Hallo Meinhard,
danke für die Informationen zum Städteexpress!
Liebe EEP-Freunde,
heute möchte ich euch die Schaltung meiner Schattenbahnhöfe erklären.
Jeder Zug hat dort ein eigenes Gleis. Bei der Einfahrt gibt es links eine Ansammlung von Kontaktpunkten, die alle Einfahrtweichen auf Grundstellung setzen. Diese führt ins unterste Gleis.
Danach folgt Kontaktpunkte mit Filtern die jeweils nur auf einen bestimmten Zug ansprechen, und für diesen eine Weiche schalten, die ihn in sein Gleis führt.
Hier sehen wir z.B. das Menü des zweiten Kontaktpunkts, der mit Filter nur für den Zug #PZC2 die Weiche 0095 auf Abzweig stellt und damit diesen Zug auf das zweitoberste Gleis führt.
Wichtiger Unterschied: Schaltet man eine Weiche über den Namen eines Fahrzeugs, springt die Einstellung auf „Alle“, wenn man das Fahrzeug löscht oder seinen Namen ändert.
Besser ist die Methode den Filter zu benutzen, da dieser immer erhalten bleibt. Der Filter braucht auch nur die zur Unterscheidung notwendigen Anfangsbuchstaben des Zugnamens zu enthalten.
Im Bahnhof Talheim benutze ich dies z.B., um Züge der gleichen Route unterschiedlich zu behandeln:
#GZ ist ein Güterzug und fordert die Fahrstraße zur Ausfahrt direkt und ohne Zeitverzögerung hinter dem Einfahrtsignal an
#SZ ist ein Schnellzug und fordert die Fahrstraße zur Ausfahrt erst kurz vor seinem Haltesignal mit 30 Sekunden Verzögerung an. Somit hält er mindestens 30 Sekunden.
#PZ ist ein Personenzug und fordert die Fahrstraße zur Ausfahrt erst kurz vor seinem Haltesignal mit 240 Sekunden Verzögerung an. Da ich Personenzüge immer von einem Schnellzug der anderen Route verfolgen lasse, wartet der Personenzug auf diese Weise den Schnellzug ab. Bei durch Güterzügen verursachten Verspätungen klappt dies aber, wie im realen Leben, nicht immer.
Unten sehen wir die Ausfahrt des Schattenbahnhofs und direkt darunter die Fahrstraßensteuerung zur Ausfahrt. In der Fahrstraßensteuerung fährt das Schaltauto von links nach rechts und springt wieder zurück. Die nach unten führenden Äste sind auch mit dem linken Ende verbunden.
Die Anforderung von Fahrstraßen erfolgt über Schaltautos, die auf den geraden Gleisen unter der
Fahrstraßensteuerung fahren. Auch diese fahren von links nach rechts und springen zurück nach links. Diese Gleise sind nach links noch länger. Diese beiden Schaltautos dienen als Uhr für alle drei Schattenbahnhöfe. Das Schaltauto auf dem oberen Gleis schaltet Personen- und Schnellzüge und das auf dem unteren Gleis die Güterzüge. Ich habe zwei mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahrende Schaltautos gewählt, damit die Güterzüge ständig zu anderen Zeiten fahren und ein wenig Chaos erzeugen. Dadurch gibt es immer wieder wechselnde Zugfolgen. Ein kleiner weiterer Chaosfaktor ist der Güterzug der Nebenstrecke, der auch zum Schattenbahnhof D fährt und nicht über die Schaltuhren gesteuert wird.
Alle Kontakte auf den Uhrengleisen schalten die Weichen in der Fahrstraßensteuerung nur unter der „wenn“-Bedingung, dass das Ausfahrtsignal des entsprechenden Gleises auf „Halt“ steht. Diese Signal wird vom Zug, kurz bevor er vor dem Ausfahrtsignal eintrifft, auf „Halt“ gestellt. Auf diese Weise kann eine Fahrstraße nur geschaltet werden, wenn wirklich ein Zug vorhanden ist. Dies ist wichtig, weil sie nur durch einen Zug bei dessen Ausfahrt aus der Fahrstraße zurück gesetzt wird.
Hier im Bild hat gerade die Schaltuhr die Fahrstraße für den Schnellzug auf dem drittobersten Gleis angefordert, indem auf der Fahrstraßensteuerung die Weiche 481 auf Abzweig gestellt wurde. Das Schaltauto ist bereits durch den dort abzweigenden Ast gefahren, hat dabei die Weiche 481 wieder auf Fahrt gestellt, das Signal 114 für die Ausfahrt des Zuges auf Fahrt gestellt und die Weiche 478 auf Abzweig gestellt. Die Weiche 478 wird dann durch einen Kontakt hinter dem Einfahrtsignal von Talheim durch den Zugschluss des Zuges wieder auf Fahrt gestellt. Solange ist die Strecke besetzt ist, kann kein Zug folgen auch, wenn die Schaltuhr weitere Fahrstraßen durch Umlegen einer der Weichen 479 bis 488 anfordert.
Wenn mehrere Fahrstraßen angefordert sind, bevor die „Besetzt“-Weiche 478 wieder auf Fahrt geht,
wird die in der Fahrstraßensteuerung am weitesten links liegende Fahrstraße zuerst geschaltet. Dies habe ich ausgenutzt, indem die Personen- und Schnellzüge die obersten vier Gleise des Schattenbahnhofs und damit die in der Fahrstraßensteuerung am weitesten links liegenden Fahrstraßen benutzen. Dadurch fahren diese Züge halbwegs fahrplanmäßig und Güterzüge müssen immer warten.
Für diejenigen, die noch zusätzliche Züge fahren lassen möchten:
Im Schattenbahnhof A sind noch die drei untersten Gleise unbelegt. Da aber in den Schattenbahnhöfe C und D von deren fünf Gleise nur das unterste unbelegt ist, könnten nur 2 weitere Züge fahren. Die Kontaktpunkte zur Einfahrt und die Kontaktpunkte auf den Uhren zur Ausfahrt müssten aber noch für alle drei Bahnhöfe nachgerüstet werden.
Die Schattenbahnhöfe C und D sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut, haben aber nur 5 Gleise.
Es gibt dort keine Uhr, die die Ausfahrt anfordert, weil sich diese Zentraluhr für alle Schattenbahnhöfe beim Schattenbahnhof A befindet.
Der Schattenbahnhof D hat oben noch ein zusätzliches Gleis zum Umsetzen der Lok des Nebenbahngüterzugs.
Nach so viel Theorie noch ein paar Bilder:
Der Schnellzug in einer ruhigen Ecke der Anlage kurz vor dem Schattenbahnhof D. Der Feldweg kann zwar von Grundmodellen nicht befahren werden, ist aber bei kurviger Führung ein gutes Gestaltungselement.
Hier ist mit wenigen Landschaftselementen das „Nichts“ glaubhaft dargestellt.
Die Möglichkeit zwei Züge auf verschiedenen Strecken gleichzeitig sehen zu können, macht die Anlage interessant. Hier in den kleinen Bildern kann ich das nur für zwei in relativer Nähe liegende Streckenteile darstellen. In der Anlage und mit einem großen Bildschirm werdet ihr noch weitere Szenen mit großer Sichtweite sehen können.
Zwei Kommentare zum Personenzug mit See und Bus:
1. Hier kann man sehen wie man lediglich mit einer dunkleren Bodentextur den Zu- und Abfluss des Sees darstellen kann.
2. Auf meiner Anlage fährt der rote Ikararus-Bus und der blaue Ikarus-Gelenkbus.
Beim Start habe ich beide zur gleichen Zeit am Bahnhof Talheim in Gegenrichtung abfahren lassen.
Beide fahren mit gleicher Geschwindigkeit und trotzdem kommt nach langer Zeit der rote Bus dem blauen immer näher. Als Ursache fand ich die geringere Beschleunigung des blauen Busses. Um einen gleichmäßigen Abstand zu halten, gibt es nun am Bahnhof Talheim eine Schaltung,
die die Abfahrt der Busse dort nur erlaubt, wenn beide dort eingetroffen sind. Um das nicht zu auffällig zu machen fahren sie mit 20 Sekunden Abstand ab.
Viele Grüße
Oskar