Da der Bahnhof Gillrath nur ca. 7 km von meinem Wohnort entfernt liegt, entschloss ich mich im Jahre 2009 diese Schmalspurbahn in EEP nachzubauen. Kaum begonnen, traten die ersten Probleme auf. Strecken- und Gleispläne waren nicht verfügbar oder vorhanden. Google liefert für diese Region recht unscharfe Bilder. Dennoch wurde die Strecke anhand dieser Aufnahmen vermessen und rekonstruiert. Bei der Gleisverlegung innerhalb der Bahnhöfe halfen unzählige Fotografien sowie Zollstock und Maßband.70 Jahre lang diente die einst 38 km lange Geilenkirchener Kreisbahnen der Erschließung des vorwiegend ländlich geprägten Raumes in Deutschlands westlichster Region, dem Selfkant, und seinen Nachbargebieten. Das Ende dieser meterspurigen Kleinbahn schien im Jahre 1971, als die Straßenkonkurrenz übermächtig wurde, unweigerlich gekommen, hätten nicht zwei Jahre zuvor begeisterte Eisenbahnfreunde den Verein "Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr e. V." (IHS) ins Leben gerufen und begonnen, historisch wertvolle Schienenfahrzeuge überall in Deutschland - oft in letzter Minute - vor der Verschrottung zu bewahren und auf den Gleisen dieser Bahn zu sammeln, die nun ein zweites Leben begann.
Der letzte noch verbliebene Abschnitt der Strecke von Gillrath nach Schierwaldenrath mit einer Länge von 5,5 km wurde gepachtet und seit 1972, nach Gründung der Betriebsführungsgesellschaft Touristenbahnen im Rheinland GmbH (TBR), in eigener Regie als Museumsbahn betrieben.
Quelle: Selfkantbahn
Ich startete dieses Projekt mit dem festen Vorhaben, in der Anlage nur Modelle der EEP6 Grundversion und Freemodelle zu verwenden. Nach einer dreimonatigen Bauphase merkte ich, dass sich dies nicht realisieren lässt. Irgendwie entsprachen vorhandene Modelle überhaupt nicht dem Vorbild. Als Konsequenz stellte ich das Projekt ein...
Ende 2010 lernte ich zufällig den 1. Vorsitzenden der Selfkantbahn, Herrn Dr. Peter Grünberg, kennen und erzählte ihm von meinem Vorhaben. Er lud mich zu einer Vorstandssitzung ein, auf der ich meine Anlage präsentieren sollte (durfte?). Nun ja, viel zu sehen gab es nicht. Gerade einmal der Bahnhof Gillrath und dessen Umfeld war angelegt. Im Bahnhof Schierwaldenrath lagen die ersten Gleise und irgendwelche Lokschuppen dienten als Platzhalter für die Wagenhalle und die Lokwerkstatt. Zwischen diesen beiden Bahnhöfen gab es nur Schienen, keinen Baum, keinen Strauch, kein Feld und auch keine Häuser. Als Orientierungshilfe waren lediglich Strassen- und Feldwegsegmente verlegt. Eigentlich hätte ich mich schämen müssen, diese fragmentale Anlage vorzuführen. Um so größer war meine Überraschung, als man den "hohen Wiedererkennungswert" lobte und mich bat, den Bau der Anlage fortzusetzen. Dass die Damen und Herren von EEP selbst auch begeistert waren, möchte ich nur am Rande erwähnen.
Derart motiviert setzte ich Anfang 2011 den Bau der Anlage fort, diesmal mit Shopmodellen. In Wolfgang Strodtmann (WS2) fand ich schließlich einen Konstrukteur, der bereit war, einige markante Modelle zu bauen. Die Palette reicht von Bahnsteiglampen und -bänken, jede Menge anderem unverzichtbarem "Kleinkram", über den kleinen Flaggenmann "Strodti" bis zu der Wagenhalle, der Lokwerkstatt und der Gaststätte. Nochmals vielen Dank an Wolfgang.
Genug erzählt, Bilder sagen mehr als Worte:
Infotafel
Schierwaldenrath - Lokwerkstatt
Schierwaldenrath - Wagenhalle
Wasser Marsch!
Schierwaldenrath - Bahnhofsgaststätte
Schierwaldenrath - Bahnsteig
Schierwaldenrath - Bahnhofsumfeld
Schierwaldenrath - Rübenverladung
Strassenbahndampflok "Rur". Original ab November 2013 in Aufarbeitung nach England, für EEP in Dienst gestellt.
Schierwaldenrath - Die Reise beginnt
Ausfahrt Schierwaldenrath Richtung Birgden