diese Anlage ist der Realität nachempfunden und spielt in Rumänien. Es gibt viele Szenen, die ich soweit möglich realen Fotos (hauptsächlich aus Google Street View) nachgebaut habe. Um die Größe der Anlage überschaubar zu halten sind aber auch Abstände und Strecken verkürzt und die Bebauung mit Siedlungen ist auf die unmittelbar an der Strecke liegenden vereinfacht.
Ziel war es dabei, als Kontrastprogramm zu vielen schönen Anlagen eine hässliche Anlage zu bauen. Ich fürchte allerdings, dass mir dies nur teilweise gelungen ist. Die Hässlichkeit bezieht sich darauf, dass eine Industriebahn mit Dieselbetrieb und Industrieanlagen dargestellt werden. Man wird sehen, dass die Landschaft und die Dörfer in Rumänien durchaus reizvoll sind.
Sucht man auf Google Earth oder OpenStreetmap nach Govora, wird man andere Orte mit diesem Namen finden. Die Sodafabrik Govora liegt in der Gemeinde Stupărei am südlichen Teil der Karpaten im breiten Tal des Flusses Olt und ist nach dem kleinen in der Nähe vorbei fließenden Bach Govora benannt.
Die Deutsche Bahn kennt den dort befindlichen Bahnhof Govora und die Fahrplanauskunft zeigt mir an, dass ich von Köln/Messe aus mit 4 mal Umsteigen in Frankfurt(Main), Wien Hbf, Brasov und Podu Olt in 32 Stunden dort sein könnte, was allerdings mit nur 10 min Umsteigezeit in Wien garantiert schief geht.
Leider müssen wir uns aber auch in der Zeit zurück bewegen, da der Betrieb der Fabrik 2019 eingestellt wurde.
Zur Herstellung von Soda (Natriumcarbonat) benötigt man als Ausgangsstoffe Kochsalz (Natriumchlorid), Kohle und Kalksteine (Calciumcarbonat) Die ersten beiden Komponenten werden über relativ kurze Entfernungen über die vorbei führende Normalspurbahn zur Fabrik gebracht. Für die Kalksteine aus dem 40 km entfernten Steinbruch hat sie eine eigene Werkbahn.
Zur Durchführung der chemischen Prozesse nach dem Solvay-Verfahren, das man auf Wikipedia nachlesen kann, wird weiterhin noch Prozesswärme benötigt und diese stammte aus dem neben der Fabrik liegenden Kraftwerk. Leider gab es Probleme mit dem veralteten Kraftwerk, wodurch der Betrieb eingestellt werden musste.
Da sich meine Anlage vom Werk aus nach Süden erstreckt, zeige ich zunächst einige Bilder von der Anreise aus Süden, von wo aus man kommen würde, wenn man zunächst nach Bukarest fliegt und dann die Bahn benutzt.
Den dort verkehrenden Triebwagen konnte ich auf einigen Bildern entdecken. Er sieht ein wenig anders aus, als dieser in EEP vorhandene, aber dennoch ähnlich. Hier fährt er gerade über den Fluss Bistriţa, den wir auch später noch sehen werden und der hier gleich in den Fluss Olt münden wird, was auf meiner Anlage aber nicht mehr dargestellt ist.
Da es sich um eine Untergurtbrücke handelt, musste sie in der sonst ebenen Landschaft höher gelegt werden, um bei Hochwasser nicht dem Fluss den Weg zu versperren.

Diese Situation sehen wir hier besser mit einem zu einem anderen Zeitpunkt aufgenommenen Güterzug.

Die letzte Haltestelle vor Govora ist Tătărani. Hier sehen wir den haltenden Triebwagen von hinten. Das Schild wird es in meiner Anlage nicht geben. Ich habe es dem originalen nachempfunden und hier ins Bild kopiert. Bemerkenswert ist die spartanische Ausstattung der Haltestelle. Neben dem Schild gibt es lediglich einige Betonplatten, damit man nicht direkt im Schotter aussteigen muss. Auffallen wird euch auch, dass es am anderen Gleis keinen solchen Bahnsteig gibt. Dies liegt daran, dass es sich hier nicht um eine zweigleisige Strecke handelt, sondern um zwei eingleisige. Das linke Gleis biegt kurz vor dem Bahnhof Govora zum Kraftwerk ab und wird nur von Kohlenzügen befahren.

Dreht man sich ein wenig nach links, sieht man weiter hinten die Schranke der Werkbahn, deren Strecke nur hier der unsrigen nahe kommt. Der Telegrafenmast mit dem aufgesetzten Storchennest ist nicht meiner Fantasie entsprungen. Man kann ihn und auch die Störche in GoogleStreetView sehen.

Viele weitere Bilder werden folgen.
Viele Grüße
Oskar