Reale Bahnbilder von Benny

Bundesbahn, Reichsbahn und Co
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revilo
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#961 Beitrag von revilo »

Hallo benny,
wunderbare Motive hast du erwischt, auch Dank der zahlreichen Güterzüge die sonst rar sind auf der Gäubahn. Erinnert mich an meine zahlreichen Touren die ich dort verbracht habe, angefangen vom alten Bahnhof Eutingen mit seinen Formsignalen und den 627 die nach FDS pendelten bis zu den 110/115 welche die IC nach Zürich bespannten. Dazu habe ICH noch selbst D-Züge in 1990 von Stuttgart nach Singen gefahren, als Tf, in Singen gingen die ersten 3 Wagen nach Konstanz, mit der 110. Die anderen Wagen , i d Regel italienische UIC Wagen, übernahm eine Schweizer Ellok. Diese Züge waren damals sehr besetzt, die Gastarbeiter welche in den 1960er Jahren hier waren besuchten Ihre Heimat in Italien.

genug gefaselt - hier als Motivtipp der Blick auf Neckarhausen:

Bild

Klaro, ob das noch aktuell geht ist fraglich weil auch das irgendwann wieder zuwächst. Dort oben habe ich etliche Züge erwischt, in aller Ruhe.

Und jetzt wird`s sentimental/historisch: Eutingen im Gäu, anno domini:

Bild

18.April 2002, während der RE gen Stuttgart mit einer Kstenzehner einfährt wartet rechts davon der 627 gen Freudenstadt. Alles noch alt in Eutingen -
Unterführung, Bahnnsteig, Warteraum aufm Bahnsteig noch da, altes Gleis 5 + Bahnsteig+ alte Züge....erst kanpp 20 Jahre her..

oder ganz alt, 27.Januar 1988:

Bild

Die Lokführer-Fahrschule wendet in Eutingen. V 60 und 2 Wägel-chen langt vollkommen. Es war eine Fahrt - Kornwestheim-Renningen-Böblingen - Eutingen und zurück. Warum Eutingen? - Der Formsignale wegen!

Gruß Oli
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 22. Türchen

#962 Beitrag von BR189 »

Benny hat geschrieben: 22.12.2020, 08:00 Hallo Dennis,
danke für die Zusatz-Infos!
Die Jim-Knopf-Lok 482 047 hat als Halterkennzeichen tatsächlich "CH-IRSI" angeschrieben, das IGE-Logo am Führerstand ist ja sogar auf meinem Bild zu erkennen.
Bei allen anderen von mir fotografierten Re 482 steht seitlich aber noch(?) "CH-SBBC" dran...
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass die SBB laut WIkipedia auch einige Traxx1 hat(te?), die ebenfalls als Re 482 geführt werden (als 482 000 bis 034).
Es kann auch durchaus sein das die Lok noch garnicht verkauft war, oder der verkauf noch zu frisch ist um zeit zu finden die Lok umzubeschriften.
Was auch sein kann ist das die Loks zwar alle verkauft wurden, aber von "Nordic Re-finance AB" wieder gemietet wurden.
Leider hab ich dazu absolut keine Infos, nur das einer der Loks mittlerweile ein komplett neues Outfit in grün/silber bekommen hat.

Und ja, die SBB Cargo hat neben den Traxx2-Re482 die älteren Traxx1-Re482. Diese werden wohl auch bei SBB Cargo bleiben.
Die Loks werden aber schon seit inbetriebnahme 2001-2003 an diverse Unternehmen vermietet.
So waren die Loks schon bei Locon, HSL, HGK, CFL, MWB, TXL, Metrans und sogar SBB Cargo International hat die Loks gemietet.
Mainboard: ASRock B760 Pro RS
CPU: Intel Core i7-13700KF
Grafik: SAPPHIRE Radeon RX 7900 XTX NITRO+ Vapor-X 24GB
RAM: G.Skill DIMM 32 GB DDR5-6000 (2x 16 GB) Gesammt 64GB

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Benny
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 23. Türchen

#963 Beitrag von Benny »

Hallo Oli,
danke für den Motivvorschlag bei Neckarhausen. Werde ich mir mal merken und bei Gelegenheit ausprobieren. Das Problem mit dem Bewuchs hast du ja schon angesprochen, und ich auch erlebt - siehe unten.
Danke auch für die historischen Bilder aus Eutingen, den Bahnhof kenne ich nur in seiner heutigen reduzierten Form.
______________________________________

Nach Taurus und Hamster nach Süden stand nun wieder ein IC2 nach Norden auf dem Plan. Die Begegnung auf der eingleisigen Strecke findet planmäßig in Oberndorf bzw. "mitten in der Pampa" im Betriebsbahnhof Grünholz statt.
Ich musste nur ein paar hundert Meter und eine S-Kurve weiterfahren, dann war ich in Fischingen. Hier verläuft die Strecke ein kurzes Stück fast in West-Ost-Richtung, sodass der (tendenziell nordwärts fahrende) IC2 nicht im Gegenlicht kam, sondern genau seitlich beleuchtet wurde.
Bis es aber so weit war, vergingen noch ein paar Minuten. Und als der IC dann endlich um die Kurve bog, habe ich mir mit dem Auslösen leider ein bisschen zu viel Zeit gelassen. So hat der Steuerwagen (normalerweise wäre hier die Lok vorne, aber das ist die schon in Bild 98 gezeigte gedrehte Garnitur) die im Hintergrund sichtbare Ruine der Burg Wehrstein schon halb zugefahren:
Bild Bild 117

Nach dem langen Warten auf den IC wurde es jetzt wieder etwas hektisch. Bis zum nächsten planmäßigen Zug dauerte es zwar wieder eine halbe Stunde, aber vorher war noch ein südwärts fahrender Güterzug gemeldet. Und für den stand ich hier an einer schlechten Stelle.
Gemäß der Linie, die ich in meinen Bildfahrplan eingezeichnet hatte, hätte der Güterzug in Neckarhausen mit dem IC kreuzen können - dann wäre er schon gleich bei mir. Aber vielleicht wartete er auch in Horb die Ankunft des ICs ab, dann hätte ich noch ein paar Minuten mehr Zeit, eine bessere Stelle zu finden.
Ich bekam die "Extra-Zeit", aber brauchte sie auch. In Fischingen überquert der Radweg die Bahnstrecke, danach kommt eine S-Kurve entlang eines Steinbruchs/Asphaltwerks und ein gerades Stück, für das die Sonne gerade schon zu weit rumgewandert war. Erst in der anschließenden Kurve dreht die Strecke wieder ins Licht. Dort stellte ich mich hin, richtete das Handy aus und startete die Filmaufnahme. Die lief noch keine zehn Sekunden, als der Güterzug in der Ferne schon auftauchte.
Aufgrund der S-Kurve fuhr er erst nach links durchs Bild,...
Bild Bild 118

... dann nach rechts ...
Bild Bild 119

... und zum Schluss nochmal nach links:
Bild Bild 120
Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich bei der Lok um 482 006 - die siebte (nicht-mehr?-)SBB-Cargo-482 an diesem Wochenende.

Bei RailView hatte ich ein Foto von fast der selben Stelle "von oben" gefunden. Das wollte ich "nachmachen": Ich musste mich aber schon wieder beeilen, denn bis zum nächsten IC2 nach Singen blieb nur noch eine knappe Viertelstunde, und danach würde so schnell kein südwärts fahrender Zug mehr kommen.
Der Aufstieg aus dem Neckartal nach oben zog sich aber. Ich war fast oben angekommen, als ich den IC schon vorbeifahren hörte. Schade, das hatte nicht geklappt.
Aber wo ich jetzt schonmal oben war, wollte ich zumindest noch die Stelle finden, von der aus das Foto gemacht worden war. Das war aber gar nicht so einfach. Anhand der perspektivischen Verschiebung des Funkmastes hatte ich irgendwann grob die Position ermittelt - aber von einem freien Blick auf die Strecke war nichts zu sehen.
Und dann hörte ich es auf einmal wieder rollen, kurz darauf fuhr ein Güterzug in nördlicher RIchtung vorbei. Vorgemeldet war der nicht, anscheinend hatte ich jetzt das südliche Ende der Meldekette erreicht.
Mit einigen Bäumen im Weg sieht das ganze so aus:
Bild Bild 121

Vor dem "Hauptmotiv" standen sogar noch mehr Bäume im Weg:
Bild Bild 122
Immerhin schaffte ich es noch, durch hin- und herbewegen der Kamera und Auslösen im richtigen Moment die Lok (laut Livesichtungen handelt es sich um 186 101) in einem "Astloch" zu platzieren.

Den letzten Schwung Bilder aus dem Neckartal gibts dann im morgigen Türchen.

Viele Grüße
Benny
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revilo
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#964 Beitrag von revilo »

Tja,
auch ich finde auf google maps besagten Waldweg mit Wendeplatte nicht. Allein vor Ort könnte ich diesen finden, soweit von unten ist er garnicht weg, damals habe ich die gesamte Hochfläche dort nach einer Fotostelle abgesucht, erst wenn die Bäume oben am Rand weg wären (Sturm, Forsteinschlag) wäre es von oben denkbar. In diesem Fall hilft ab und zu eine Zugfahrt und der Blick aus dem Fenster;)

Bild

Aufnahme vom 7.April 2014. Könnte allerdings schon wieder zugewachsen sein....und zwar durch Bäume am Neckar,unten, und, oben an besagter Wendeplatte. Wenn dieser Forstweg die letzten Jahre nicht benutzt wurde ist er eventunnel auch schon wieder zugewachsen.

Gruß Oli
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Benny
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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, 24. Türchen

#965 Beitrag von Benny »

Hallo Oli,
wenn du den Waldweg meinst, den ich denke dass du meinst, ist der sogar auf Google Maps verzeichnet. Man muss aber schon ziemlich weit reinzoomen.
Mit deiner Zuwachs-Vermutung hast du leider Recht, siehe unten.
________________________________

Bis zum nächsten Zug blieb nicht mehr genügend Zeit, um eine bessere Stelle zu erreichen. Also schaute ich vor Ort noch ein bisschen herum, und fand tatsächlich noch eine kleine Schneise im Wald, die einen halbwegs freien Blick ins Tal gewährte. Nur ein einzelner Baum war ein bisschen in Weg.
Ein paar Meter tiefer sah ich auch die Stelle, von der aus mein "Vorbild-Foto" vermutlich gemacht worden war. Davor waren in den vergangenen acht Jahren (bzw. sechs seit Olis Bild) aber viele kleine Bäumchen in die Höhe geschossen, sodass man von dort unten vermutlich gar nichts mehr gesehen hätte.
Deshalb blieb ich dort oben, wo ich war, und fotografierte erst den nordwärts fahrenden Hamster-RE...
Bild Bild 123

... und acht Minuten später mit viel Zoom noch den hinterherfahrenden IC:
Bild Bild 124

Nach so vielen Zügen kurz hintereinander war jetzt erstmal wieder eine Dreiviertelstunde Pause.
Auf einem anderen Weg fuhr ich wieder ins Neckartal hinab, und landete direkt in Sulz. Da gerade eh keine Züge angesagt waren, steuerte ich nicht den Bahnhof an, sondern fuhr einfach den Neckartalradweg weiter. Der verläuft ab hier leider fast vollständig im Wald, in wechselnden Höhenlagen am Hang entlang. Durch die entlaubten Bäume hindurch konnte ich zwar noch sehen, dass noch ein nordwärts fahrender Güterzug vorbeikam, ein brauchbares Foto war leider nicht möglich. Aber eine Live-Sichtung setzte ich noch ab, damit zumindest die weiter nordwärts stehenden Fotografen vorgewarnt waren.

Irgendwann kam ich nach Oberndorf am Neckar, gerade rechtzeitig für den nächsten Personenzug. Im Ortsteil Aistaig hatte ich ein kleines Déjà-vu, denn den dortigen Bahnübergang kannte ich noch aus dem Jahr 2013, als wir einmal den Neckartalradweg ab der Neckarquelle entlanggefahren waren. Als wir damals vorbeifuhren, schlossen sich gerade die Schranken, und eine BR 146 rauschte mit einem Doppelstockzug nach Stuttgart vorbei. Auch diesmal musste ich nicht lange warten, bis sich die Schranken schlossen und 1116 087 mit einem IC nach Zürich vorbeirauschte:
Bild Bild 125

In Oberndorf begegnen sich normalerweise Doppelstock- und Schweizer ICs. Deshalb fuhr ich noch ein paar Meter weiter und stellte mich passend für den IC2 nach Stuttgart auf. Aber der kam und kam nicht. Irgendwann schaute ich mal in die App und sah: Oh, Ausfall! Also wartete ich nicht weiter, sondern fuhr weiter.
Auf der nächsten Brücke über die Gleise wartete ich auf den Hamster nach Rottweil, der wie immer kurz hinter dem Schweizer IC fährt. Während ich gerade noch die Fotomöglichkeiten auslotete, tauchte der Zug schon auf. Vermutlich durch den ausgefallenen Kreuzungshalt in Grünholz (wenn der Gegenzug ausfällt, muss man auch nicht darauf warten) war der Hamster knapp drei MInuten früher dran als erwartet. Weil ich die Kamera so schnell nicht griffbereit hatte, entstand leider kein brauchbares Foto.

Der nächste planmäßige Zug würde erst wieder in einer halben Stunde fahren, und das würde der Hamster von gerade eben sein, der in der Zeit noch eine Station weiter (nach Rottweil) fährt und dann wieder zurückkommt.
Und mit diesem Zug wollte ich auch nach Stuttgart zurückfahren. Zwar fuhr dieser Zug schon eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang, aber im relativ engen Neckartal war die Sonne eh schon längst hinter den Bergen verschwunden. Außerdem hätte es die nächste Verbindung mit zuverlässiger Fahrradmitnahme erst zwei Stunden später gegeben.

Die halbe Stunde bis zur geplanten Rückfahrt hatte ich aber noch rumzubringen. Ich hatte bei RailView noch ein weiteres Foto aus erhöhter Perspektive gefunden, das ich nachmachen wollte. Die Stelle war schnell gefunden, denn diesmal musste ich nicht irgendeine versteckte Blickachse im Wald finden, sondern nur eine vielfach gewendelte Rampe hochfahren.
Es fehlte nur an zwei Dingen: An Licht und an einem Zug. Die Sonne würde an diesem Tag sicher nicht mehr über den Bergen auftauchen, aber wenigstens auf einen Zug konnte man ja warten. Das tat ich auch eine gute Viertelstunde lang - vergebens. Deshalb kann ich euch nur dieses zuglose und sonnenarme Bild zeigen:
Bild Bild 126

Nachdem ich die Wartezeit noch etwas verlängert hatte, indem ich die Fahrkarte bis zur Grenze des VVS-Gebiets am Handy gekauft hatte, machte ich mich auf den Rückweg zum Bahnhof.
Pünktlich um 16:14 Uhr fuhr 3442-205 in den Bahnhof ein, und brachte mich anschließend zurück nach Stuttgart:
Bild Bild 127

Bei der Ankunft in Stuttgart war es natürlich längst dunkel.

Fazit des Tages: Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, rund um Eutingen konnte ich viele schöne Bilder machen. Der Nachmittag war dann nicht mehr ganz so erfolgreich, aber für zukünftige Touren habe ich jetzt ein paar neue Motivideen. Mein Fahrradtacho hat übrigens 68 Kilometer und 720 Höhenmeter registriert.
Und noch ein Rückblick auf den Umleiter-Adventskalender: Anfangs habe ich es noch geschafft, genügend Türchen "vorzuproduzieren", in letzter Zeit sind die Texte leider immer erst am Abend (oder in der Nacht) vorher fertig geworden. Trotzdem habe ich es bis auf eine Ausnahme geschafft, jedes Türchen pünktlich um 8 Uhr für euch zu "öffnen". Die eine Ausnahme war gestern, als das Forum um 8 Uhr nicht erreichbar war.

Ich hoffe, euch hat der Umleiter-Adventskalender gefallen.

Frohe Weihnachten und
Viele Grüße
Benny
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#966 Beitrag von wuvkoch (†) »

Hallo Bernie,
Eigentlich wären nach der Jahreszeit Schneebilder dran,
mangels demselben nehmen wir mit Freuden auch Deine Bilder.
Die wie gewohnt in guter Qualität sind, wenn auch durch Astlöcher :-D
Frohes Fest
Olaf
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Das aktuelle Projekt
viewtopic.php?f=4&t=3659

Hinweis:
Dieser Beitrag kann Tippfehler enthalten. Allerdings sind diese im Allgemeinen unbedenklich und dienen letztlich lediglich der Kurzweil entsprechender Sucher. Wer also solche findet,kann sie gern für sich behalten

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ManfredS
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#967 Beitrag von ManfredS »

Hallo Benny,
ich wollte mich schon lange mal für deine tollen 'Reisebeschreibungen' und Fotos bedanken. Die EPVI ist an und für sich nicht so mein Ding (liegt wohl am Alter) aber deine Berichte sind einfach Klasse.

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.
Grüße aus Bad Sachsa
Manfred

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Re: Umleiter-Adventskalender 2020, Extra-Türchen

#968 Beitrag von Benny »

Huch, ein Extra-Türchen? Ist denn schon Weihnachten? Ja, ist es :grins:

Mit dem Einsteigen in den Zug in Oberndorf war der Fototag noch nicht endgültig vorbei.
In Eutingen hatte der Hamster planmäßig zehn Minuten Aufenthalt, um mit dem Zugteil aus Freudenstadt vereinigt und gleichzeitig vom IC aus Zürich überholt zu werden.
Ich stieg währenddessen kurz aus und ließ mein Fahrrad dabei im Zug zurück, in der Hoffnung, dass nicht irgendwas Unvorhergesehenes schiefgeht.
Vom Ende des Mittelbahnsteigs konnte man gut zum ehemaligen Hilfszugwagen rüberfotografieren, der dort zwei Jahre zuvor aufgestellt wurde. Als ich letztes Jahr schonmal ein Bild davon gezeigt habe, vermutete Meinhard einen Führerstand am anderen Ende. Den kann ich jetzt fotografisch bestätigen:
Bild Bild 128

Nochmal ein Bild von meinem Zug, während im Hintergrund gerade der Zugteil aus Freudenstadt ankommt:
Bild Bild 129

Kurz darauf rauschte der IC nach Stuttgart ohne Halt durch den Bahnhof und die hereinbrechende Dunkelheit:
Bild Bild 130
Der Zugteil aus Freudenstadt ist hier gerade kurz vom Ankuppeln; die Zugzielanzeige ist als schwach leuchtender orangefarbener Strich am rechten Bildrand zu sehen, und die Spitzenlichter spiegeln sich im IC (in direkter Sichtlinie werden sie durch einen Kasten auf dem Bahnsteig knapp verdeckt).

Nachdem der IC durch war, stieg ich schnell wieder ein. Ich wollte ja nicht, dass mein Fahrrad ohne mich nach Stuttgart weiterfährt.
Wäre ich noch eine Minute länger draußen geblieben, wäre ich wohl ohne Fahrkartenkontrolle durchgekommen. Aber ich hatte ja eine Fahrkarte, also war das kein Problem.

Viele Grüße
Benny
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#969 Beitrag von MK69 »

Hallo Benny, danke für deine Bilderstrecke, Um den Wagen handelt es sich tatsächlich um einen Aufenthaltswagen des Standard- Hilfszug der Deutschen Reichsbahn der DDR. Diese entstanden auf Basis der in der DDR weit verbreiteten 4x Rekowaqgen der Bauart Bghw(e) im Raw Halberstadt. Um an die Unfallstelle zügig heranzukommen erhielten der Aufenthalts- als auch der Engerieversorgungswagen (Güterwagenbauart Gbs) an einem Ende Führerstände für direkte Wendezugsteuerung (?). In der Regel waren für solche Einsätze die BR 110 (DBAG 201-204) vorgesehen und in vielen Bw beheimatet.
Abschließend wünsche ich Euch allen noch ein frohes Fest und bleibt gesund.
Viele Grüße aus München Meinhard (MK 69) und Toleranz ist Trumpf!
Miteinander ist immer besser wie gegeneinander!!!! FRIEDEN auf der Welt ohne Hass und Gewalt!!!

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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#970 Beitrag von Tonio1044 »

Schöne Bilder :daho


Ich oute Mich mal als Fan von der Dosto ICE Garnitur :love :daho

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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#971 Beitrag von Benny »

Danke Olaf, Manfred, Meinhard und Tonio!

Tonio1044 hat geschrieben: 27.12.2020, 15:02Ich oute Mich mal als Fan von der Dosto ICE Garnitur :love :daho
Ich vermute mal, du meinst die Doppelstock-ICs, die auch als "IC2" bezeichnet werden. Optisch finde ich die auch ganz ok, die Technik macht aber wohl immer wieder Probleme. Auch am 15.11. lief es nicht so wie geplant, von den drei auf der Gäubahn benötigten IC2-Garnituren fuhr eine normal, eine verkehrt herum, und eine gar nicht.

MK69 hat geschrieben: 24.12.2020, 23:43Um den Wagen handelt es sich tatsächlich um einen Aufenthaltswagen des Standard- Hilfszug der Deutschen Reichsbahn der DDR.
Danke für die Ergänzung, damit hast du auch gleich eine Frage beantwortet, die ich noch gar nicht gestellt hatte :-D Seitlich ist eine Aufschrift zu erkennen, deren Anfang aber auf meinem Bild von einem Oberleitungsmast verdeckt wird. "Mannschaftswagen" passt nicht zum sichtbaren "___ltswagen", "Aufenthaltswagen" aber schon.

ManfredS hat geschrieben: 24.12.2020, 09:57Die EPVI ist an und für sich nicht so mein Ding
Ab und zu zeige ich ja auch Sonderfahrten mit Dampfloks oder anderen historischen Fahrzeugen. Aber zugegeben, auch das sind Bilder aus der Jetzt-Zeit, und meistens sieht man ihnen das auch an. Wirklich historische Bilder habe ich nicht, aber da kann Oli ja ab und zu aushelfen :daho

wuvkoch hat geschrieben: 24.12.2020, 08:37Eigentlich wären nach der Jahreszeit Schneebilder dran
Dein Wunsch war Petrus Befehl, denn in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember hat es hier tatsächlich geschneit. Am darauf folgenden Tag war "kein Wetter", aber am zweiten Weihnachtsfeiertag war zumindest etwas Sonne vorhergesagt. Die wollte ich nutzen.

Mitte Dezember war außerdem Fahrplanwechsel, damit endete auch der Einsatz der Ersatzzüge von WFL und GfE auf der Neckar-Alb-Bahn. Da Bombardier aber immer noch nicht alle neuen Triebwagen für Abellio geliefert hat, sind auch nach dem Fahrplanwechsel weiterhin Ersatzzüge (in verringertem Umfang) unterwegs, diese werden von TRI gefahren. Am zweiten Weihnachtsfeiertag galt der Sonntagsfahrplan, deshalb verkehrte leider nur einer der bis zu vier TRI-Umläufe. Der sollte um 7:48 Uhr in Metzingen ankommen, wenige Minuten nach Sonnenaufgang. In der Metzinger Einfahrkurve wollte ich ihn fotografieren. Demtensprechend früh stand ich auf und fuhr in der Morgendämmerung los.
Ich war früh genug an der geplanten Stelle, sodass ich noch Zeit hatte, mich den Belichtungseinstellungen meiner Kamera zu widmen. Bei normalen Lichtverhältnissen funktioniert die Automatik hinreichend gut, aber so dunkel wie es noch war, musste ich den ISO-Wert voll aufdrehen (auf ISO 3200, bei der Automatik geht die Kamera maximal bis ISO 1600), um immerhin noch auf 1/30 Sekunde Belichtungszeit zu kommen. Das ist bei fahrenden Zügen zwar auch schon ziemlich grenzwertig, aber irgendwo müssen die Photonen ja herkommen.
Am Himmel waren schon helle Stellen zu erkennen, die Sonne versteckte sich aber noch hinter Wolken - dachte ich zumindest zu dem Zeitpunkt noch. Tatsächlich war sie noch unterm Horizont, denn den Zeitpunkt des Sonnenaufgangs hatte ich versehentlich für Mitte November ermittelt. Ende Dezember lag der Sonnenaufgang noch eine Dreiviertelstunde später.

Genug der Vorrede, irgendwann schaltete das Einfahrsignal von einem roten auf drei (inkl. Vorsignal) grüne Lichter um, kurz darauf tauchten in der Kurve drei weiße Lichter auf, die sich in den Schienen spiegelten (Bild 1). Leider kamen diese Lichter von einem schwarzen Taurus, nicht von der erhofften blauen Lok namens "Stefanie", von der ich schon einige Bilder gesehen habe. Hinten dran hingen aber die erwarteten blau-weißen n-Wagen von TRI, wie im Nachschuss (Bild 2) zu sehen ist.
Kurz darauf kam in der Gegenrichtung ein einzelnes Regioshuttle um die Kurve, 650 008 (Bild 3).
Aufgrund der hohen ISO-Werte sind die Bilder leider ziemlich verrauscht, deshalb zeige ich sie hier nur in klein. Durch einen Klick könnt ihr sie aber (wie immer) in normaler Größe anschauen.
Bild Bild Bild Bild 1 bis 3

Das Regioshuttle war gerade verschwunden, als das Einfahrsignal schon wieder umschaltete: Auf Langsamfahrt mit Halt erwarten. Das passte für den nächsten Zug im Fahrplan, nämlich die entgegenkommende Regionalbahn von Herrenberg nach Bad Urach. Die war zu diesem Zeitpunkt aber noch irgendwo zwischen Tübingen und Reutlingen unterwegs, von Metzingen also noch eine Viertelstunde entfernt.
Ich wartete nicht so lange, sondern fuhr dem Zug voraus, ins Ermstal hinein. Zwischen Metzingen-Neuhausen und Dettingen, kurz bevor die Bahnstrecke die Talseite wechselt, fand ich ein passendes Motiv. Durch den Bahnübergang, an dem ich stand, war ich schon vorgewarnt, als 650 019 um die Kurve bog:
Bild Bild 4
Im Führerstand ist eine Zipfelmütze zu erkennen - farblich passend zum Triebwagen.

Ich fuhr weiter nach Dettingen Gsaidt. Der dortige Haltepunkt (mit Ausweichanschlussstelle zur Papierfabrik) wird momentan in einen Kreuzungsbahnhof umgebaut, um in Zukunft im Rahmen der Regionalstadtbahn Neckar-Alb einen Halbstundentakt im Ermstal anbieten zu können. Die Anzahl der (durch die Ausweichanschlussstelle bereits vorhandenen) Weichen ändert sich nicht, aber die Gleise mussten verlegt und verlängert werden, um Platz für einen Mittelbahnsteig zu schaffen. Den gibt es aber noch nicht, deshalb wurde noch ein provisorischer Außenbahnsteig angelegt (der bisherige Bahnsteig war dem verlängerten Gleis im Weg). Der frühere Zustand ist auf Bild 20 in diesem Beitrag zu sehen.
Ich musste nicht lange warten, bis das Regioshuttle schon wieder aus Bad Urach zurückkam:
Bild Bild 5

Oli hatte mich auf die Idee gebracht, vom Nägelesfelsen herunterzufotografieren. Dieser Aussichtspunkt liegt auf der Nordseite des Ermstals zwischen Dettingen und Bad Urach. Bis das nächste Regioshuttle ins Ermstal kommen würde, dauerte es noch eine Dreiviertelstunde. Google Maps hatte eine Fahrzeit von 30 Minuten ausgerechnet - und lag damit deutlich daneben. Teilweise gab es die vorgeschlagenen Wege gar nicht, teilweise waren es steile Fußwege, die ich mit dem Fahrrad selbst schiebend nicht hochgekommen wäre. So suchte ich mehr oder weniger spontan auf der OSM-Karte einen Weg nach oben, der kreuz und quer durch den Wald führte.

Als der nächste Zug kam, war ich zwar längst noch nicht oben, hatte aber zufälligerweise ein großes "Loch im Wald" gefunden, durch das ich ins Tal fotografieren konnte, ohne auf "Astlöcher" angewiesen zu sein ;-)
Mit ca. 15x-Zoom konnte ich dann das nächste Regioshuttle inmitten von leicht verschneiten Wiesen aufnehmen:
Bild Bild 6

Der Aufstieg wurde nicht leichter. Anfangs war ich noch auf "richtigen" Waldwegen (in Traktor-Breite) unterwegs, musste aber auch dort schon viel schieben - auf der zertretenen und überfrorenen Schneedecke waren auch verhältnismäßig geringe Steigungen schon mehr, als mein Hinterrad an Kraft auf den Untergrund übertragen konnte.
Später landete ich dann auf schmalen Wanderwegen, die auch ohne Schnee nicht befahrbar gewesen wären. Der mit zunehmender Höhe tiefer werdende Pulverschnee war immerhin nicht rutschig, und sah sogar ganz nett aus.
Es dauerte zwar, aber irgendwann hatte ich mich bis zur Albkante hochgekämpft. Jetzt musste ich nur noch rüber zum Nägelesfelsen. Ein Wanderweg führte direkt an der Albkante entlang, ich entschied mich aber für den breiteren Weg ein paar hundert Meter landeinwärts. Mit etwas Geschick und Anstrengung war dieser Weg befahrbar - und das war wichtig: Mittlerweile war eine weitere Stunde vergangen, die nächsten Regioshuttles waren schon auf dem Weg nach Bad Urach, und würden wenige Minuten später zurückkommen. Wenn ich bis dahin nicht den geplanten Aussichtspunkt erreicht hätte, müsste ich eine Dreiviertelstunde bis zum nächsten Zug warten.
Über einen kleinen Querweg kam ich in letzter Minute wieder an die Albkante, ungefähr dort, wo der Nägelesfelsen hätte sein sollen. Von einer Aussicht ins Tal war aber nichts zu sehen. Wohin jetzt? Nach rechts führte ein schmaler Weg abwärts. Da ich die mühsam gewonnene Höhe nicht gleich wieder verlieren wollte, fuhr ich stattdessen nach links. Es dauerte nicht lang, bis ich durch die Bäume hindurch die Regioshuttles im Tal vorbeifahren sah und hörte. Irgendeine Form von Aussichtspunkt hatte ich nicht gesehen.

Nachdem der Zug verpasst war, war auch der Stress vorbei. Ich schaute mich nochmal in Ruhe um, und fand wenig später auch den gesuchten Aussichtspunkt am Nägelesfelsen - am Ende des kleinen Stichwegs, der ca. 30 Meter weit nach rechts unten führte. Hinterher ist man immer schlauer...

Wollte ich eine Dreiviertelstunde einsam in der Kälte auf den nächsten Zug warten? Nein. Aber sollte der stundenlange Aufstieg ganz umsonst gewesen sein? Das wollte ich auch nicht, also entschied ich mich doch fürs Warten. Nachdem ich noch ein paar winterliche Fotos von "nicht-flüchtigen" Motiven gemacht und noch ein bisschen die Umgebung erkundet hatte (ich fand keine weiteren Aussichtspunkte), betrat irgendwann endlich der nächste Zug die "Bühne":
Bild Bild 7

So sieht das "Bühnenbild" ohne Zoom aus: Von allen Seiten wächst die Botanik herein, aber noch ist die Bahnstrecke im Tal zu sehen. Der Zug steht hier übrigens gerade am Haltepunkt Bad Urach Wasserfall, etwas unterhalb der Bildmitte:
Bild Bild 8

Kurz darauf fuhren die Regioshuttles unterhalb der Burgruine Hohenurach vorbei:
Bild Bild 9

Mangels schnell genug erreichbarer Alternativen blieb ich noch bis zur Rückfahrt (acht Minuten später) am Nägelesfelsen.
Die geänderten Zoomstufen rechtfertigen meiner Meinung nach ein erneutes Zeigen der selben Fahrzeuge an fast den selben drei Stellen.
Hier fahren die Regioshuttles wieder unterhalb des Hohenurachs vorbei; die Holzschafe, die dort eineinhalb Jahre zuvor standen, sind längst entfernt:
Bild Bild 10

Hier steht der Zug wieder am Haltepunkt Wasserfall, diesmal kann man ihn auch als Zug erkennen:
Bild Bild 11

Und da verschwindet er wieder...
Bild Bild 12

Mittlerweile war es kurz nach halb zwölf, um eins sollte der TRI-Ersatzzug zurückkommen. Für den Albabstieg entschied ich mich diesmal für eine Autostraße, die verschneiten Waldwege wollte ich mir nicht nochmal antun.
Die restlichen Bilder des Tages gibt es dann irgendwann nächstes Jahr.

Guten Rutsch und
Viele Grüße
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#972 Beitrag von Benny »

Nachdem ich dem Waldgebiet "entronnen" war, ließ es sich auf den asphaltierten Wegen wieder ganz gut fahren.
Als ich vom nächstgelegenen Wanderparkplatz gerade auf die abwärts führende Straße einbiegen wollte, kam mir Oli im Auto entgegen. Weil wir uns zuvor per E-Mail ausgetauscht hatten, wusste ich zwar, dass Oli an diesem Tag auch in der Gegend unterwegs sein wollte, die Begegnung an dieser Stelle zu diesem Zeitpunkt war dann aber doch Zufall. Zehn Sekunden später wäre ich schon auf dem Weg nach unten gewesen. So aber wendete ich und fuhr nochmal kurz zurück auf den Parkplatz.
Oli erinnerte mich daran, dass Teck- und Tälesbahn auch in der Nähe liegen. Diese beiden Bahnstrecken sind mir zwar bekannt, gedanklich aber nur selten präsent, da der Alb-Ausläufer nördlich des Ermstals eine Art natürliche Barriere für Radfahrer bildet ;-) Aber jetzt, wo ich "eh schon oben" war, bot sich ein kurzer Abstecher dorthin geradezu an. Den TRI-Ersatzzug könnte ich auch später noch mal fotografieren.

Erst noch ein bisschen Hintergrundinfos zu den drei Bahnstrecken, die allesamt von der Neckar-Alb-Bahn abzweigen und von Regioshuttles befahren werden:
  • Die Ermstalbahn führt von Metzingen nach Bad Urach. Von dieser Strecke habe ich schon oft geredet und einige Bilder gezeigt (zum Beispiel im letzten Beitrag).
  • Die Tälesbahn führt von Nürtingen nach Neuffen. An dieser Strecke war ich bisher nur ein einziges Mal unterwegs, und das ist auch schon wieder über drei Jahre her.
  • Die Teckbahn führt von Wendlingen nach Oberlenningen. Regioshuttles sind auf dieser Strecke erst ab Kirchheim unterwegs, bis Kirchheim fährt die S-Bahn (Linie S1). Bis auf einen kleinen Abstecher innerhalb Wendlingens vor knapp drei Jahren war ich an dieser Strecke noch gar nicht unterwegs.
Wer die Beschreibung lieber in grafischer Form hätte, der sei auf die OpenRailwayMap verwiesen.

Oli verriet mir, dass es nördlich von Erkenbrechtsweiler ein paar Aussichtsfelsen gibt, von denen man aus auf Täles- bzw. Teckbahn hinabfotografieren kann. Die Aussichtsfelsen sind über einen Rundwanderweg am nördlichen Albtrauf entlang erreichbar, den Zugang dazu bildet der Wanderparkplatz Bassgeige. Bisher war ich an diesem Tag nur ziemlich wenigen Menschen begegnet, aber auf diesem Wanderparkplatz und den umliegenden Schlittenhängen war die Hölle los. Auf der hubbeligen und vereisten Oberfläche des Parkplatzes war an Radfahren nicht zu denken - aber auch schiebend war ich noch genauso schnell wie das Auto, das vor mir her fuhr.

Der erste Aussichtspunkt am "Friedrichsfels" war relativ schnell gefunden, und ich musste auch gar nicht lange warten, bis die Teckbahn vom Endbahnhof Oberlenningen losfuhr. Hier erreicht der Zug gerade den Ortsrand von Unterlenningen:
Bild Bild 13

Zwei Minuten und einen Halt später verlassen die beiden Regioshuttles den Ort wieder:
Bild Bild 14
Unmittelbar nach diesem Bild schaltete sich die Kamera ab: Akku leer. Und das war schon der Reserve-Akku. Da half nur: Akku in der Hosentasche aufwärmen.

Da der Zug mittlerweile eh aus dem Blickfeld verschwunden war, machte ich mich auf den Weg zum nächsten Aussichtspunkt, dem Brucker Fels. Von dort geht der Blick weit in die Ferne, über Dettingen unter Teck (nicht zu verwechseln mit dem Dettingen aus dem letzten Beitrag!) hinweg in Richtung Plochingen. Zwischen den beiden Aussichtspunkten liegen nur 400 Meter, deshalb waren seit dem letzten Bild noch keine zehn Minuten vergangen. Laut Fahrplan schafft es der Zug in dieser Zeit auch nur bis Dettingen. Ich hätte ihn also eigentlich nochmal sehen müssen. Ich zoomte extra nochmal nach Dettingen:
Bild Bild 15
Die (bis auf einen Knick am rechten Bildrand) schnurgerade verlaufende Bahnstrecke ist gut zu sehen, der Zug aber nicht. Erst zu Hause am größeren Bildschirm entdeckte ich den Zug - findet ihr ihn auch?

Was auf diesem Bild (auch mit Vergrößerung) nicht zu sehen ist, ist Schnee. Bisher war so gut wie alles weiß gewesen, aber hier war der Schnee im Tal auf einmal komplett verschwunden. Das liegt wohl daran, dass Dettingen unter Teck noch 75 Meter tiefer liegt als Unterlenningen (und immerhin 45 Meter tiefer als die gleichnamige Gemeinde im Ermstal).


Bis zur Rückkehr des Zuges dauerte es 20 Minuten, so lange wartete ich am Brucker Fels. Auf der langen Gerade zwischen Dettingen und Owen wirken die beiden Regioshuttles zwar auch ein bisschen verloren, aber immerhin gibt es dort keine Häuser, hinter denen sie sich verstecken könnten:
Bild Bild 16

In Owen geht es links und rechts und drunter und drüber (allein in diesem Bildausschnitt sind zwei Brücken und ein Bahnübergang zu sehen), ...
Bild Bild 17

... dann ist der ehemalige Bahnhof (heute gibt es keine Weichen mehr, also ist es nur noch ein Haltepunkt) erreicht:
Bild Bild 18

Hier nochmal eine Totale* von der Aussicht vom Brucker Fels, kurz nachdem der Zug in Owen wieder losgefahren ist:
Bild Bild 19
* Genau genommen ist dieses Bild auch schon zweifach reingezoomt. Ganz ohne Zoom hättet ihr aber gar nichts mehr erkannt ;-)

Knapp eine Minute später entstand noch dieses Bild, wo die vereisten Zweige im Vordergrund irgendwie nicht so richtig zum schneefreien Hintergrund passen wollen:
Bild Bild 20


Anschließend begab ich mich weiter zum Beurener Fels. Zwei Kilometer sind zwar nicht viel zu fahren, aber aufgrund von Steigungen, entgegenkommenden oder vorauslaufenden Wanderern habe ich einen Großteil der Strecke geschoben, was dann doch knapp 40 Minuten dauerte.
Vom Beurener Felsen aus kann man in der Ferne ein kleines Stück der Tälesbahn sehen. Die Gleise sah ich (mit viel Zoom), einen Zug aber nicht, obwohl laut Fahrplan einer hätte kommen sollen. Vermutlich habe ich ihn knapp verpasst.
Da ich auf dem windigen Felsen nicht nochmal eine halbe Stunde (bis zur Rückfahrt des Zuges) warten wollte, habe ich leider kein Bild der Tälesbahn für euch.
Stattdessen machte ich mich wieder auf den Rückweg. Als ich zu Hause ankam, war es schon wieder dunkel geworden. Im Winter sind die Tage eindeutig zu kurz...

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revilo
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#973 Beitrag von revilo »

Morgen,
Danke für die Eindrücke deiner Tour. Und, bitte, Tipps werden gerne weitergereicht. Auch ich war baff ob der chaotischen Verkehrsverhältnisse die rund um Erkenbrechtsweiler herrschten, denoch fand ich am Rathaus ohne Probleme einen legalen Parkplatz und mußte lediglich 1km weiter laufen.
Ja, ich weiß, ich bin Teil des Verkehrschaos, aber, mei... Sei`s drum, Benny, die Teckbahn lege ich dir /euch wärmstens ans Herz. Selten gibt es weitere Bahnen die ein so umfangreiches Wanderziel darstellen. Aussichten, Felsen, Botanik und Wasser, alles kann man damit verbinden. Ich empfehel eine Zug/Wanderung Oberlenningen - Tobeltal - Mittagsfels - Ruine Rauber - Sattelbogen - Gelber Fels - Teck - Hörnle -Owen.
Die Teckbahn wird in den Sommerferien aufgrund Modernisierung gesperrt, die Umbauarbeiten betreffen Bahnsteige und Bahnübergänge in Brucken.
Auch wenn man das von oben nicht sehen kann so wird man das Zügel in Zukunft nicht mehr hören, denn, die Pfeiff-Tafeln sollen aufgrund anderer Lage der BÜ verschwinden, auch der BÜ IM Bahnsteig IN Brucken, dem wohl "verstecktestens" Bahnsteig im VVS. Denn muß man erst mal finden wenn man Ortsunkundig ist!
Zur Zeit plant die UEF Lokalbahn am letzten Wochenende im Juli Sonderfahrten mit einer Dampf und Diesellok, genaueres wird noch bekannt gegeben.
Die letzten Sonderfahrten auf der Teckbahn sind gefühlt 20 Jahre her......ehrlich gesagt weiß nicht einmal ich genau wann es war.
Allerdings werden uns die Plochinger 650 dort noch einige Jahre erhalten bleiben, der Schrotti in Dettingen/Teck bekommt wohl noch Wagen (aus Plochingen) und muß zur Rückfahrt bis Oberlenningen fahren zum umsetzen, aber, wie oft in der Woche weiß ich nicht. Und, ob das geplante "Laubholzinstitut" in Oberlenningen jemals Wagen bekommt.....????? Dort am Werksgleis, gut einsehbar steht noch eine kombinierte L/P -Tafel!

Link:

https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/un ... egruendet/

Gruß Oli
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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#974 Beitrag von Benny »

Da mein Kumpel in der ersten Januarwoche schon wieder arbeiten musste, war der Feiertag am 6. Januar die letzte Gelegenheit für eine gemeinsame Radtour bei Tageslicht, bevor ich am 8. Januar wieder nach Stuttgart zurückgefahren bin.
Der Wetterbericht hatte den ganzen Tag lang Schneefall angekündigt, und damit Recht behalten. Das war jetzt nicht das beste Radfahrwetter, aber ließ darauf hoffen, dass schnell fahrende Züge eine ordentliche Schneeschleppe hinter sich herziehen (wenn der Schnee erst mal ein paar Tage gelegen hat, ist der aufwirbelbare Schnee meist längst von den Gleisen weggewirbelt).

Was ich aber nicht ganz berücksichtigt hatte, war die Höhenabhängigkeit des Schneefalls (die man auf Bild 19 in meinem letzten Beitrag gut erkennen kann). Während in Eningen noch alles eingeschneit war, sah die Sache unten im Neckartal schon wieder anders aus. Hier waren Wiesen und Felder zwar auch weiß, die Straßen aber schon nicht mehr. Und selbst der frisch auf die Gleise gefallene Schnee war zu nass, um noch aufgewirbelt zu werden.

Kurz hinter Kirchentellinsfurt kam uns ein Abellio-Hamster entgegen:
Bild Bild 1
Zum Glück hat das baden-württembergische Landesdesign noch ein paar gelbe Akzente, sonst wäre das ein reines Schwarz-Weiß-Bild geworden.
Einen Monat zuvor (vor dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember) wäre dieser IRE nach Stuttgart noch mit einem roten oder blauen Ersatzzug gefahren worden.

Zum Fahrplanwechsel gab es aber nicht nur auf der Neckar-Alb-Bahn eine Veränderung (Ende des bisherigen Ersatzverkehrs, dafür neuer Ersatzverkehr in verringertem Umfang), sondern auch auf der Zollernalbbahn. Dort wurden die Regioshuttles der HzL komplett durch neue (und nun auch im Landesdesign lackierte) Dieseltriebwagen der BR 622 (Alstom Coradia LINT) ersetzt, die mit dem Logo der SWEG (2018 sind HzL und SWEG fusioniert) versehen sind. Meine Schwester hat gleich am zweiten Einsatztag ein gelungenes Handyfoto geschossen:
Bild Bild 2

Da ich seit Dezember nicht mehr in Tübingen war, hatte ich von diesen neuen Zügen noch kein eigenes Bild machen können. Das zu ändern, war ein weiteres Nebenziel der Radtour.
Auf der Zollernalbbahn gibt es einen Stundentakt, mit Ankunft in Tübingen zur Minute 28 und Abfahrt zur Minute 29. Die letzten Kilometer in Tübingen benötigten doch länger als geplant (insbesondere eine Ampel hielt uns auf), sodass uns der ankommende Zug schon in der Bahnhofseinfahrt hinter Gestrüpp entgegen kam - folglich ohne Bild. Um wenigstens noch den abfahrenden Zug zu erwischen, fuhren wir schnell weiter die Strecke entlang (dabei schaute ich immer wieder über die Schulter, ob von hinten schon was kommt), bis ich schließlich am Einfahrsignal eine ausreichend große Lücke im Gestrüpp fand.
Da der Zug noch nicht zu sehen war, baute ich noch schnell das Handy zum Filmen auf. Der Zug kam aber immer noch nicht. Minute um Minute verstrich, und ich fragte mich langsam, ob wir jetzt sogar beide Züge verpasst hatten. Nachdem ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, kam um 16:38 Uhr doch noch etwas Gelbes durch die schwarz-weiße Landschaft gefahren:
Bild Bild 3

Zum Schluss landeten wir noch an der Bahnstrecke, die von Horb aus auf Tübingen zuläuft. Zeitlich passend (gut, wenn man die Fahrpläne noch halbwegs im Kopf hat) kam gerade ein 612er (der DB, aber ebenfalls im Landesdesign) angefahren, der als IRE bis Stuttgart weiterfährt. Hier passiert er gerade den ehemaligen Haltepunkt Weilheim:
Bild Bild 4

Wie an den ganzen Bauzäunen unschwer zu erkennen ist, wird hier gerade gebaut: Der (noch funktionsfähige, aber schon gesperrte) Bahnübergang soll durch eine Brücke ersetzt werden. Links stehen schon die Schalungen fürs Widerlager und einen Pfeiler. Diese Baumaßnahme hängt auch mit dem Neubau der B28 (den hatte ich schonmal erwähnt) zusammen, bzw. wurde dadurch erst möglich: Der Verkehr, der früher über diesen Bahnübergang geflossen ist, fließt jetzt einen Ort weiter über eine neugebaute Brücke und den schon fertiggestellten Abschnitt der B28neu.

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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#975 Beitrag von Benny »

Eigentlich hatte ich eine andere Reihenfolge geplant, aber jetzt kommen erst mal ein paar taufrische Bilder, die erst gut eine Stunde alt sind. Wobei, taufrisch trifft es nicht ganz, denn tauen tut hier gerade nichts. Sondern es schneit in Stuttgart, schon mehr oder weniger den ganzen Tag lang. Zwar längst nicht so viel wie weiter südlich im Schwarzwald, aber deutlich mehr, als ich es jemals in Stuttgart erlebt habe (ist ja aber auch erst mein zweiter Winter hier).
Als dann noch ein Werbetaurus angekündigt war, bin ich mal kurz aus dem Haus gegangen.

Bei der Lok handelt es sich um 1116 159 mit "150 Jahre Brennerbahn"-Folierung, die vor drei Tagen mit einem Baum kollidiert war. Da die Lok jetzt schon wieder im Einsatz ist, gehe ich mal davon aus, dass es keine größeren Schäden gab.
Mit gehobenem vorderen Stromabnehmer hat der "Brenner-Taurus" gerade den ehemaligen Bahnhof Stuttgart-West passiert, und zieht neben sechs Schweizer IC-Wagen noch einen Schneewirbel hinter sich her:
Bild Bild 1

Kurz darauf kam auch der erwartete IC2 um die Kurve:
Bild Bild 2

Hinten dran schob die schon leicht eingeschneite 147 562:
Bild Bild 3

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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#976 Beitrag von Tonio1044 »

Ein schöner ÖBB Werbetaurus hast Du da Erwischt..Benny :daho :love

Ebenfalls ein :love für Meinen neuen Lieblingszug den IC2 :daho

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Re: Reale Bahnbilder von Benny

#977 Beitrag von Benny »

Vor einigen Jahren gab es in Obertürkheim beim Bahnkilometer 8 eine Stelle des Neckartalradwegs, an der man gut Züge beobachten konnte: Man stand direkt neben der viergleisigen Hauptstrecke Stuttgart - Ulm, und unter einem führte noch ein Gleis der Hafenbahn hindurch.
Weil die Bahnstrecke aufgrund von Bauarbeiten im Zusammenhang mit Stuttgart21 verschwenkt wurde, ist dieser Abschnitt des Radwegs nun gesperrt, stattdessen wird man über Parallelstraßen (mit Radfahrschutzstreifen und viel Autoverkehr) geführt.
Vor kurzem habe ich auf DSO aber entdeckt, dass man an dieser Stelle immer noch fotografieren kann - praktischerweise gibt es nebendran noch eine Straßenbrücke.

Wie schon erwähnt, bin ich am Freitag, dem 8. Januar wieder von Eningen nach Stuttgart zurückgeradelt. Durch einmal Nicht-Abbiegen landete ich an besagter Stelle.

Ich hatte gerade die Kamera rausgeholt, als 187 171 mit einem Güterzug vorbeikam:
Bild Bild 1

Keine Minute später folgte auf den S-Bahn-Gleisen ein Abellio-Hamster nach Tübingen:
Bild Bild 2
Wer genau hinschaut, kann im Hintergrund noch den Güterzug (mit einem weißen Gaskesselwagen am Zugschluss) sehen.

Wiederum weniger als eine Minute später tauchte aus dem Hafengebiet die 482 035 in Raildox-Farben mit einigen Kesselwagen auf:
Bild Bild 3
Das dunkle Wetter (dichte Bewölkung, teilweise sogar leichter Schneefall) trieb die Belichtungszeit auf 1/30s hoch, dadurch kommt es auch bei so einem langsam fahrenden Zug zu Bewegungsunschärfe.

Ich wollte gerade schon wieder losfahren, als ein Signal in Richtung Stuttgart auf Grün sprang. Da ich die beiden Züge auf der Haupstrecke bisher nur von hinten gesehen hatte, wartete ich nochmal kurz.
Das Signal galt einem IC nach Stuttgart, der wenige Sekunden zuvor einem IC aus Stuttgart begegnet war, und in wenigen Sekunden noch einer S-Bahn begegnen wird:
Bild Bild 4

Eine halbe Minute später (die Rücklichter der S-Bahn sind in der Ferne noch zu sehen) tauchte schon der nächste Güterzug aus dem Hafengebiet auf, diesmal waren es leere Containerwagen, die von 152 057 gezogen wurden:
Bild Bild 5

Noch während unter mir leere Containerwagen entlangrollten, kam auf der Hauptstrecke ein RE nach Lindau vorbeigerauscht. In der Ferne begegnete er einer S-Bahn nach Böblingen:
Bild Bild 6
Sind der Bahn hier schon wieder die geraden Schienenstücke ausgegangen? :lol1:

Hier die gleiche S-Bahn 14 Sekunden später nochmal ohne Zoom:
Bild Bild 7

Nach neun Zügen in unter neun Minuten hatte ich genug gesehen und fuhr weiter nach Hause.
Während im Neckartal und im Stuttgarter Talkessel keinerlei Schnee zu sehen war, lag in etwas höheren Lagen durchaus noch etwas. Das ist im letzten Bild oben links gut zu sehen; und auch bei mir zu Hause lagen noch einige Schneereste am Hang.

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Gäubahn im Schnee, Teil 1

#978 Beitrag von Benny »

Nachdem der Himmel viele Tage lang durchgehend bedeckt war und die Temperaturen immer dicht am Nullpunkt waren, sollte es am Sonntag und Montag nach meiner Rückkehr nach Stuttgart endlich mal wieder sonnig werden - und kalt.
Wie schon im letzten Beitrag geschrieben, lag im Neckartal kein Schnee, bei mir zu Hause oben am Rande des Talkessels aber schon noch. Bei den Temperaturen hielt sich der vorhandene Schnee gut, neuen Schnee gab es aber nicht. Damit schieden die meisten Bahnstrecken rund um Stuttgart für Schneebilder aus. Aber es gibt ja noch die Gäubahn, die am Rande des Talkessels "hochklettert" und dabei auch die Schneegrenze quert. Am Westbahnhof (bzw. bei mir zu Hause) lag noch Schnee, und Richtung Böblingen geht es tendenziell noch weiter hoch.
In den vergangenen Monaten hatte ich im Internet auch noch ein paar neue Fotomotive an der Gäubahn gefunden, die ich bei der Gelegenheit dann auch mal ausprobieren wollte.

Los gings am Hasenbergtunnel, der sich direkt an den Westbahnhof anschließt. Über das Tunnelportal verläuft eine Straße, und von dort kann man auch runterfotografieren. Das ist zwar durchaus "naheliegend", aber Bilder von dort habe ich glaube ich noch nie gezeigt.
Ich musste nicht lange warten, bis ein Doppelstock-IC unter mir aus dem Tunnelmund geschoben wurde:
Bild Bild 1

Eine Minute später kam auch der Gegenzug, der von 1116 142 Richtung Singen gezogen wurde:
Bild Bild 2

Das alte Stellwerk steht noch (auf beiden Bildern zu sehen), ansonsten wurde das ehemalige Bahnhofsgelände bis dicht an die Gleise mit einem Gewerbegebiet überbaut.

Wie schon öfters geschrieben, kommen auf der Gäubahn die Züge immer kurz hintereinander, danach ist erstmal wieder Pause. So auch diesmal.
Ich fuhr um den Hasenberg herum, den die Bahnstrecke mit dem gleichnamigen Tunnel durchquert. Auf der anderen Seite entdeckte ich, dass man dort am Tunnelportal auch fotografieren kann (die Stelle ist allerdings nur über längere Treppen zu erreichen). Da der nächste Zug aber noch in weiter Ferne war, fuhr ich weiter, auf Waldwegen folgte ich dem Streckenverlauf. Richtig nah ran kommt man aber eigentlich nur dort, wo eine Brücke über die Gleise führt. Zum Glück herrscht hier wahrlich kein Brückenmangel. Nur ca. einen Kilometer vom Tunnelportal entfernt befindet sich schon die dritte Brücke, dort wartete ich den Rest der dreiviertelstündigen Zugpause ab. Die Strecke liegt (nicht nur) hier in einer Kurve:
Bild Bild 3
Mit Sonne ist es im Wald immer schwierig, aber ein bisschen Licht hat 1116 065 mit einem IC nach Stuttgart doch noch abbekommen.

Beim Blick in die andere Richtung schlängeln sich die Züge durch eine S-Kurve. Mit den Lichtverhältnissen war es hier aber noch schwieriger, deshalb musste ich das zweieinhalb Minuten später entstandene Bild von 147 559 (die den IC nach Singen eigentlich nicht ziehen, sondern schieben sollte) etwas stärker nachbearbeiten:
Bild Bild 4

Mit zehn Minuten Abstand zum taurusbespannten IC rollte der Hamster-RE gen Stuttgart um die Kurve:
Bild Bild 5
Ich war in der Zeit zwei Oberleitungsmasten weitergefahren, wo der asphaltierte Waldweg auf einem kurzen Stück unmittelbar neben der Strecke (ohne Baume dazwischen) verläuft.

Die nächsten Bilder gibts vorraussichtlich morgen.

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Gäubahn im Schnee, Teil 2

#979 Beitrag von Benny »

Bis zum nächsten Zug dauerte es jetzt wieder. Ich fuhr in der Zeit durch den Wald weiter nach Stuttgart-Österfeld, erkundete unterwegs noch ein paar neue Stellen und landete schließlich auf einem Bergrücken in Österfeld, den mir Oli letztes Jahr empfohlen hatte. Von dort fällt der Blick übers Tal auf die am gegenüberliegenden Hang entlanglaufende Gäubahn. Leider lag diese gerade im Wolkenschatten, als der Doppelhamster vom letzen Bild nach 55 Minuten aus Stuttgart zurückkam:
Bild Bild 6

Auch wenn es nicht so aussieht, war mein Standpunkt keine 100 Meter von den Gleisen entfernt. Der Zug ist auf obigem Bild ziemlich genau einen Kilometer von mir entfernt, aber anschließend machen die Gleise eine Kurve und kommen fast direkt bei mir vorbei. Dadurch war es möglich, nach einem kurzen Sprint noch ein weiteres Bild des selben Zugs zu machen:
Bild Bild 7

Der Hamster war gerade um die nächste Kurve verschwunden, als dort schon der entgegenkommende IC2 auftauchte:
Bild Bild 8

Auch beim IC reichte die Zeit locker für einen kurzen Sprint zurück zur Stelle von Bild 6. Diesmal (knapp drei Minuten später) lag die Strecke am gegenüberliegenden Hang sogar halbwegs in der Sonne (dafür waren jetzt die Bäume im Vordergrund im Schatten):
Bild Bild 9

Wo ein Hamster ist, ist meist auch ein Schweiz-IC nicht weit. Diesmal dauerte es aber (verspätungsbedingt) zwanzig Minuten, bis der kam. Ich war in der Zeit auf die Brücke gefahren, die in Bild 7 im Hintergrund zu sehen ist. Der mit dem Fahrrad fahrbare Weg dorthin ist allerdings bei weitem nicht so geradlinig wie die Gleise. Nach einiger Wartezeit bog 1116 263 mit sechs Wagen um die Kurve:
Bild Bild 10
Hier überquert der Zug gerade die Einfahrt in den S-Bahn-Tunnel, der erst hinterm Stuttgarter Hauptbahnhof wieder ans Tageslicht kommt.

Zwischen Stuttgart-Österfeld und Stuttgart-Vaihingen überqueren Gäu- und S-Bahn das Nesenbachtal auf dem Nesenbachviadukt. Das hatte ich schon ein paar Mal seitlich von der parallel verlaufenden Brücke der "Nord-Süd-Straße" (siehe Bild 13 unten) aus fotografiert, aber soweit ich weiß erst einmal gezeigt (hier Bild 4).

Es gibt aber noch deutlich mehr Blickwinkel, aus denen sich das Viadukt umsetzen lässt. Hier eine kleine Auswahl von Norden über Osten nach Süden:
Bild Bild Bild Bild Bilder 11 bis 14
Beim Blick längs der Gleise (Bild 11 und 14) sieht man vom Viadukt kaum was. Es ist aber da, nämlich der (aus dieser Perspektive fast quadratisch wirkende) gerade Abschnitt mit etwas mehr Schnee.

Der Gleisbogen im Vordergrund von Bild 14 unterquert innerhalb von 300 Metern noch vier Brücken und landet schließlich im Bahnhof Vaihingen.
Dort hatte ich 2018 beim morgendlichen Umsteigen schonmal ein paar Fotos gemacht. Diesmal war in Vaihingen aber nichts los, deshalb fuhr ich gleich weiter. Auch an der ca. einen Kilometer entfernten S-Bahn-Station Rohr hatte ich 2018 beim Umsteigen ein paar Fotos gemacht. Aktuellere Bilder von dort (bzw. aus der Nähe) gibt es aber erst im nächsten Beitrag.

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Gäubahn im Schnee, Teil 3

#980 Beitrag von Benny »

Der viergleisige Abschnitt, der erst drei Kilometer zuvor in Österfeld angefangen hat (siehe Bild 6), endet hinter dem Bahnsteig von Rohr schon wieder. Von Rohr aus führen die beiden innenliegenden S-Bahn-Gleise weiter zum Flughafen und nach Filderstadt (hier fahren die Linien S2 und S3), die beiden außenliegenden Gleise führen als Gäubahn weiter. Bis Herrenberg fährt auf diesen Gleisen auch die S1.

Kurz hinter der Streckentrennung überquert eine schmale Fußgängerbrücke die Gleise zum Flughafen. Ich musste nicht lange warten, bis eine S3 nach Backnang um die Kurve kam:
Bild Bild 15
So langsam wirds winterlich :-)

Fünf Minuten später tauchte der Gegenzug zum Flughafen unter dem nach Stuttgart führenden Gäubahngleis hindurch:
Bild Bild 16

Nach der Brücke über die Flughafenstrecke führt ein Waldweg ein paar Meter an der Gäubahn entlang. Diese führt hier in einer Rechtskurve direkt auf den Berghautunnel zu, aus dem gerade eine S1 nach Kirchheim auftaucht:
Bild Bild 17
Über Signalmangel kann man sich hier nicht beklagen. Gleich vier Hauptsignale, jeweils mit Vorsignal am selben Mast, davon haben drei einen Geschwindigkeitsanzeiger über und zwei einen Gegengleisanzeiger unter den Signalschirmen. Außerhalb des Bildausschnitts bzw. hinter meinem Rücken stehen außerdem noch drei Vorsignalwiederholer.
Die Vorsignalwiederholer und die beiden rot leuchtenden Signale mit Gegengleisanzeiger gehören zur Überleitstelle Berghau, die auf der anderen Seite des Tunnels liegt.
Die anderen beiden Signale, die hier nur von hinten zu sehen sind, sind die Einfahrsignale von Rohr. Damit das Einfahrsignal des Gegengleises durch den Tunnel hindurch zu sehen ist, steht es zwischen den Gleisen. Am eigentlich vorgesehenen Standort links vom Gleis steht stattdessen eine Schachbretttafel (die auf obigem Bild ebenfalls nur von hinten zu sehen ist; zwischen Schalthäuschen und Geschwindigkeitstafel "13" der Gegenrichtung ist sie ziemlich gut getarnt).

Über den (laut Schild exakt 200,00 Meter langen) Berghautunnel verläuft die Autobahn A8, diese wird außerdem noch von einer Landstraße mit parallel verlaufendem Fuß-/Radweg überquert. Um auf die andere Seite des Tunnels zu kommen, musste ich auch dort drüber, was ca. 30 bis 40 Höhenmeter bedeutete. Bei einer Tageshöhe von knapp 600 Metern fiel das aber nicht sonderlich ins Gewicht.

"Im Internet" (tolle Quellenangabe, nicht? Deshalb hier ein Link) hatte ich einige Bilder vom Tunnelportal auf der anderen Seite gesehen. Ich hatte erwartet, dass ich mich quer durch den Wald an die Strecke durchschlagen muss, fand dann aber doch ein ordentliches Wegenetz vor, das stellenweise bis an die Gleise heranreichte.
An der ersten solchen Stelle war man leider schon etwas weiter vom Tunnelportal weg. Ich war (fälschlicherweise) der Meinung, dass das Tunnelportal auf den Bildern von näher zu sehen war. Da parallel zu den Gleisen (natürlich mit ausreichend Abstand) bereits Fußspuren zu sehen waren, stellte ich mein Fahrrad ab und folgte den Spuren. Die endeten dann aber schon hinter dem erstbesten Gebüsch, stammten also offensichtlich nicht von anderen Bahnfotografen. Vor dem Tunnelportal verlief eine Stützmauer am Gleis entlang, die nach einem guten Standort aussah. Schon auf dem Weg dorthin kam mir die nächste S-Bahn entgegen:
Bild Bild 18
Wem die ganzen S-Bahnen langsam zu viel werden, kann beruhigt sein: Das war die letzte S-Bahn in diesem Beitrag. Und weil es der letzte auf dieser Seite ist, genehmige ich mir in diesem Beitrag mal ein paar mehr Bilder.

Ein paar Minuten später tauchte am Ende der langen Geraden ein Doppelstock-IC auf:
Bild Bild 19
Das Signal in der Gegenrichtung ist nach der S-Bahn schon wieder auf Grün gesprungen. Wie man am weiß-gelb-weiß-gelb-weißen Mastschild erkennen kann, handelt es sich dabei um ein Selbstblocksignal. Mit anderen Worten: "Grün" heißt nicht, dass gleich ein Zug kommt, sondern nur, dass der Blockabschnitt danach schon wieder frei ist.

Aber natürlich kann trotzdem ein Zug kommen, und drei Minuten später war das auch der Fall. Im Tunnel leuchteten drei "Augen" auf...
Bild Bild 20

... und kurz darauf erschien 3442-705 aus der Dunkelheit:
Bild Bild 21
Leider steht von der Stützmauer aus gesehen immer mindestens ein Oberleitungsmast mehr oder weniger mitten vor dem Tunnelportal. Deshalb machte ich mich gleich nach dem Hamster wieder auf den Rückweg zum Fahrrad.

Auf obigem Bild ist die eine Weichenverbindung der Überleitstelle zu sehen, mit der man wieder ins Regelgleis zurückwechseln kann.
Die zweite Weichenverbindung zum Wechsel ins Gegengleis schließt sich gleich daran an, 1116 078 bleibt mit dem IC nach Zürich zehn Minuten später aber auf dem Regelgleis:
Bild Bild 22

Während der IC nach Herrenberg fuhr und dort seinem Gegenzug begegnete, fuhr ich noch ein Stück weiter, verpasste zwischendrin noch eine S-Bahn wegen leerem Akku (die mochten die Minusgrade gar nicht) und landete schließlich auf der nächsten Brücke, die über die Gäubahn drüberführt. Auf dem an die Brücke angebauten Oberleitungsberührschutz lag noch unberührter Schnee, der in der Sonne glitzerte. Den wollte ich zusammen mit dem Zug aufs Bild bringen, das hat aber nicht so wirklich toll geklappt...
Bild Bild 23

Weiter als bis zu dieser Stelle fuhr ich nicht, sondern machte mich anschließend wieder auf den Nachhauseweg. Den letzten Schwung Bilder von diesem Tag gibts dann auf Seite 50.

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