (22 Wagen) nach Singen:
Bild Bild 125
Das war definitiv ein Zufallstreffer, aber man darf ja auch mal Glück haben :-)

Dann begann das Warten auf Nachtzug, der stand mittlerweile mit 35 Minuten Verspätung in der Fahrplanauskunft. In der Zeit kam auch kein anderer Zug, dafür schob sich eine Wolkendecke vor die Sonne. Die Morgensonne hatte die tiefen Temperaturen erträglich gemacht, aber jetzt wurde es doch recht kalt. Und der Nachtzug kam nicht.
Auf meine Livesichtung "Nachtzug bisher nicht aufgetaucht" bekam ich nach einer Dreiviertelstunde eine Antwort von jemandem, der im Nachtzug drinsaß: Auch wenn die Fahrplanauskunft etwas anderes behauptet, ist der Nachtzug in Wirklichkeit mit über drei Stunden Verspätung unterwegs!
Ein langsam heranziehendes Wolkenloch gab mir noch etwas Hoffnung, den nächsten taurus-bespannten IC mit Sonne fotografieren zu können; geklappt hat es aber nicht :|
Nach zwei Stunden an dieser Stelle und ohne Aussicht auf ein baldiges Auftauchen des Nachtzugs machte ich mich wieder auf den Heimweg.
Nachdem ich zu Hause noch etwas im Internet rumgestöbert hatte, rechnete ich noch mal nach, wann der Nachtzug denn hier vorbeikommen könnte. Ergebnis: Ziemlich bald! shock
Also schwang ich mich schnell wieder aufs Rad und fuhr um den Hasenberg herum zum ehemaligen Haltepunkt Heslach.
Dort musste ich nur wenige Minuten warten, bis ein schwarzer Taurus mit einem grünen, zwei blauen und noch einem grünem Wagen um die Kurve bog:
Bild Bild 126
Das Bild entstand um 12:06 Uhr - nicht gerade die Uhrzeit, zu der man einen Nachtzug erwarten würde...

Somit hatte ich nicht nur die zweite (siehe Bild 4 des Umleiter-Adventskalenders), sondern auch die zweitletzte Fahrt des ALPEN-SYLT Nachtexpress' auf der Panoramabahn dokumentieren können. Bei der Rückfahrt aus Konstanz, also der allerletzten Fahrt, war es schon längst dunkel.
Der ALPEN-SYLT Nachtexpress soll nächstes Jahr zwar wieder fahren, aber dann nicht mehr über die Gäubahn nach Konstanz, sondern über die Rheintalbahn nach Basel. Somit lassen sich die hier gezeigten Bilder vermutlich nie mehr wiederholen.

Ich hoffe, der Umleiter-Adventskalender hat euch die Vorweihnachtszeit etwas versüßen können.
Von Vorweihnachtszeit können wir jetzt kaum noch reden, deshalb: Frohe Weihnachten! weihnachtsbaum

Viele Grüße
Benny
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Ingo
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#1053 Beitrag von Ingo »

Hallo Benny,

Vielen dank dafür, dass du uns mit deinen Bildern Einblicke in den eher besonderen Bahnalltag gegeben hast.
Das war ein nettes Weihnachtsgeschenk.

Ich habe weiters gelesen, dass Abellio, die NS-Filiale in Deutschland, in Konkurs gegangen ist und jetzt deren Züge von der SWEG übernommen worden sind. Die Strecken sind eher nördlich bzw. nord-westlich von Stuttgart. Kommst du da hin? Ist das interessant? Zumindest Stuttgart - Plochingen - Tübingen müsste in deinem Bereich liegen.
Die Veränderung wird erst mit Beginn 2022 wirksam werden. Wahrscheinlich wird man nicht viel bemerken, denn die SWEG soll das Personal und die Fahrbetriebsmittel übernehmen.

Bis dahin
Frohe Weihnacht

Ingo

revilo
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#1054 Beitrag von revilo »

Morgen,
Danke an Benny das er so fehlerfrei und informativ schreibt, das gibt es selten! Noch dazu eine sehr gute Motivauswahl - das anschauen der Berichte wird nicht langweilig!
Und, - zum Kochertal und seinen längst abgebauten Eisenbahnen - alle 3 habe ich noch in Betrieb erlebt und auch fotografisch dokumentieren können. Leider gibt es im oberen Kochertal - (Aalen -) Untergröningen - G.West bis Heute keinen vernünftigen Radweg, nicht mal auf der alten Trasse. Dafür - Benny und co haben es bewiesen, sind die mittlere und untere Kochertalbahn herrlich abzuradeln, mit etlichen Resten am Weges (Gleis-) rand, Bahnhöfe, Signale,etc.
Zu abellio und seiner Insolvenz - die Züge werden erst im Laufe des Jahres 22 umbeschriftet (SWEG?) und, Dank dieser Initiative des Landes BaWü geht es hier in BaWü gesittet weiter - was das angeht.
Spannend bleibt der weiter anhaltenende Personalmangel bei allen Bahnen und die baustellen bedingten Sperrungen in 2022, die KBS 760, 763,764 und 766 werden in 2022 teilweise über Monate hinweg gesperrt sein.
Informativ - die 440 für das Erms und Ammertal können durchaus in Tübingen gewartet werden. Ob aber der Mehrverkehr wirklich gefahren werden kann...Personalmangel und so.....bleibt abzwarten.
Gruß Oli

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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#1055 Beitrag von MK69 »

In den Neunzigern konnte es mit dem Personalabbau bei (noch) beiden Bahnen nicht schnell genug bekommen (Börse und so.) (Gesundschrumpfen wart die Agenda) oder anders Kaputtsparen heute schreien alle Personalmangel! Irgendetwas stimmt da nicht( Der Fisch stinkt meist vom Kopf) : Sorry der Sarkasmus!
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#1056 Beitrag von Ingo »

Wenn es ein Rezept gäbe, hätte man es wahrscheinlich angewandt.
Erst gehen die Fahrgastzahlen zurück, dann stellt man Züge ein, dann kostet das Personal zu viel und man investiert nicht mehr, schließlich sperrt man die Strecke und verlegt den Verkehr auf die Straße, das dauert aber länger und ist unbequemer, also gar nichts mehr.
Der andere Weg wäre eine Angebotsausweitung: Mehr Züge, mehr Kosten, die niemand so gerne tragen will.

Es hängt auch von den lokalen Gegebenheiten ab. Zwei Beispiele aus der Französisch -schweizer Grenzregion:
* Die Strecke Belfort (F)-Délémont(CH) wurde mit Aufwand ertüchtigt und wieder instand gesetzt. Die Reisenden halten sich in überschaubaren Mengen.
* Die Strecke Genf(CH) - Annemasse(F) wurde vollkommen neu erbaut und schon jetzt ist das Passagieraufkommen so hoch, wie man es erst in zwei Jahren erwartet hätte.

Trotzdem muss ich MK69 Recht geben, kaputtsparen, weil man glaubte, rein betriebswirtschaftlich zu denken, was bei einem Dienstleistungsbetrieb der falsche Denkansatz ist.

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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#1057 Beitrag von wuvkoch (†) »

Recht habt Ihr wohl beide, denn was man der DB und der RHB
so alles zugemutet hat waren schon mächtige Brocken
ich hab das eventuell schon mal erwähnt : aber mein Vater hat etwas so 1993,
da war ein gewisser Hr Dürr zwei Jahre Bahnchef ; gesagt:
Was hat dieser Ahnungslose nur unserer guten alten DB angetan!
Und wenn man sich die Verrenkungen anschaut die da heute vollbracht werden
kann man eigentlich nur das Schlußlicht raushängen
lampe.png
lampe.png (81.31 KiB) 4254 mal betrachtet
EEP _ Stammtisch Duisburg/NRW
Das aktuelle Projekt
viewtopic.php?f=4&t=3659

Hinweis:
Dieser Beitrag kann Tippfehler enthalten. Allerdings sind diese im Allgemeinen unbedenklich und dienen letztlich lediglich der Kurzweil entsprechender Sucher. Wer also solche findet,kann sie gern für sich behalten

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Nachtzug ohne Umleitung, Teil 1

#1058 Beitrag von Benny »

Ingo hat geschrieben: 24.12.2021, 14:35Ich habe weiters gelesen, dass Abellio, die NS-Filiale in Deutschland, in Konkurs gegangen ist und jetzt deren Züge von der SWEG übernommen worden sind. Die Strecken sind eher nördlich bzw. nord-westlich von Stuttgart. Kommst du da hin? Ist das interessant? Zumindest Stuttgart - Plochingen - Tübingen müsste in deinem Bereich liegen.
Die Veränderung wird erst mit Beginn 2022 wirksam werden. Wahrscheinlich wird man nicht viel bemerken, denn die SWEG soll das Personal und die Fahrbetriebsmittel übernehmen.
Ja, "da komme ich hin". Stuttgart liegt ja mittendrin im Abellio-Netz, die Strecke nach Tübingen ist meine frühere "Hausstrecke". Nachdem zum Fahrplanwechsel vor einem halben Monat endlich (oder aus Fotografen-Sicht: leider) der Einsatz von Ersatzzügen (aufgrund verspätet gelieferter Neu-Triebwagen) aufgehört hat, bin ich gespannt, wie es weiter geht. Bis auf ein anderes Logo auf den Triebwagen erwarte ich allerdings keine großen Änderungen.
revilo hat geschrieben: 28.12.2021, 11:41Informativ - die 440 für das Erms und Ammertal können durchaus in Tübingen gewartet werden.
Da musste ich selbst erstmal nachschauen, was gemeint ist. Für alle anderen eine Kurz-Zusammenfassung: Erms- und Ammertalbahn werden momentan elektrifiziert, sodass statt den bisher dort eingesetzten Regioshuttles ab Dezember 2022 elektrische Züge fahren sollen. Die Ausschreibung dafür hat wohl die DB Regio gewonnen, die mit ehemaligen Fahrzeugen des Fugger-Express (eben die BR 440, siehe mein Bild bei Passau vom 31.03.2016) fahren will.

__________________________________________

Im Umleiter-Adventskalender habe ich ja schon einiges vom ALPEN-SYLT Nachtexpress erzählt. Um dieses Kapitel abzuschließen (eine Fortsetzung im nächsten Jahr ist nicht zu erwarten, da der Nachtzug dann woanders fährt), will ich den Nachtzug zum Abschluss des Jahres noch auf seinem regulären Laufweg zeigen.


Am 30. Juli (der Freitag vor Beginn der Sommerferien, zeitlich genau zwischen Türchen 7 und 8) wollte ich nach Eningen fahren (unter anderem, um dort am nächsten Morgen den Schienenbus zu fotografieren).
Dieser Tag war außerdem der erste (nach der Sperrung bei Ditzingen) und gleichzeitig der vorerst letzte (vor den Gäubahn-Sperrungen in den Sommerferien) Tag, an dem der ALPEN-SYLT Nachtexpress auf dem regulären Laufweg verkehrte. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, um ihn (kurz vor Sonnenuntergang) auf dem Bietigheimer Enzviadukt zu fotografieren.
Tagsüber war eine Regenfront über Süddeutschland gezogen, aber am Abend war ein Ende in Sicht.

Als ich das Haus verließ, tröpfelte es noch leicht, hörte aber bald danach auf. Zeitlich gerade passend kam noch der Green-Points-Taurus vorbei, dafür lohnte sich noch ein kleiner Abstecher (mit gepackten Fahrradtaschen) an meine Standardfotostelle:
Bild Bild 1

Nach dem Bild rollte ich gleich runter in den Talkessel zum Hauptbahnhof, wo ich gerade noch die zweite von zwei im Vier-Minuten-Abstand nach Bietigheim-Bissingen fahrenden Regionalbahnen erwischte. Außerdem sah ich noch, wie der angekommene Werbetaurus vom Prellbock ins Bw fuhr.

Als ich in Bietigheim-Bissingen aus dem Zug stieg, riss die Wolkendecke gerade auf. Da an meinem Bahnsteig gerade ein Autozug einfuhr (und bis zum Nachtzug noch etwas Zeit war), lief ich noch ans Bahnsteigende, um ein Bild der Lok (152 075) zu machen:
Bild Bild 2

Nachdem der Güterzug kurze Zeit später weiter gefahren war, fuhr auch ich weiter - runter zur Enz, mit Blick aufs Viadukt.
Ich steuerte zuerst die Wiese jenseits der Enz an, entschied mich dann aber doch für einen anderen Standort. Gerade als ich mein Fahrrad wenden wollte, rumpelte es auf der Brücke. Mit dem Fahrrad in der einen und der Kamera in der anderen Hand entstand dieses Foto von einer SBB-Cargo-Lok mit vielen GATX-Kesselwagen:
Bild Bild 3

Etwas später stand ich am Geländer einer Fußgängerbrücke über die Enz, als ich ein heulendes Geräusch hörte. Klang wie ein landendes Flugzeug, war aber "nur" eine V90:
Bild Bild 4
Die Wolkenfront gab endlich die Sonne frei; auf obigem Bild ist schon leichter Sonnenschein an der Brücke zu sehen.

Kurz darauf wurde das Viadukt schön angeleuchtet, nur der Nachtzug kam nicht. Die Fahrplanauskunft verkündete eine Verspätung von 10-15 Minuten. Das machte die ganze Sache nochmal spannend, denn die untergehende Sonne ließ die Schatten an den Brückenpfeilern Minute für Minute höher steigen.
Letztendlich klappte es aber noch, um 20:43 Uhr betrat der Nachtzug die Bühne Brücke:
Bild Bild 5
Schönes Licht, schöne Spiegelung, perfekte Länge des Zuges - was will man mehr?

Ich fuhr anschließend wieder hoch zum Bahnhof, wo ich nicht lange auf die nächste RB18 warten musste, die mich zurück nach Stuttgart und (ohne Umsteigen) weiter nach Reutlingen brachte.

Viele Grüße
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#1059 Beitrag von Ingo »

Das Gatx-Föto gefällt mir besonders. Da sieht man, dass auch aus ungewöhnlichen Situationen schöne Bilder entstehen.
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Nachtzug ohne Umleitung, Teil 2

#1060 Beitrag von Benny »

Am Samstag, dem 25. September gab es gleich zwei besondere Züge auf der Gäubahn: Neben dem Nachtzug fuhr auch noch der "Rote Flitzer" zum Bodensee. Die beiden Züge hätte ich zwar auch rund um Stuttgart fotografieren können, aber ich entschied mich für einen Tagesausflug an die südliche Gäubahn. Ein bisschen Abwechslung ist immer gut, und so konnte ich das "Deutschland Abo-Upgrade" (jedes Verbund-Abo galt vom 13. bis zum 26. September deutschlandweit) noch einmal ausnutzen.
Außerdem gab es im Süden mehr Fotomöglichkeiten für die beiden Züge: Dort fanden auch die Rückfahrten noch bei Tageslicht statt, und die auf der eingleisigen Strecke nötigen Kreuzungs- und Überholaufenthalte boten mir die Gelegenheit, den selben Zug mehrmals zu fotografieren.

An dem Tag sind weit über hundert Bilder entstanden, ich beschränke mich hier aber auf ein paar wenige Bilder - hauptsächlich von Nachtzug und Schienenbus.

Los geht's mit dem Roten Flitzer, der um zwanzig nach neun den Au-Tunnel unter der Rottweiler Altstadt verlassen hat und nun langsam in den Bahnhof einrollt:
Bild Bild 6

In Rottweil hatte der Schienenbus einen ca. halbstündigen Aufenthalt, um einen entgegenkommenden IC2 vorbei- und einen schnelleren IC überholen zu lassen.
Auch ich konnte den Schienenbus dadurch überholen, und kurz hinter Rottweil nochmal ablichten:
Bild Bild 7
Links am Hang sehen wir die sogenannte Chamäleon-Vegatation, die sich der Farbe der vorbeifahrenden Züge anpasst ;-)

Für den Nachtzug fuhr ich dann nochmal an Rottweil vorbei, und erwartete ihn am Hohensteintunnel. Mit leichter Verspätung zieht 1116 082 um kurz nach zwölf einen grünen und drei blaue Nachtzugwagen südwärts:
Bild Bild 8

Für den Blick von der Rottweiler Altstadt auf den Thyssen-Aufzugtestturm war dann kein besonderer Zug mehr "übrig", daher ist auf dem Bild nur ein gen Stuttgart davonfahrender IC2 zu sehen:
Bild Bild 9

Südlich von Rottweil fahren (mit wenigen Ausnahmen) keine Hamsterbacken mehr, dafür übernehmen Ringzug-Regioshuttles die Bedienung der ganzen Haltepunkte. Hier ist ein solches gerade kurz vor Neufra unterwegs (schon wieder ein Nachschuss, aber das fällt kaum auf):
Bild Bild 10

Anschließend radelte ich die Gäubahn entlang Richtung Süden, überquerte dabei (wie schon bei meiner Schwarzwald-Tour) die Europäische Wasserscheide (laut Schild diesmal auf 693m über NN) und landete schließlich in Tuttlingen an der Donau. Ich folgte der Gäubahn aber noch ein Stück weiter, die auf der anderen Seite des Donautals wieder hochführt und schließlich die Europäische Wasserscheide in einem Tunnel ein weiteres Mal durchquert. Ganz so weit fuhr ich aber nicht, sondern wartete an der Einödtalbrücke auf den Nachtzug.
Nach Einöde fühlte es sich auf dem Parkplatz unweit der Donauversickerung aber nicht an, und warten musste ich auch nicht lange, dann war das gewünschte Bild "im Kasten":
Bild Bild 11
Aus einem mir nicht bekannten Grund war der Schlafwagen umrangiert worden, sodass der grüne Wagen nun an dritter Stelle im Zug lief.

Blieb noch die Rückfahrt des Roten Flitzers. Der Plan war, den Schienenbus kurz hinter Tuttlingen zu fotografieren, ihn dann im Doppelstock-IC zu überholen und in Herrenberg ein zweites Mal zu fotografieren.
Die Realität war, dass ich kurz hinter Tuttlingen vergeblich auf den Schienenbus wartete. Als ich schließlich zum Bahnhof zurück fuhr, um den vorgesehenen IC nicht zu verpassen, sah ich den Schienenbus dort im Bahnhof stehen. Offensichtlich musste er erst schnellere Züge (darunter meinen IC) vorbeilassen.
An der Tür des IC2 wurde ich aber abgewiesen, weil alle Fahrradstellplätze bereits belegt waren. Ich nahm das hin, und stieg stattdessen in den Ringzug, der dem IC hinterherfährt, bis Rottweil an "jeder Milchkanne" hält und dort Anschluss zum eine Stunde nach dem IC fahrenden RE nach Stuttgart hat.
Eine andere Radler-Gruppe war aber nicht so kooperativ. Es dauerte eine geschlagene Viertelstunde, bis die Sache "ausdiskutiert" war und die drei wartenden Züge (IC, Ringzug, Schienenbus) endlich nacheinander in Richtung Stuttgart abfahren konnten.
Der Schienenbus kam nur kurz nach "meinem" Ringzug in Rottweil an. Dort konnte ich noch eine Nachtaufnahme anfertigen, ...
Bild Bild 12
... bevor der Schienenbus noch vor Abfahrt "meines" Hamster-REs in Richtung Stuttgart davonknatterte.

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