Am Freitag war ich nochmal in Reutlingen. Von der Brücke über die nördliche Bahnhofseinfahrt konnte ich den Zug mit Kranwagen nochmal aus einer anderen Perspektive in der Abendsonne knipsen:
Am Samstag und Sonntag wurde dann wieder gebaut: Die nördliche Seite der Brückenköpfe wird auf beiden Seiten von einer Mauer abgefangen. Nachdem die Brücke neue Lager bekommen hatte, sollte auch noch die Mauerkrone durch neue Betonteile ersetzt werden.
Dieses Wochenende war das Wetter auf jeden Fall deutlich besser als beim letzten Mal: blauer Himmel, Sonnenschein und ein paar Wolken. Ich war an beiden Tagen wieder vor Ort, dabei sind wieder einige hundert Bilder und und kurze Filme entstanden. Eine Auswahl davon will ich in den nächsten Tagen hier zeigen, inkl. der dazugehörigen Geschichte. Weil sich manche Vorgänge mit Bildern nur schlecht darstellen lassen, versuche ich mal etwas neues: Neben den Bildern will ich hier auch ein paar kurze Filme einstellen. Von den Bildern lassen sie sich am "Play-Button" (draufklicken zum Starten) und dem fehlenden Rahmen unterschieden. Ist das eine gute Idee, oder nervt das nur? Gerade dazu würde ich mich über ein bisschen Feedback freuen. Wem der eine heutige Filmschnipsel zum Beurteilen nicht reicht, darf auch noch ein paar weitere abwarten
Die Lautstärke lässt sich übrigens mit den Pfeiltasten nach oben und unten regeln.
Eigentlich wollte ich schon am Samstag Vormittag nach Betzingen. Bis ich zu Hause loskam, war es dann aber doch schon wieder kurz vor drei. Und trotzdem war das genau die richtige Uhrzeit, wie sich herausstellen sollte.
Laut Baustellenankündigung (sofern ich mich richtig erinnere) sollte das Gleis von Reutlingen nach Tübingen an beiden Tagen gesperrt sein, sodass alle Regionalbahnen ausfallen und nur noch RE und IRE fahren.
Auf dem Weg nach Betzingen kam mir schon ein zehn Minuten verspäteter IRE aus Tübingen entgegen. Bei eingleisigen Betrieb hätte in Reutlingen schon der RE in Gegenrichtung gewartet.
Kurz nach meiner Ankunft in Betzingen fuhren mir stattdessen unerwartet zwei Regioshuttles (also eine Regionalbahn) durchs Bild und ohne Halt durch Betzingen. Oben vom Bahnsteig konnte ich auch den Grund sehen: Die Bauarbeiten hatten noch gar nicht angefangen, deshalb konnten auch noch beide Gleise befahren werden.
Per Bagger wurden aber schon einige Gerätschaften in die Nähe der Gleise transportiert, sodass sie später leicht drankommen konnten.
Damit waren sie auch noch ein paar Minuten später beschäftigt, als eine Regionalbahn nach "Tübingen-Herrenberg" mit fünf Minuten Verspätung (das war glaube ich die erste und einzige Lautsprecherdurchsage, die ich in Betzingen gehört habe) ankam und hielt:
Der Bagger in der Mitte bringt gerade einen mobilen Lichtmast. Zwischen ihm und dem Regioshuttle läuft gerade die "Sicherungsaufsicht" mit gelber Warnweste die Strecke entlang, um die Streckensperrung vorzubereiten. Was genau sie da gemacht hat, habe ich allerdings nicht mitbekommen.
Ein paar Minuten später kam ein "klassischer" (BR 143 (092), komplett doppelstöckig, keine Ost-Dostos) RE nach Stuttgart durch den Haltepunkt gerauscht:
Links am Bahnsteigende stehen schon die Arbeiter bereit, um gleich loslegen zu können.
Die folgende halbstündige Zuglücke nutzte ich, um mir die Baustelle von anderen Ecken aus anzuschauen. Auf der Straße unten war schon ein Mobilkran aufgebaut. Zum Einsatz kam er allerdings nicht (zumindest nicht, während ich in Betzingen war). Davor lagerten schon die neu einzubauenden Betonteile:
Mittlerweile war es 16:00 Uhr, und die Baustelle wurde eingerichtet: Für das noch befahrene Gleis wurden Schilder für eine Langsamfahrstelle aufgestellt (wenn auch nicht ganz fachkundig), und der Indusimagnet im Baugleis ausgebaut.
Als wenige Minuten später eine Regionalbahn aus Tübingen (wieder ohne Halt) durchfuhr, zupfte der Arbeiter gerade das zum Indusimagneten gehörige Kabel von den Schienen ab:
Was ich mit "nicht ganz fachkundig" meine? Zum Beispiel die Positionierung der Lf1-Tafel, die die neue Geschwindigkeit ankündigt:
Am Ende der Langsamfahrstelle (die "E"-Tafel, Lf3, wird hier durchs Geländer halb verdeckt) nützt das wenig... Immerhin hat sich jemand mit der Beschriftung Mühe gegeben :)
Dass die Tafel an der Stelle nichts nützt, ist wohl auch jemand anderem aufgefallen: Später lag sie auf dem Boden.
Sogar eine "Luftüberwachung" in Form eines Rotmilans gab es zwischendurch :mrgreen:
Nachdem bisher alles nur Vorbereitung war, begannen nun die ersten irreversiblen Arbeiten: Das Durchschleifen der Schienen. Für saubere Schnittkanten gab es eine spezielle Halterung, mit der die Flex an der Schiene fixiert wurde:
Am Ende ist noch kurz zu sehen, wie zwei Sh2-Scheiben durchs Bild laufen. Diese wurden von der Sicherungsaufsicht noch ein ganzes Stück weiter über die Gleise getragen und schließlich am Ende des Baugleises aufgestellt:
Während weiter fleißig an den Schienen rumgeflext wurde, durften nun auch die Bagger aufs Gleis.
Hier wird gerade der zweite Bagger eingegleist, während er von einem nach Tübingen fahrenden RE passiert wird:
Zwischen Bagger und Zug hängt die Sicherungsaufsicht gerade eine Erdungsstange in die Oberleitung. Der ersten Erdungsstange folgte noch eine zweite - und anschließend wurden beide wieder abgehängt. So ganz habe ich den Sinn davon nicht verstanden...
Das soll es für heute erstmal gewesen sein. Sobald ich wieder Zeit finde, werde ich weiter berichten. Das kann aber noch ein paar Tage dauern.
Viele Grüße
Benny